polier,
parlier,
parlierer,
2
balier,
3
balierer,
der
;
–/-Ø
;
zu
mhd.
parlier
›aufsichtsführender Werkgeselle‹
(); dies aus
afrz.
parlier
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1024
);
ausdrucks- und inhaltsseitige Berührung mit
polierer
.
›Wortführer, Aufseher, Vorarbeiter bei Bauarbeiten, Maurerpolier‹; auch ütr.
Bedeutungsverwandte:
.
Gegensätze
(im Orientierungsfeld mit anderen Bezeichnungen von Bauarbeitern):  9, .

Belegblock:

Bergmann, Ambr. Liederb. (
Frankf.
1582
):
Da war einer [vogel] insonderheit, | balierer für die andern gemein, | Die königin hett an jhm ein freud.
Chron. Nürnb. Anm. 1 (
nobd.
,
um 1440
):
etliche unsere ratsfrewnde mit meister Conrad parlierer, ewerm werckmeister, in rede komen seyn.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
So hat man vor zeitten an der stat arbeit [...] bestellt ein parlierer, der auf der maur was, das einem stat werckmeister allein zu schwer was allenthalben zu sein bei den maurrern. eim solichen parlierer hat man ein jar bei achtzehen pfunt alt zu vorauß gegeben und darzu sein taglon als einem andern steinmetzen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
als ein paralirer eins neuwen hauses der můs sorgen vmb den gantzen paw.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
um 1488
):
was aber sant Jörgen zugehört, sol der balier empfahen und also anschniden an die höltzer und den rechnern verrait werden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
dises baus balier und vil taglener sind daran zů tod gefallen.
Ebd. A. 2 (
schwäb.
,
1544
/
5
):
Sollen die herren baumeistere auf die wassertürm durch ire unterhabende brunnenmeister, pallier samt iren tagwerckern sorgen.
Boner, Urk. Zofingen
620, 55
(
halem.
,
1514
):
sol ouch der bolierer by dem buw beliben.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Dise arbait soldestu dermassen versteen. Wie ain parlier vnder seinem maister arbait.
Starzer, Qu. Wien (
moobd.
,
1624
):
ainem maurergeselle oder pallier des tags [...] 30.
Rechn. Kronstadt
3, 257, 38
(
siebenb.
,
1545
):
Italo architecto Pallyer fl. 20.
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 407
f.;
Öst. Wb.
2, 338
f.