procurieren,
V.;
aus
lat.
prôcûrâre
›für etw. Sorge tragen; js. Geschäfte besorgen, verwalten‹
(
Georges
2, 1950
; ).
›etw. für jn. versorgen; jn./etw. (vor Gericht) vertreten, für js. Sache eintreten‹.
Gehäuft in Urkunden, Rechtsschriften.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Wortbildungen:
procurierer
(a. 1529).

Belegblock:

Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
14, 2
(
Frankf./M.
1568
):
Ich procurir vor dem Gericht / | Vnd offt ein boͤse sach verficht.
Sachs (
Nürnb.
1543
):
Da hilft kain gab, noch procuriren, | Wo dw das urtail thuest verliren, | So mustw in ewige pein.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1502
):
wann er prokeriert uns for dem king von des marschalks wegen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
So het graf Engelhart von Leiningen den heirat lieber seiner jungen vettern einem, seines brueders, graf Eminchen, son procurriert.
Rot
341
(
Augsb.
1571
):
Procurirn, Etwas für ein andern versorgen / verwalten / versehen / schaffer sein.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
und was die mainumb, das nit yeder für in sollt, damit der gwalt und das Procurieren und Nutzung in jrer gwalt belib.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
42, 19
(
tir.
,
1525
):
aŭch aller doctores, vinantzer unnd viscal hanndlŭngen zŭ procŭrirn nit gestattn.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
schauet er gar eben auf die selben procurirer.
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 57
f.;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 447
;
Öst. Wb.
3, 1041
.