proviant,
provant,
der
,
(im älteren Frnhd.:) auch
die
;
provant
über
mnl.
provande, prevende
aus
afrz.
provende
›Lebensunterhalt‹
, dies aus
mlat.
provenda
,
spätlat.
praebenda
›Proviant, Lebensmittel für Militär‹
;
proviant
, wohl auf
ital.
provianda
zurückgehend und seit dem 15. Jh. belegt, ist letztlich gleichen Ursprungs (, 711f.;
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1053
).
›Mundvorrat, Lebensmittel, Reiseverpflegung‹.
Bedeutungsverwandte:
, ,  1, , .
Syntagmen:
den p. abschlagen / aufhalten / bekommen / bringen / finden / füren / gewinnen / haben / kaufen / nachfüren / tragen / verlieren / versammeln / verzeren / weigern / zusagen
.
Wortbildungen:
proviantsak
(a. 1636),
proviantschif
(a. 1636).

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
was sie lieb und von profiant hetten, solten sie an die altestadt brengen.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 583, 10
(
preuß.
,
1516
):
desgleichen s. f. g. profant durch den grossen unkosten vast erschopfft.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1481
):
der sall unser steide vurwerde ind geleide haven gelich anderen, die provande in unse stat brengent.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
so nam bischof Conrait van Utricht [...] dat slos zo Yselmunde in ind sterkde dat mit provande.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1259
(
Köln
1476
):
Ouch enstund der prouanden | Groys gebrech.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1568
):
begert den widderspennigen die provande zu weigeren und sinem folk dieselb zuzuschicken.
Dedekind/Scheidt. Grob.
93, 1
(
Worms
1551
):
Vnd bringet mit gůt prouiandt.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Fursorg vorrat futerung liferung prouiand victaly.
Müller, Faustb.
908, 33
(
Frankf.
1587
):
D. Faustus / als er die Statt vberall besichtiget / ist er zu Nachts in deß Bischoffs Schloß auch kommen / das allenthalben besehen / vnd allerley Prouiant darinnen gefunden.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
wurde [...] ein grosser Vorrath an Proviant und Munition mit zehentausend Guͤlden an Geld verlohren.
Luther, WA (
1530
):
Und ist eigentlich der sold und provant, damit er sein heer und kriegs volck besoldet und speiset.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
aus dem tewtschen haws und closter zimlich allerlay proviand.
mit buchsen, langen spiessen und prophand wol gerust und versehen.
Sachs (
Nürnb.
1545
):
So versamel mit fleiß dein heer, | Provant, büchsen, harnisch und weer.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Dazu eylff Schiff gar wol versehn, | Mit aller Profiant.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
dise statt was aber von natur vest, dartzu mit volck und provandt wol fürsehen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
der [Jacob Schorer] hat die profiant gefunden.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1520
):
so man ußfört raisen von gemainer statt wegen, wie es der speis und profant halben gehalten soll werden.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1522
/
45
):
Als der zúg vor Seckingen lag, komen nút dester minder 5 oder 6 schiff mit knechten und provant hinin.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
15. Jh.
):
das kainer dem andern profiant zu kaufen geben auch nicht mehr füerkaufen soll.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
geschicht auch oft, das man von wegen der proviant ain flecken mueß aufgeben.
Hulsius
N iijr
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 55
f.;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 450
;
Bad. Wb.
1, 337
;
Öst. Wb.
3, 1035
;
Vorarlb. Wb.
1, 461
.