pferch,
pferrich,
der
;
-s/-e
;
zu
mhd.
pherrich
›Einfriedung‹
(), dies aus
mlat.
parricus
(
Kluge/S.
1995, 539
).
1.
›Umzäunung zur Aufnahme von Vieh im Freien‹.
Syntagmen:
tiere in einem pf. halten
.

Belegblock:

Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
da sall der hofeman jerlich in den verich zwiebelsaet sehen ader auch compos […] damit der ferich nicht unnotze zukomme.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
do wart ein verken bracht up deme Aldenmart in einen park mit bort umbmaicht, dairbinnen wart dat verken gebunden.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1551
):
Mit dem vichtrüb werde es also gehalten, daß junker Hans moge funfhundert schaf und darob ein eigen schafer halten. Und seihe der pferrich allain sein.
Kollnig, Weist. Schriesh.
89, 8
(
rhfrk.
,
1610
):
es soll auch das brochfeld flürlich und ohnversehrt bleiben […] damit daß schaffviehe auß dem pferg in alle weid kommen kann.
Ebd.
300, 17
(
rhfrk.
,
1656
):
1000 stuck schaff kann sich wohl allda ernähren und dem vom adel, der das schloß hat, allein zu, auch den pferich alein ist.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
md.
,
1521
):
aber die unsern iezunt, anders nit dann wie die wolf in den pferrich gelaßen, wuͤten under dem christlichen volk.
Ebd. (
wmd.
,
1521
):
also soltest du und dein schafhunt gut hirten und huter sein […] nahe bei dem pferrich bleiben.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
170, 10
(
osächs.
,
1570
/
7
):
und dem schafmeister der fumfte theil an aller nutzung bleiben, doch das er von dem pförch nichts habe.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
do hies der künig machen einen yserin pferrich und leite es [das ros] darin.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
die wisen hinuf spazieren zu ainer alten schaffschewr, da die schaf vor etlichen tagen in ainem pferich waren gehalten worden.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1548
):
dann der pferich war noch nytt also vest alls jetzt, dann es was ann ettlichenn ortenn nur ein zon darum.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1616
):
Viertens solle auch keiner […] den pferich ausser einer gemeind oder der gemeindsleüthen verkaufen bey verliehrung des pferichs.
Ebd. (
schwäb.
,
1727
):
Den pferch betreffend: der keine schaaf halt, hat solchen auch nicht zu genüßen.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 103, 12
(
halem.
,
n. 1529
):
Da ist vil an gnaͤdigen zůsagen ingangen, und vil uss den pferrichen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Pfaͤrrich (der) Eyngeschlossen vnnd verschränckt ort / Zum vych dienstlich.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
, o. J.):
dass etliche gaül aus dem pförach fiern und prachen mit gaülen und etlich jar in zaun zu halten, das nicht zuelössig.
Skála, Egerer Urgichtenb.
59, 16
(
nwböhm.
,
1569
):
50 schaf aus dem Pfirch gestolen.
Ebd.
61, 6
:
dorumb het er Ime halbauern 21 schaef aus dem Pferch gehoben kegen Plauen.
2.
›enger Raum‹; dann auch ütr. ›Einengung, Zwang‹.

Belegblock:

Enders, Eberlin (
Tübingen
1523
/
4
):
aber jme dem Thomistischen prediger hette wol auß seinem Thoma vnd decretal gezimpt, seine schaͤflin […] jn eignen pfaͤrrich zů erhalten.
Barack, Zim. Chron.
273, 26
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Nun wardt im aber, so baldt er hünder den disch und in ein solchen pferich kommen, im leib etwas unrecht.