poltern,
boldern,
V.
1.
›lärmen, sich mit Getöse bewegen, aufbrausen, streiten‹.
Wortbildungen:
polterung
.

Belegblock:

die aber polltern und tumlen, wollen selbs recht haben.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Da wardt der Schaffkopf also polternt uff Schaffsteten und tobete in der dörntze mit seinen zornigen worten.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
wmd.
,
1521
):
doch daß von beiden theiln dis spitzigen stich und schmachwort [...] und sunderlich des ungeschickt boldern vermiten blib.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Nürnb.
um 1476
):
Ernstlich die do waren in dem tabernackel die kamen vnd bolderten vor dem eingang der kammer.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 9, 19
([
Augsb.
]
1523
):
so wirt on dein rumůr vñ bolderẽ / fein hŭbsch gemechlich võ im selbs abfallẽ alle erdachtẽ menschñ werck.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
disem kaiser Diocletiano misfiel auch seins mitgenossen am reich [...] rauch poldrend gemüet übel.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1554
):
wo [...] sich ain trunkener bezechter mann [...] auf der gassen hören ließ, es were mit schelten fluechen und gottslestern poldern oder aufrhuer.
Schmitt, Ordo rerum
270, 9
;
682, 35
;
Maaler /v;
Schmid, R. Cysat
6, 14
;
Öst. Wb.
3, 587
.
2.
›jn. beunruhigen, quälen, unterdrücken‹.

Belegblock:

Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Het sie in fast geboldert und gescholten, er wer noch boͤser worden.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
wöllen iren vater den himel, saturnum, martem boldern, die sich nit boldern lassen, allein durch got.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wild recken in Hispanien, Kriechen und wälschen landen, die poldreten die leut über die maß ser.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
wo etwan ain herr woll des gotshauses unterthonen ainem eingriff thuen, poldern oder umbziechen, sonderlich die lantsknecht, soll keiner verschweigen.