protocol,
das
;
–/-len
, auch lat. Flexion;
aus
mlat.
protocollum
(, 542f.), dies aus
griech.
prōtókollon
›erstes, amtlichen Schriftrollen vorgeleimtes Blatt mit Angaben über Entstehung und Verfasser eines Schriftstücks‹
(, 708f.;
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1052
).
›Niederschrift, Verhandlungs-, Sitzungsbericht (in Gerichts-, Stadt-, Urkundenbüchern)‹.
Vorw. in Urkunden, Rechtsschriften.
Zur Sache: , 272f.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
das p. füren
.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
150, 12
(
Worms
1499
):
das kein Prothocoll dauō were daruss soͤlich briefe wider zu beschryben vnd vffgericht moͤchten werden.
Laufs, Reichskammergo.
111, 5
(
Mainz
1555
):
So ordnen wir, daß fürhin jeglicher procurator sein prothocoll bey seinen gethanen pflichten besichtigen und keinen unnottürftigen rechtsatz thun [...] soll.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 268, 26
(
omd.
,
1428
):
Weres ouch, das sich der notarius dorus nicht kunde entrichten, so laset in mit synem prothocollo czu uns komen, wenn das dink gescheen ist.
Rot
343
(
Augsb.
1571
):
Protocol, Gemeyn statt oder Gerichtsbůch / darein man allerley handlung verzeichnet.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 377, 37
(
schwäb.
,
1678
):
so solle daß gericht sizenbleiben [...] und durch den ambtschreiber daß protocoll gefüehrt werden.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1616
):
alles das jenig, so [...] unserem burger in schryfften verbrunnen, imme rechtmäßiger wyß zůgehört, und uff iren [...] minuten, protocollen und bůcheren verzeychnet und ufgenommen ist.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. 537, v.  (
m/soobd.
,
1653
/
60
):
Protokoll u. anlaitlibell des closters St. Paul v. 10. januari 1653 biss ent decembris 1660.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
2, 3
(
mslow. inseldt.
,
1577
):
Jśt dieśes Stadtbuech oder protocoll verneüert vnnd in ordnung gebracht worden, darinnen allerlaÿ Handlungen [...] begrieffen werden.
Ebd.
69, 13
(
mslow. inseldt.
):
śollches in vnśer glaubwurdig Statt protocol einleiben laśśen.