1
puls,
der
;
zu
mhd.
puls
›Puls, Pulsader‹
(, 305f.), dies aus
lat.
pulsus
›Pulsschlag, Puls‹
(
Georges
2, 2081
), eigentlich
›Stoß, Schlag‹
aus
lat.
pellere
›stoßen, schlagen‹
(, 1543f.;
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1058
).
›von der durch den Herzschlag weitergeleiteten Blutwelle verursachter Aderschlag‹.
Syntagmen:
den p. fassen / greifen / stärken; der p
. (Subj.)
schlagen; ein geringer / schwacher / träger / verwundeter p
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
298, 1165
(
Magdeb.
1608
):
Die Ertzt die da gefordert waren / | Wolten kein fleiß noch unkost sparen / | Griffen den Pulß / sahen den Harn.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Den puls greiff ich yme: | Fahß, adern odir puls an yme | Noch ahtem enfant ich zu male nicht.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
Wil eime der budel zu ser swern, | Er und erzet griffen in den polst | Und legen im neder die geswolst.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3643
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
der puls allczyt ynne slehit.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Der Puls gibt ein schlechtes Zeichen.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Carpus Das theil an d' hand da man den pulß greifft.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
so du sihest an dem halß die gieß ader / oder ein verwunte püls.
dar zů ein tregē puls.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Der artzet vermant in, er solt sein Seel versehen, er wer ungeschickt in dem Harn und in dem Puls, er wuͤrd sterben.
Strauss, A. v. Villanova dt.
164r, 16
(
obd.
, Hs.
1421
):
dein puͤls, daz ist dein aderen slahent stercklichen.
Schmitt, Ordo rerum
339, 4
;
Rohland, Schäden
497
;
Stedtfeld, Roger-Glosse
99
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 58
f.;