plärren,
1.
von Tieren ›blöken, brüllen, meckern‹.Belegblock:
Die schaff gestochen, daz sie grinen, | Die kelber und die lemer, daz sie blaren.
Kein Löwen hört man brüllen, | Kein Ochsen röhrn, kein Schaff mehr plerren.
Da forcht der Tuͤfel, die Kuͤ wuͤrde blerren.
ain wolf […] zwang syn stimm ze gelychen dem bleren der gaiß.
dass si biss an letsten aten wie die kaͤlber blaͤreten.
2.
von Menschen ›brüllen, lärmen, schreien, heulen weinen‹.Belegblock:
beweiß deine kreffte / spring / leck / plerr / stoß.
an dem selben tag | sa hebt sich jamers klag | van ruffen und auch plerren.
Ebd.
315, 38
: Zwar ich ain kalb verlar, | dem plerret er geleich.
man find noch manchen narren, | Der von den siben kunsten vil thut plarren.
Man find auch manchen dumen man, | […] der nur bleeren vnd schreyen kan.
die [schwetzer] deglich plerren / vnd murren / doch wenig beyssen.
Wir woͤllen das selbig singen, bloͤrren, | Vnd das murmeln nit me hoͤren.
Was gib ich vmb dein plerren? | Ich waisz wol, was ich hab an Im.
begegnot in glicher wis […] mit schiessen, bleren und schantlichen, unkristenlichen worten.
wie möcht mir gen der vasennacht | noch bas gewerren? | plehe, nu lat eur plerren.
dar mit aber sein blerren abgestelt, wil ich inn, nit imm, den frummen christen anzeigen, was nutz auß den richter und frumme bekeme.