prachten,
prächten,
V.
1.
›lärmen, schreien, Tumult machen‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
,
2
 1, , .

Belegblock:

Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Es lert ein Mauß ire Kind, sie solten ein Hanen nit foͤrchten, der da kreiet und hoch daher gat und Sporn anhat und lut brechtet.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Vmb das gericht was ain grosz schar | Von frawen, Rittern vnd knechten, | Man hort sy lützel prechten.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
So tuot die baderin schrigen und brachten | Me denn ander siben oder achte.
Und tuot darzuo schelten und sweren, | Es möcht got im himel hœren; | Und fluochan und brachten | Me denn ander achte.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Ein herczog Effrodisius [...] | Der horte michel ruͤfen, | Bræchten und wuͤffen, | Schrigen, klagen alle gar.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Du solt din red also mǎssen, das du wenig redest und nit zů lut brechtest.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
man sol och senfte stimme han so man redet: daz ist schône ane ruͤffen und ân braͤhtenn.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 26
;
Weber, Oswald. ;
Schmid, R. Cysat
6, 69
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 315
;
Öst. Wb.
3, 700
f.
2.
›großtun, prahlen, hoffärtig sein‹;
zu  2.
Bedeutungsverwandte:
 2.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Leut, die durch schein betrogen werden, | Geberde, prangen vnd das prachten | Hoͤher denn Kunst vnd tugent achten.
Ebd. (
Frankf.
1557
):
Sie finden nit in meiner Regel, | Das sie solln schieben solche Kegel, | Nach hohen digniteten trachten, | Mit breiten rothen Huͤten brachten.
3.
›Pracht entfalten‹;
zu  3.

Belegblock:

Schottenloher, Flugschrr.
74, 14
(
Bamb.
1523
):
Yedoch het ich am maisten acht | Des adels, der nit hoͤchlich bracht.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Wiltu hoch achten, | Weltliches prachten, | Vnd darnach trachten.