prasseln,
praslen,
V.;
Iterativbildung zu .
1.
Geräusche von Feuer, Wasser, Waffen, Geräten ›rasseln, krachen, rauschen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1, .

Belegblock:

Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
sie hoͤren das Prasseln der Wagen.
Bell, G. Hager
543, 2, 2
(
nobd.
,
1611
):
Als Hören detten | Die Bauren das broslen gemein, | Er schrackens vnd kein Hercz mer Hetten.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Bald sinckt mit grossem brascheln ein, | Die Erd vnd macht ein Gruben.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
am ersten wissen, das das feur astrum ein donner gibt, der erden astrum ein erdbidem, des lufts astrum ein prazlen.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
indeme nemlich die gantze Stadt Sodoma durch einen von Himmel herab praßleten Feuer-Regen gaͤntzlich in Aschen gelegt worden.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 213
;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
von Menschen ›lärmen, schreien, toben‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Dort kam ich in eine Strasse [...] da ich gewar wurde, wie alles mit raßlen vnd praßlen, mit schreyen vnd speyen, mit fressen vnd sauffen, mit huren vnd buben wimmelte.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
saufen trinken raslen praslen werchtag, feiertag die nacht bis an den tag, das es oben wider herauß mueß.
schelten nun uns als die nichts künnen, zue nichte guet sein dan zue rasln und prasln, saufen und trinken.
3.
›verschwenderisch leben, schlemmen, prassen‹.
Bedeutungsverwandte:
, , .

Belegblock:

Chron. Augsb. Var. (
schwäb.
,
v. 1536
):
haben herr A. v. H. rock verkaufft und verzert und sind ob irem praslen über die maß frelich gewessen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
der guet frum jung herr [...] lies sein volk, dem domals der wein seltsam und ungewönlich was, überweinen, praslen, füllen, vol und trunken werden.
ließ under im wein, alle speis und notdurft, was nur zue der füll, zue schlemmen und praslen gehört.