pfäflich,
pfaflich,
Adj.
1.
›im Priesterstande befindlich, geistlich, priesterlich‹;
zu  1.
Syntagmen:
pfäfliche ere / gewalt / gewonheit / innekeit / sache, pfäfliches recht / reich
.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
tut is eyn pfaffe den sal der byschof von alle synen pfeflichen eren scheyden.
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 68, 5
(
rib.
,
1344
):
Sowilch verdeynt brůder van unsen verdeynden brůderin under den gedemen peflich of geistlich wert, deme […] sal man geven seis kůygen.
Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
her sol deme pawese geschriben, we rechte vbele her gebaren hebbe vnde we her sine trůwe an der cristenheit tubrochen hebbe, vnde heyze daz beweren vor deme pawese; da nach sal in de pawes von allen peplichen eren scheiden.
Gerhard, Hist. alde e
5406
(
omd.
,
um 1340
):
Disen Johannem lobet | In drien dingen wol gemeit: | An pheflicher innekeit | Und in vurstlicher strenger tat.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Vreu dich, mensche! du wirst loz | Pinlicher not durch die man | Genant Cristes capelan | Pfeflich gewalt ich meine.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
55, 24
(
schles.
,
v. 1361
):
daz her synem brudir, der ein pfeflich man ist, sin Leen, vfgereicht hat.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Alle die erd ist mein vnd ir wert mir ein pfefflichs reich vnd ein heiligs volck.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1381
):
und sien im [Eberhart von Randeck] nicht gebunden ze helffen was pfefflich sach an rurtt.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
380, 7
(
noobd.
,
1350
):
[ir geistlicher rihter], vor dem si nach pfefflicher gewonheit und nach der heiligen kirchen reht, vrihet und ere zu gesten und zu antworten pflihtig sein.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1321
):
demselben chapplan, swer der sei oder wirt hernach, tůn wir durch pfaefliche ere und freyung die gnade, daz er alle die gnade und freyung haben sol, die hie vor […] verlihen und bestaetigt sint.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
stirbt ain pfaff, des gucz […] sol es dahin gevallen, do es der pfaff hin schafft, an die kirchen, oder als es pfaffliche recht sagent von bäbsten und von kaiser.
Bastian u. a., Regensb. UB
21, 30
(
oobd.
,
1352
):
daz wir daz stet und unzebrochen wellen behalten, alz zwen erberig priester tuen sollen und muezzen nach dem recht sam phæfleich orden gesetz ist, geb wir ewch disen offen prief.
2.
›mit einem Pfaffen‹;
zu  1.

Belegblock:

Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1494
):
Ich pin des worden innen, | Daß mein weib pfligt pfefflicher minne.