pranger,
prangel,
der
;
-s/–
;
zu
mnd.
pranger
, dies zu
mnd.
prangen
›jn. einengen‹
(), Herkunft unklar.
›Schandsäule mit Halseisen, an die Schuldige geschlossen und zur Schau gestellt werden‹;
vgl.
1
.
Zur Sache: , 168f.
Gehäuft in Urkunden und Rechtsschriftten.
Phraseme:
jn. an / in den pranger stellen
; auch ütr. ›jn. öffentlich tadeln, entehren‹.
Bedeutungsverwandte:
 9.

Belegblock:

Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
1593
/
4
):
da solches vernommen oder vorkommen wird, sollen sie am leib mit anstellung des prangers und ruthen ausstreigung gestraft werden.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
41, 7
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Welche darwider vorprechen, die sollen [...] mit stellen an pranger, vorweisung aus der stadt, staupen ader strang gerichtet werden.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
101, 26
(
nobd.
,
1382
):
den [Lieberman] hat man auch darumb in den pranger gesetzt und er sol auch ietzo vier wochen unten in dem turn ligen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
da stelt man einen messingschlaher in pranger.
Ebd. (
nobd.
,
1504
):
man hieb den Peter schahtelmacher mit gerten auß, als er was im branger gestanden.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
um 1525
):
Am dinstag vor Nativitatis Marie hat man herr Hans Stocklein, pfarrer zw Neusas, in pranger gstelt, ain creutz an die stirn geprent.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
283
(
schwäb.
,
1453
):
Da stond ain brangel und ain stock. | Schnell zügen sie mir ab den rock | Und smitten mich gar hart dar in.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
am montag [...] wart er mit dem schwert gericht. darnach am aftermontag stellet man die magd hie auf den pranger, schnitt ir die oren ab.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1658
):
sollen doch die kuppler oder kupplerin nach gestalt der sachen und that an dem pranger gestelt [...] werden.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1412
):
Auch haben wir ain pranger von altem herkomen mit aller gerechtigkait, alain den tod ausgenomen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Hat erfunden und erdacht allerlai gefenknus und leibstraf über den menschen, nemlich keten geigen türn [...] joppen pranger, weiter mit gaiseln und rueten außstreichen.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
167, 6
(
1438
/
9
):
das der edel Hans von Ebersdorff stok, galgen, pranger etc. und ban etc. in dem dorffe Ebersdorf ufrichten und haben mag.
Mollay, Ofner Stadtr.
190, 7
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Man sol sÿ mit knoͤtteln dar von schlaen vnnd In dem pranger setczen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
222, 5
(
nwböhm.
,
1577
):
die Mutter Margretta, an branger gestalt die Ohrn abgeschnitten, vnd mitt Rutten aus gehauen Werden.