pressen,
V.;
zu
mhd.
prëssen
›pressen‹
(), dies aus
lat.
pressāre
, Intensivbildung zu
lat.
premere
›drücken, pressen, bedrängen‹
(, 1912f.;
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1041
).
1.
›etw., z. B. Trauben, Ölfrüchte, ausdrücken, auspressen‹.
Wortbildungen:
pressung
(a. 1636).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Ez.
17, 9
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
wirt er nicht syne wurcziln uzroyfin und sine vrucht pressyn und alle die reben sinir vrucht truge machin.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
162, 13
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Im October lisset und presset man wein.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
glichir wis also di winber gepressit wirt | zwuschen zwen holzen.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
190, 6
(
moobd.
,
1524
):
sy und ire hofmaister, so wein kauffen, die strass, thor und brugcken zerfaren, in den stetten lesen und pressen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1640
):
Eß soll kein burger ainem preßen den er nicht gar woll kent ohne des gerichts erlaubnus.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz man die ölfrüht dreistunt twingt und druckt und presst.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
135, 6
(
mslow. inseldt.
,
1577
):
wo Er Zur śelbigen NeüerPauten Hütten Preśśen wil.
2.
›etw., z. B. Tuch, Stoffe, zusammenpressen, glätten‹.

Belegblock:

Bastian, Runtingerb.
2, 177, 16
(
oobd.
,
1395
):
7 grozz von den 19 tuchen ze beraitten und ze pressen.
Wielandt, Leinengewerbe.
1950, 173
.
3.
›jn. gewaltsam behandeln, innerlich und äußerlich bedrängen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  1,  2,  3,  1,  2, .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Engstigen bemuͤhen creutzigen marteren ängsten vexieren peynigen quelen pressen.
Gille u. a., M. Beheim
99, 350
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
etlich stiess er [wutrich] mit stämpfen tat. | ir etlich liess er pressen.
Schmitt, Ordo rerum
695, 11
.