pflegen,
V.;
im älteren und mittleren Frnhd. vorwiegend stark flektiert (Präs.
pfligst, pfligt
, Prät.
pflag, pflagen
, Part. Prät.
(ge)pflogen / (ge)pflegen
), daneben, bes. im späteren Frnhd., auch schwach flektiert (
pflegst, pflegt
, Prät.
pflegte, pflegten
, Part. Prät.
gepflegt
); vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 336
.
1.
›einer Sache obliegen, sie wahrnehmen‹.
Syntagmen:
vorwiegend mit Gen. d. S., z. B.
der demut pf
. ›demütig sein‹,
des dienstes pf
. ›dienen‹,
der liebe pf
. ›lieben‹,
des schlafes pf
. ›schlafen‹,
der untreue pf
. ›untreu sein‹,
der wacht pf
. ›wachen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Her loste sine vorweisten diet, | Die zu der helle lagen | Und grozer sorge pflagen.
Wen Jhesus Crist iz houbet, | Ob man der schrift geloubet, | Der cristenheit, der man pflit | Als sente Pauel drabe quit.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
2411
(
rib.
,
1444
):
Zo eynre anderre zijt doen ich yn vasten | Ind anderre abstinentien plegen.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Hie vur, do man keiserlicher houe plaich, | als men die burgere van Coelne comen saich, | men sprach.
Schoop, Qu. Düren
152, 28
(
rib.
,
1575
):
Als heut […] der burgermeister und rat der statt Deuren von wegen der jungst […] eingewilligter achtjahrigen accysen handlung zu pflegen hieher bescheiden.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
83
(
mrhein.
,
um 1335
):
Wer nů mines rades wil plegen, | der sal den dauf inphahen, | wil er zu gode nahen.
Ebd.
609
:
Do bide det er vns irkant, | daz wir demůt sollen plegen, | wollen wir daz ewige leben.
Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
wanne es wer sich nit zu lossen an einen solichen, der solicher sachen nie gepflegen hette.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
zu der kuchenen sal man zwo sustere zu eime jare sezzen, die des dinestes plegen.
Froning, Alsf. Passionssp. 
1356
(
ohess.
,
1501ff.
):
unser altvedder hon alwege | eres gebeddes alhie gepflegen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
[Mutter] | Hielt jm das Ohr nah an dem Mundt, | Das sie jm seines willens pfleg.
die zeit verlieff ins ander Jar, | Begieng der König seinen Jartag, | Derhalb man jm viel frewden pflag.
Strauch, Par. anime int.
132, 31
(
thür.
,
14. Jh.
):
Daz dritte ist daz werc daz di heiligin plegin in deme ewigin lebine.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Es qwam eynes tagis also, das Noe des ackers phlagk unde den arbeite.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
264, 10
(
thür.
,
1474
):
also daz dye mol des dorffs phlicht unde gerechtikeyt ußrichten, tragen unde phlegen solle.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
der [burger] muz schozzen unde wachen, zu dinge gen unde alles des rechtes pflegen, des ein ander man pfliget der stat zu rechte.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
ap er nicht muglichen von meiner kinder wegen mir rechnunge und ausrichtung von jare zu jare tun oder pflegen solle.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Leipzig
1537
):
Als Maria nach dem gesatz, | Jesum Christum in Tempel bracht, | Da pflegt Symeon seins gebets.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
in den steten […] do scheppin syn, dy do rechtis pflegin uszczugebin.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Mit gebete, des er pflac, | Tegelichen durch bejac | Kniete er drie stunt vorwar.
Jahr, H. v. Mügeln
2147
(
omd.
, Hs.
1463
):
die fürsten pflegen mildikeit | vor gotte das ir name breit | werd, und ouch hie sie hoffen lon.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
9, 9
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Wie liebe sach ich mir, wann sie so züchtigliches ganges pflag.
Henschel u. a., Heidin
886
(
nobd.
,
um 1300
):
Ich wil miner eren phlegen | Die ist mir liber dan ir.
Gille u. a., M. Beheim
72, 84
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Petrus der czwelfpote, | Der doch nicht phlag juncfraulichait | und uber vil juncfraun und mait | do wart gseczet von gote.
Ebd.
251, 158
:
und got, der edel schopher frone, | am sibenden tag seiner ruwen pflag | von allen werken dane.
Ebd.
453, 851
:
Des andern morgens dem suntag | man aber aines rates pflag.
Langen, Myst. Leben
200, 27
(
nobd.
,
1463
):
Ein clausnerin sol nicht wirtschafft pflegen, noch ergetzung mit den leuten haben.
Stackmann u. a., Frauenlob
9, 10, 3
(Hs. ˹
nürnb.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
Swelch her in miltem mute | […] sin liute gerne sicht, swenn er nicht krieges pfliget, | der leit […] afterhute.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Drinn man jhn Christlich aufferzogn, | Daß er keinr Eytelkeit gepflogn.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
lúte die einer valscher lidikeit phlegent.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1382
/
92
):
zů den ziten, so unser herre die welt pflogete.
Anderson u. a., Flugschrr.
7, 6, 6
(
Straßb.
1524
):
Da haͤr so vil arger lyst gůt zů gewinnen / des lust zů pflaͤgen.
Roloff, Brant. Tsp. 
139
(
Straßb.
1554
):
Das ist versigelt auff den tag | Da Wolust wenig weißheit pflag.
Ebd.
938
:
Under eim baum als ich euch sag | Da sie mit im der liebe pflag.
Morrall, Mandev. Reiseb.
111, 6
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
ich sag úch ouch daz die naͤsten vor dem wagen daz sind die die der kirchen pflegent.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1443
/
5
):
ein ledrer, den verprant man an demselben samstag an sant Vallentins tag von ir unrächtigkeyt, das sy mit einander pflogen hätten.
Sappler, H. Kaufringer
5, 48
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
lieber fraind und gselle mein, | mir ist laid der kumer dein, | das du dich also verligst | und nit der ritterschefte pfligst.
Ebd.
11, 268
:
er sach aigentlichen das, | das si ob ainander lagen | und der minne spil da pflagen.
Ebd.
12, 130
:
der pfaff lag da bei der frawen | bis hin gen dem mitten tag. | dreistunt er der minne pflag.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Wann das erhort ain Junckfraw vein, | Die solt der warnung pflegen | Ains knaben vnd ains fräwelein.
Ain chind gewunn seinem vatter an, | Pfläg es mit Im würffels spil.
Brandstetter, Wigoleis
194, 11
(
Augsb.
1493
):
Sy pflagen vil der kurczweyl mit stechen, turnieren.
Ebd.
234, 19
:
do pflagen sy taeglichen großer freüde vnd kurcz weyl.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
die ain solchen ruof irer geschwindigkait halben gehabt, das vill leut dozumal ires rats gephlegen.
wie der ander nach gepflegner und beschlossner handlung mit dem apt userm closter gat […], wurt er von disem erstochen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Da tusend jar sind als der tag | Des man gester mit frœden pflag.
Tuot denn sin herr brief geben, Mit dem pfligt er denn desselben leben.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
203v, 26
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Wer siech ist in / dem hopt: pfligt er dirre erzenie nit / dem werdent die ovgen blůtfar.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1306
):
Die denne des ratz werdent pflegen oder der antwerck oder der muͤßiggenger.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Kainer muͤssekait si pflag, | Guͤtú werk nacht und tag | Wurchte dú raine gůte.
Allenthalben bi den wegen | Kondent sú der sitten pflegen.
Die [morder] hettend ain gewonhait | Mit ain ander angeleit, | Das iegklicher ainen tag | Allain des gewinnes pflag.
Was im des ieman gelichen mag, | Dennocht er grosser schoͤni pflag.
Dar umb het ich vil ærbeit | Und mænig jamer under wegen, | Des ich mit dir vil han gepflegen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
13, 89
(
Basel
1494
):
Dann das man wyßheit pfleg vnd bůl | Mag gantz nit ston jn eynem stůl.
Ebd.
110b, 27
:
zů faßnacht | So man der selen heyl solt pflegen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Wer herren rättes in trüwen pfligtt, | Daz er schanden angesigtt.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1295
):
Wir, die des rates pflegen […] tůn chunt.
Ebd. (
moobd.
,
1328
):
Ez sol auch ewer iegleiches […] pei der mess sein, seiner andacht phlegen.
Ebd. (
moobd.
,
um 1310
/
2
):
Des satzes suͤlen pflegen Echart und Heinrich Pfaunzagel.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Nu het Trebetta wol guet wissen, das sein prueder Ninus sölich unerlaubter puelschaft mit der künigin seiner mueter gepflegen het.
Nach kurtzer zeit gieng er wider auf den sal zu den fürsten und baronen, die auch vil unfrewden pflagen.
Niewöhner, Teichner
135, 8
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
das macht der fund | daz man trew und er nicht wigt, | anders nicht wann gutez phligt, | wie man daz gewinnen chan.
Munz, Füetrer. Persibein
444, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
was man pflag frewden mit dem gasst, | so was et si an frewden gar dy plosse.
Weber, Füetrer. Poyt.
6, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Seyd er von kindes paine | […] ye tugendt pflag, | so wil auch der fürst raine, | das man nicht wann von preis vnd tugend sag.
Ebd.
167, 4
:
ich [Poytislier] wind selb zwelffter pflegen heint der wacht.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
20, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Die hochtzeit kund man legen | auff ain gar weittes veld, | durch das man rue möcht pflegen.
Ebd.
166, 2
:
Von rayen unnd auch tanntze | man do vil frew̃den pflag.
Ebd.
533, 1
:
Den tag dy Troyer pflagen | hochtzeit und freüden spil.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
Herr, las an den willen dein, | das die ritter dein | dar umb nempmen unser gůt, | das si wellen phlegen der hůt.
Bartsch, H. v. Montfort (Hs. ˹
A. 15. Jh.
˺):
Weidenlich hübsch unde kluog | pflag si mit guoten sitten | Untrüwen gar vermitten | In irs herzen stammen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
an gepäurischen läuten, die niht zärtleichen habent gelebt und tägleichs grôer arbait habent gepflegen.
dâ ainr dem andern niht gehôrsam wil sein und ein iegleicher mit dem andern muotwillens pfligt.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
39, 95
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
unser sünd senkch in den teich | der zäher amare, | der begir pflig sunderleich | für dein augen chlare.
Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Da er ains nachts also lag | Und er seines sloffes pflag | Da köm der got Serapis.
La die alten streites pflegen: | Daz sullent die kind under wegen | Lazzen.
Ainer, der der waht pflag, | Finge den jungelinch Candeolo.
Klein, Oswald
18, 93
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ir knaben, maid, bedenckt das laid, die minne phlegen, | wie wol mir wart, do mir die zart bot iren segen.
Ebd.
41, 30
:
wer ainen wigt nach schawn, der pfligt der witze nicht.
Ebd.
82, 6
:
Da pfleg ich klainer sorgen, | darzu der gailen minne | mit ainem hübschen knaben güt.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Nun was derselb hertzog Maximilian pey sollicher machtigkait […] nicht rueblich und phlag wenig gemachs.
Hübner, a. a. O. ;
Jungbluth, a. a. O.
32, 32
;
Gille u. a., a. a. O.
25, 27
;
Barack, Zim. Chron. ;
Barack, Teufels Netz ; ;
Päpke, a. a. O. ; ; ; ;
Lemmer, a. a. O.
46, 7
;
Dirr, a. a. O. ;
Fichtner, a. a. O.
34, 5
;
279, 5
;
291, 1
;
486, 3
;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Primisser, Suchenwirt ; ; ;
Guth, a. a. O. ; ; ;
Klein, a. a. O.
56, 44
;
104, 39
;
Grossmann, a. a. O. ;
Weber, Oswald. ;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 146
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 93
.
2.
›für jn./etw. sorgen; sich um jn./etw. kümmern‹.
Syntagmen:
mit Gen. d. P. / d. S., z. B.
des genossen / helden, der jungfrau / königin, des kindes / weibes pf.; des falken, der gesundheit / pforte pf
.; vereinzelt auch mit Akk. oder präpositionalem Anschluß.

Belegblock:

Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
der schade ist sin vnde nicht myn; hat her nicht geplegen sin, als ich zů rechte solde.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
1249
(
mrhein.
,
um 1335
):
Ir stolzen ritter wole gemeit, | wollent ir nů sin bereit, | daz ir sin plegent bit hude, | des ich vch bit gude | gelone.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Der sichere, der kinde, der geste und der armen sal sie mit allem flize plegen.
Der sichen suster sal man vor allen dingen wol plegen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Vnd keinen fleiß ließ vnderwegen, | Das sie eim solchen gast moͤcht pflegen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
262, 7
(
thür.
,
1474
):
Unde wanne sy uß deme kintbette queme, so wel unde sal sy yme so viel phlegen, so in deme rechten erkant werdet.
Darumb wil ich […] mich auch also gegen meinem weib halten durch liebe […] das ich jr pflege, neere und warte.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
34, 20
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Unde wen das wip eynis kindis genyst, alczuhant get si us dem bette unde der man legit sich in dy stat und pflit des kindis als eyn mutir.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
du macht nicht vasten, noch arbeiten, noch siechen pflegen.
Jahr, H. v. Mügeln
902
(
omd.
, Hs.
1463
):
in des landes mittel lak | ein burk. der ersten pforten pflak | ein rise groß und ungehür.
Stackmann u. a., Frauenlob
7, 16, 10
(Hs. 
v. M. 14. Jh.
):
dem Gelücke er gab den slüzzel | und sprach: ,sich hin, phlic dins genoz‘.
Henschel u. a., Heidin
1621
(
nobd.
,
um 1300
):
Ovch sol iz niht sin verdaget | Ob man des graven pflege wol | Ja als man eines fursten sol | Pflegen. so wart sin gepflogen.
Ebd.
1623
:
Wan man pflag sin tag vn̄ naht | So als iz die vrowe het bedaht.
Gille u. a., M. Beheim
111, 173
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Wann er sust nyemen wolt getrawn | diser keuschen rainen juncfrawn. | er wolt ir selber pflegen.
Ebd.
111, 293
:
Und pflag sein treülichen des syns, | als dann ain muter ires kins | sol warten oder pflegen.
Ebd.
331, 196
:
mein hercz erfraut sich desse, | des valken ich da pflag.
Langen, Myst. Leben
171, 15
(
nobd.
,
1463
):
Darvmb gedenck der / kranck, daz got yn von seiner / sund wegen pflagt hat.
Michels, Murner. Badenf.
34, 35
(
Straßb.
1514
):
Doch fint man lüt so katzen rein, | Die iren liben nur allein | Pflegen.
Roloff, Brant. Tsp. 
411
(
Straßb.
1554
):
Mit trüwen will ich ewer pflegen | Biß Gott gibt frid und seinen segen.
Wickram
4, 28, 17
(
Straßb.
1556
):
Robertus pflag sein auch gar wol / mit essen / trincken / und aller wartung.
Ebd.
4, 32, 10
:
Der alt befalh allem seinem gesind / das man sein bey dem allerbesten pflegen solt.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
327
(
schwäb.
,
1453
):
Sind irs, die edel küngin zart, | Der Salmon pflog, der wyse man?
Sappler, H. Kaufringer
2, 243
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
die tiefel hetten im vil schwär | gefüegt, het er seins leibs nit pflegen | mit des hailig crüzes segen.
Ebd.
14, 460
:
baide wiltpret und auch visch | und was man guotes haben sol | damit ward ir gepflegen wol.
Brandstetter, Wigoleis
232, 7
(
Augsb.
1493
):
Auch wurdend jr zuogeben vier fürsten mit zwey hundert rittern die jr pflegten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
er [Jörg Mair] hett vil ämpter gehabt von der statt und hett auch ettlichen kinden gepflegen oder pflegschaft gehabt.
Karnein, Salm. u. Morolf
4, 20
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
zu der rechten siten manig stolczer degen | inn ritterlicher wate | also sie der frauwen soltent pflegen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Mitt den kertt er in den tan | Der vil kindische man | Uff ain vil wild gerütte, | Da seltern ander lütte | Hetten viches gepflegen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Och wil ich dir zetroste lan | Dinen swester sun Johan, | Das er din pfleg und och bewar.
,Johannes, sich die můter min: | Der pfleger solt du nu sin! | Du sigist ir sun, und och si dir | Ain můter sig: also pflig ir!‘
Und wil och komen ze dir, | Hinnan nemen dich ze mir, | Nun und iemer wol din pflegen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Pflägen; Sorg han vnd verwalten […] Der gesundheit Pflägen / Schonen vnnd acht haben […] Den leyb Pflägen vnd wol halten. Curare corpora. Den krancken Pflägen vnnd jnen dienen.
Gierach, Märterb.
9306
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
do hiez der chaiser Nazarium | und das chind Celsum | wider in denn charcher legenn | und ir mit huet phlegen.
Ebd.
10391
:
mit huet er sein phlag | paide nacht und tag.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
das du mit fleissiger huet und guter ermonung anhabichliech der zwayer kranchen menschen phlegest.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
97, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Mit reicher wirtschaft man ir aller pflage.
Weber, Füetrer. Poyt.
103, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Si prachten claider new von leinbat weisse, | […] sunst pflagen si des hellden gar zu fleisse.
Ebd.
182, 5
:
Allsus dy küniginne | […] pesach, wie man mit erzteney sein pflege.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Wer vogel zewcht, der phligt ir zart; | Mit dreyerlay er si bewart.
Daz si tzu tisch der fürsten plegen, | Wann si seind hübst und unverlegen.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
2, 28
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Isaacs / ward zu Palestein | Reichlich von dem küng gepflegen.
Bastian, Runtingerb.
2, 213, 33
(
oobd.
,
1404
):
so chost das ros, das uns von der Spieglaͤrinn worden ist, und der chnecht, der sein pflegen hat, 24 lb. ân 12 dn.
Klein, Oswald
86, 36
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Unfröstlich, köstlich mein da ward | gepflegen engegen von dem lieben bart.
Ebd.
114, 79
:
allain neur als die frau da pflag | umb ir keuschlich geboren kind, | das vor ir haiss sein blüt und swaiss | köstlich verrert, des todes gert.
Matthaei, Minner. I, ;
Lappenberg, Fleming. Ged. ;
Bad. Wb.
1, 209
;
Shess. Wb.
1, 804
;
Öst. Wb.
3, 80
f.
3.
›jn./etw. beaufsichtigen, verwalten, beherrschen, regieren‹.
Syntagmen:
mit Gen. d. P. / d. S., z. B.
des erdreichs / herzogtums / königreichs / waltwerks / volks / vorwerks pf
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Do Crist […] ans cruce wart gesant, | Daz her den tot vorwunde, | Den tuvel sider bunde, | Der al des ertriches pflac.
Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
dar vmme sal man an dissem bůke leren alle, de gerichtes plegen, wo ses plegen solen nach godes willen.
eyn ieslich man sal gelegens gůtes baz plegen den sines selbes.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Welch waltworchte gesezzen ist inme dorfe oder uf dem vorwerke, di wile he waltwerkis pflit, so sal he sin gut verschozzen her in di stat mit den burgeren.
Küther, UB Frauensee
142, 32
(
thür.
,
1363
):
alle dy daz vorgerurte forwerk besessyn erbeytyn ynnehettin adir dy dez phlegyn.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Durch daz wurden sie gesucht | Steteclichin und berucht | Daz volc daz gerichtis pflac.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
60, 31
(
omd.
,
1464
):
Doch so sol derselbige erbeter die teyl dem gewercken nach vierczehen tagen zcu gute halden […] Darnach denn mag er damitte pflegen als mit andern seynen gutern.
Brandstetter, Wigoleis
225, 2
(
Augsb.
1493
):
Beleybent allhie vnd pflegendt mir der lande mit treüen als ich mich des vnd alles guoten zuo eüch versihe.
Völker, Antichrist
867
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
Ze den selben zeiten so ist romisch reich zů Franckreich komen vnd des kúngreiches pfligt danne ain salig rain kúnig.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1316
):
Wir manen ewer triwe, der wir wol getriwen, daz ir der stat wol pflegt und swo sie vestigung beduͤrfe, do bewart si und vestent si.
Ebd. (
moobd.
,
um 1310
/
2
):
daz ist darumb gesetzet, daz die schergen und di vorsprechen ires amptes dest pas pflegen muͤgen.
Munz, Füetrer. Persibein
167, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Zue ainer statt geritten | kamens zum anndern tag, | ain vnfúer nicht vermiten | wardt von aim man, der da des zolles pflag.
Weber, Füetrer. Poyt.
56, 5
(
moobd.
,
1478
/
84
):
ir mügt sunnder schannde | wol sennden dise maget lobeleich | dem künig Bermund, der auch pfligt weytter lannde.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
34, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Juno sprach mit worten pald: | ,Mein gwalt der pfligt der schätz unnd reiches guetes‘.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Dise zwên haben der Juden pflegen achtzig jar in guetem frid und ainikait.
do künig David vierzig jar der judischait gepflegt het, starb er.
herzog Hanns der ander […] pflag des jüdischen herzogtums sechzehen jar.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ez lebt hie vor ein fürste reich, | Der het vil gůter lande, | Der phlag er so gewaltichleich, | Daz man in weit erchande.
4.
›die Gewohnheit, Sitte haben; gewohnt sein‹.
Syntagmen:
mit Inf., dann auch absolut ohne Ergänzung.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
714, 26
(
preuß.
,
1447
):
2 cleyderkasten, die seyn uszgegraben, als die frauwen pflegen zcu haben.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1261
/
9
):
engein man, de gewant pliet ce snidene.
Dat nuwe Boych (
rib.
,
1396
):
gesetze, der alle burger zo gebruychen plagen.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Die van Coelne voichten allein | zo rosse ind voisse gemein | als sy is al ir leuen hetten geplogen.
Ebd. (
rib.
,
1400
):
hei [conink Wenceslaus] wart irlichen intfangen. ind eme hulde de stat ind hei der stat wederum, so man des pliet.
Ebd. (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
de koirfursten machten en zo eme koninge ind daden eme as man dez pleit.
zo 4 uren was eclypsis solis, dat is as duister wart, as it um die zit van deme jaire zo 10 uren pleit zo sin.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6167
(
rib.
,
1444
):
He voeret, want off he des neit en pleegde, | Sijn schiff yn ouch neit en weegde.
Ebd.
10723
:
Synt ich nu in deser noit | mynen bedestaff verloren hain, | Dar ich mich plach zo halden an.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
406
(
Köln
1476
):
Myt dreuwen ind worden | En wynstu vnser nyet, | Wyr wyllen dych begorden, | As man dye vyand plyet.
Ebd.
2659
(
Köln
1497
):
Lang dye muren vergadert wart | Manch vnflaet, et was weych off hart, | Dat dye suwe zo suechen plegen | As sy lanx dye muyr gayn vegen.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Idt is nu des meyes zijt, | Dat men in peppelijn ind in camillen | Voir des dodes fryst zo baden plijt.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1594
):
plegen die vom fasbenderamt nach altem gebrauch zwen amtzmeister zu kiesen.
Rosenthal. Bedencken
18, 15
(
Köln
1653
):
Da er sagt / daß die Kirch gantz vnd ins gemein für die Abgestorbenen zu betten pflegt.
Ebd.
8, 18
:
Daß Hunger […] pflege anzutreiben zur erwehlung vnd haltung deß ledigen keuschen Stands.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
152, 22
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
dair die gesellen eren kost ynne plagen te hebben.
Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
1377
):
Die scheffen plagen etlich zyt in dem jare zu siegeln.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
122, 14
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Der koning ging von der kirchen jn syn kamer zu der konnigynne / vff das er sich mit ire ergetzete / als er allewege zu dun plage.
Köbler, Ref. Franckenfort
88, 2
(
Mainz
1509
):
Deß geleichen soll es auch gehalten werden mit dem jnschryb gelt vnd in allen andern termynen dariñ man gelt pflegt zu geben.
Froning, Alsf. Passionssp. 
2738
(
ohess.
,
1501ff.
):
sijt wilkom, er andern, | die mit Jhesu plegen zu wandern, | die do junger sint des hern.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
132, 16
(
Frankf.
1535
):
Exacolitus ist einn weisser stein / vnnd schön mit dem die goldschmid pflegen das gold zereiben.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 160, 30
(
hess.
,
1538
):
van den boishaftigen groß murren und lesterung und grose verfolgung, wie das pleigt zuzegain.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Sie pflegen wider die andere vmbligende Länder Krieg zu führen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Do pflogen die alden weissen unde die ratismanne der stat zu wonen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
181, 21
(
thür.
,
1474
):
dy orteil zcu fertigen unde zcu senden an dy stete, da man recht phleget zcu sprechen.
Ebd.
291, 28
:
daz Hans Ruße eynen andern man uff deme kerchoff zcu Hungersdorff uff deme stige, da der pharner uffe phlicht zcu sprengen, geslagen unde geletczt habe.
Küther, UB Frauensee
358, 30
(
thür.
,
1525
):
Hieuber hadt der hoffman gelobt unde geschworen […] wie dan eim getruwen sinen hern czu thun unde schuldigk ist.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
Abir an dem hôchzittage phlac her en zů lâzinne einen û den gevangenen, welchin si bêtin.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
swannes dir get nach dinem willen, so phliget der hohmůt dike zu volgene der gůttet.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
5, 7
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Baldac ist eyne groze stat, do der babist allir sarracen von der werlde pflit czu wonen.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Ist ein namhaftige statt […], so dan alle jar aploß pflegt zu sein.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
169, 30
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Die schöps pfleget man auszuheben im Mäyen.
Opitz. Poeterey
14, 33
(
Breslau
1624
):
Wein vnnd fruͤchte pfleget man zue Loben von dem orte da sie herkommen sein.
Ebd.
15, 9
:
das sie viel von des Arminius seinen thaten zue singen pflegeten.
Ebd.
35, 20
:
Vom Meere pflegt die lufft auch zue getruncken werden.
Ebd.
40, 25
:
Es pflegt die Sonnenvhr vns vnterricht zue geben | Vmb welche zeit es sey.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
15, 2
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
gütig und scharpf pflegt ir euch zu beweisen den, die ir meint zu betriegen.
Jahr, H. v. Mügeln
489
(
omd.
, Hs.
1463
):
eins andern loufs die sterne pflegn | die sich gein oriente wegn.
Henschel u. a., Heidin
1214
(
nobd.
,
um 1300
):
Den kristen solt tv varen lan | Als er aller beste mak | Ich wil pflegen des ich phlak.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
40, 16
(
noobd.
,
1347
/
50
):
Die dritten sach pfligt man darzu ze ton, und die ist der auzsatz der sunnen oder ir auzpuncte.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
daz sich auch eur ieder bei seinem rechten namen genennt hab, als man in pfligt zu nennen.
Ebd. (
nobd.
,
1450
/
80
):
und pflag sich zu schreiben von den verlassen herschafften.
Ebd. (
nobd.
,
1440
/
44
):
so man es [das heiligtum] am freitag nach quasimodogeniti pfligt zui tzaigen.
Gille u. a., M. Beheim
78, 176
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Das ircz czu aigent sunderper | seinr menschlichen natur, die er | an sich czu nemen phlage.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
103, 2
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wie man in diser lanndtart pflecht zu thonn.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
153
(
Nürnb.
1517
):
Und das von wegen des dritten, so in dem rechten wolleben gepflegt wirdet.
Ebd.
246
:
der sich pfligt zu verdamnen, die andern zu rechtfertigen.
Anderson u. a., Flugschrr.
24, 7, 18
([
Nürnb.
]
1525
):
vorrat yres getreyds / den sie mit grossem Costen pflegen zu bestellẽ vnnd zu erhalten.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
124, 7
(
Nürnb.
1548
):
Wil man darumb zuͤrnen / dich scheltē / schlagē / des landes verweisen / vnd wie die Tyrannen pflegē / dich gar erwuͤrgē.
Ebd.
162, 3
:
Vnd da die Eltern das kind Jesum in den Tempel brachten / das sie für jn theten / wie man pflegt nach dem gesetz.
Bell, G. Hager
574, 3, 6
(
nobd.
,
1596
):
Der schuhmacher zu siczen pflag | gegen im vber weite.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
do gieng ich do wider in min kemerlin vnd wolte aber ettewas gůtes gedenken also ich vor pflag zvͤ tvͤnde.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Der ander chor das sint die ertz engele; die phliget man ze molende als priester.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Die Mänschen […] geben vnd eygnen sie derselben zu einen Stab oder Scepter, welches oben eine Hand hat, vnd man Justitiam zu nennen pfleget.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
mit den augen mit den ir pflagt anzůsehen | got zů eren in den wolcken: sacht ir an die abtgötter.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
5269
(
schwäb.
,
1453
):
Daruff geloben trẃ und ayd | Und schweren uff feld sicherhaidt, | Als man denn pfligt in tütschem land.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Ich hons nie mer gehört. Das ain verschnitner solichs pflegen solte.
Brandstetter, Wigoleis
196, 35
(
Augsb.
1493
):
so hielten sy doch nichts anderß gegen einander als dann vater vnde kinde pflegen zesamen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
ist es gar nahe, wie es pfligt zu geschehen, vor den freunden unsicherer gewest.
Derselbig […] pflag er ob disch in schimpf zu sagen.
Rot
286
(
Augsb.
1571
):
Addirn […] wie die Apotecker pflegen / so sie ein species zu der andern vermischen.
Ebd.
308
:
Elision, Außstossung. Als man in den Lateinischen Versen oder gedichten pflegt zuthůn.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Allein bedeut bißweilen ohne gedancken vnnd geschefften des gemuͤts als P. Scipio hat pfleget zusagen.
Ebd. :
Alsen […] ein Meerfisch / so doch in die kleine fluͤß vnd brunnen / als Rein / Elbe vnd Mosel pflegt außzuschwimmen.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
EJn Blinder Mann pflegte mit seinem eyferigen Gebett diß heilige Sacrament zu besuchen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Si pflag nit umbe sich zesechen | Iendert mit ir oͮgen brechen.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
9v, 22
(
Zürich
1521
):
Als Christus ietz geborn was / habē die engel ouch mit trum̃eten od’ basunen (so man in kriegen pfligt) geplasen.
Maaler R (
Zürich
1561
):
Pflaͤgen / Gwon sein. Solere.
Lauater. Gespaͤnste
32r, 18
(
Zürich
1578
):
vff den platz der statt stellen / da man pflaͤgt die übel thaͤter zestraaffen.
Ebd.
40v, 19
:
wie man die Furias in Tragedien oder schauwspilen pfligt ynzefuͤren.
Heidegger. Mythoscopia
68, 17
(
Zürich
1698
):
wie der Teuffel […] die Sectierer / also die Einfeltigen auff zutreiben und abzufangen pflege.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
4, 11
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Järlich klärlich ist der tag, | heilig, selig, da got pflag | füren dich in ewikhait.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die all ligend, do man phligt, dieb und morder zu legen.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Jn soelher zuouersicht pfligt Christenliche kirch […] den andern jren ellenden kinden mitzetailen vnd für vnser schuld helffen abzezalen.
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 133
(
Wien
1573
):
Es sollen alle […] die da Perckhwerch pawen / […] alle Jar / wann man die Perckhwerch widerumben auf new pflegt aufzurichten / auf Jhre Schurf vnnd Perckhwerch fleissig achtung haben.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
38, 30
(
mslow. inseldt.
,
1567
):
weder Haw noch Rodhaw. damit man den Marchstein Pfleget ein Zue setzen.
Göz. Leichabd. ;
Opitz. a. a. O.
10, 16
;
32, 6
;
38, 33
;
45, 25
;
Jungbluth, a. a. O.
28, 1
;
Jahr, a. a. O.
279
;
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 113, 6
;
Gille u. a., a. a. O.
82, 484
;
Reichmann, a. a. O.
164, 1
;
239, 17
;
v. Birken. Erzh. Österreich ;
Vetter, a. a. O. ;
Moscherosch. a. a. O. ;
Andreae. Ber. Nachtmal
232, 7
;
Heidegger. a. a. O.
12, 29
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
119a, 12
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .