philosoph,
der
;
-en/-en
;
auch
philosophus,
der
;
mit lat. Flexion;
zu
mhd.
philosophîe
›Philosoph‹
(), dies aus
lat.
philosophus
,
griech.
philósophos
, einem substantivierten Adj.,
›Freund gelehrter Kenntnisse‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1004
).
›mit der Philosophie Vertrauter, Weiser, Denker‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
62, 28
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ouch sint do behende meystir in der naturn, di wir heysin philosophi.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
20, 6
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Hastu nicht bekant den philosophen, der in dem bade sterben wolte?
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
140
(
Nürnb.
1517
):
dits ist das endt aller kunst der philosophen, nemlich das wir erkennen unser unwissenheit.
Sachs (
Nürnb.
1540
):
Auch vil heydnisch philosophi | Haben gewarnet ie und ie | Vor der verfluchten hurerey.
Ebd. (
Nürnb.
1555
):
hört zwey philosophen zu, | Wie sie da werden disputiren, | Mit scharpffen worten arguiren.
Roloff, Brant. Tsp. 
149
(
Straßb.
1554
):
Hant mich die alten geacht hoch | Als die Patriachen und Propheten | philosophi und weise gůt Poeten.
Morrall, Mandev. Reiseb.
12, 12
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Und sie sprechend daz was der wyß phylosophus Hermes, und also halttend sie es da.
Ebd.
139, 10
:
Nun nebend des kaysers täffel da sitzend vil phylosoph, die sind gar witzig und kúnnent mengerlay kunst.
Ebd.
140, 2
:
wann all groß herren enthalb mers tůnd nach der phylosoph rät.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
21, 23
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Ez ist zemerken, daz nach des philosophen worten […] die nature heizet in einer wis die geburt selbe.
Ebd.
400, 21
:
Her zuo antwert ich, daz die phylosophen […] habent sich gepint, diz zebrüevenne.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Und wie die Junger von den Philosophen ire namen habend. Allso soͤllen die smaichler gnatoner gehaisen sein.
Heydn. maister
27r, 24
(
Augsb.
1490
):
das von Pythagora d’nam der philosophej entsprungē sej.
Ebd.
34v, 8
:
AEchitas ist gewesen ein philosophus von Tarent.
Völker, Antichrist
6
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
Darumb daz sy der hayden bůch ettlichen tail gehört habend, so wenend sy maister vnd phylosophy ze sin.
Rot
338
(
Augsb.
1571
):
Philosophus, Ein liebhaber der Weisheit.
Koller, Ref. Siegmunds (
v. 1449
):
Beno, der groß phylosof sprach zu Calixto, da er den priestern weiber verbot.
Plant u. a., Main. Naturl.
293ra, 26
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
Von dem ertriche sprichet ein phylosoph.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
26v, 14
(
Zürich
1521
):
allein die zwen Anthonini / der ein Pius der guͤtig / der ander Philosophus das ist ein liebhaber der wyßheit genant.
Heidegger. Mythoscopia
64, 18
(
Zürich
1698
):
Nicht hat er mit jenem emsigen Philosopho seine Diener gefragt, ob er gespiesen.
Ebd.
65, 5
:
daß man weit besser thaͤte / nach dem Rath jennes Philosophi, wenn man davor stein auff der strassen auffhobe / und per Spass hin und wider schmisse.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Under sölichen iren worten ist eingangen der phylosophus zu dem künig.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
der philosophus Epicurus, der ein grossen anhang bei den alten gehabt het in den schuelen.
Und die philosophi sein in langen röcken und mänteln und guglen herein gangen.
Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Do sprach ein philosophüs, | Eschilus sein nam.
Haage, C. H. v. Hoff. Kunstb.
118, 21
(
oobd.
, Hs.
M. 16. Jh.
):
Wan unser stain hat in im allerlay farben davon alle philosophi sagen.
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 88
f.;
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 311
;