pfeifer,
der
;
-s/-Ø
.
›Bläser einer Pfeife‹, dann auch allgemeiner ›Spielmann, Musikant‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
einen pf. dingen; einem pf. gelt geben
.
Wortbildungen:
pfeiferkunst
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1399
):
item 1 m. zwen pfifern gegeben an unsers herren hemelfart.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 322, 37
(
preuß.
,
1418
):
pfyfer, fedeler, kokeler, speler, toppeler, vierhertir nicht so gemeyne czugeloszin noch gehegit werden.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1360
):
Dan wer vur funf oder ses jaren ein gut pifer was geheißen in dem ganzen lande, der endauc itzunt nit eine flige.
Ebd. (
mfrk.
, zu
1374
):
alle meister, pifer unde ander spellude furten den sang unde gedichte.
Ebd. (
mfrk.
, zu
1397
):
so dan da waren funftehalp hondert farender lude, so spellude, pifer, dromper, sprecher unde farender scholer.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1391
):
sult ir auch wissen, daz der vorgenant Jose ain elich kint ist von vater und von muter und dehains bartscherers noch dehains pfiffers noch dehains varenden mans kinde.
Foltz, UB Friedb. (
Speyer
1388
):
gein Meintze mit vollen gewalte zu kommen, den dienern zu Swaben einen gemeynen houbtman und ouch phiffer zu geben.
Ebd. (
hess.
,
1385
):
ist ouch in derselben rechenunge uszgesatzt der von Strazburg kosten, die sie […] mit den pfiffern und den smide zů Wetslar gehabt hant.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
am andern pfingstag heten man hie ein freudenfeur auffem Mark und der stat pfeiffer auf dem genglein zu unser lieben frawen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
30, 8
(
nobd.
,
1522
):
Ein iglicher brewtigam und brawt sollen die schenck suͤchen mit irer freuntschaft, den nechsten nachbawern und einem pfewfer.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
v. 1618
):
Pfeiffer, pfeiff vns ein züchtigen Reyen! | Man pfeiff; sie Tantzen alle ab.
Chron. Strassb. (
els.
,
1401
):
125 güldin den rittern und knehten und den pfiffern die by unserm herren dem künige zů Padowe worent.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
So es denn am besten gieng enbor | So tett ich denn nemen war, | Das der pfiffer hort.
Si dienent mir [tüfel] mit sel und lib, | Es sigind pfiffer oder mit saiten spil.
Müller, Stadtr. Ravensb.
196, 29
(
oschwäb.
,
1387
):
sol och kainu nach dem nachtessen ze kainem offenen tantz gan und die pfifer sond darzů nit pfifen.
Sappler, H. Kaufringer
14, 466
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
pusaunen und pfeifer | wurden da gehört oun zal | und manig fröudenreicher schal.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
495
(
schwäb.
,
1453
):
Im volget nach uff siner spor | Der aller grösten pfiffer vier | Ye zwen uff ainem kemmeltier.
Ebd.
2632
:
Darummb so kumment wider morn, | So ir erhörn das groß herhorn, | Die pfiffer und die trummeter.
Anderson u. a., Flugschrr.
29, 11, 11
([
Augsb.
]
1524
):
vnd reden jm so spoͤtlich vnd hoͤnisch zů / das er vnder jnen sitzt / wie ain pfeuffer / der den dantz verderbt hat.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 670, 42
(
schwäb.
,
1530
):
So ist unser gnädigen herren will und meinung, daß man allhie danz halt […] und blazmayster erwölle, die den pfeiffer dingen und dan selben lohn anlegen.
Chron. Augsb. 2, 74, A, (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
3 guld. unsern pfiffern 4 näht uff dem tantzhuse tzu pfiffen.
Ebd. (
schwäb.
, o. J.):
Meine herren geben den […] weinziehern nichts, desgleichen dem trummenschlager und pfeiffer auch nichts.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ein Arabischer pfeiffer / das ist / der nichts anders thun kan / als pfeiffen / vnnd den man von seinem vornemen nicht abwenden kan.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
die von Uberlingen waren die ersten / denen trug man jhr Paner vor / vnd die Pfeiffer giengen auch vor.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Und rittend vor im sin prusuner und ander fürsten prusuner […] und all pfifer.
pfifer, prusuner, bögger, saitenspiler der herren und ander, die sust dar komend.
Thiele, Minner. II,
13, 211
, (Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
Vil pfiffer unnd drumpetter | hannd dick ein gros geschrey.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Er vand by im halten hie | Vil mangen der da güttes gertt: | Thrumetter, fiffer, vil spilütt wertt.
Prosunner, pfiffer menger schall | In dem herr all über all | Er hüb sich.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1408
):
da mite so sol ǒch enkein gesellschaft von dishin enkeinem varnden man, pfiffer, noch frǒwen noch enkeinem bettler […] nutzit geben bi der vorgnanten bůss.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1493
):
[weingarten], gelegen zu Braitensee im Altenperg […] zunagst der pfeiffer zech weingarten an aim rain.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
ich wartt auch ein ganze wochen, | unz das vir oder fünf werden derstochen, | rauber und spiler | […] pader und laßer, | pheiffer und paukker.
Mollay, Ofner Stadtr.
184, 3
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dye posawner, pheifer, Fidler Vnnd pauker sollen auch eyn gepot haben von der staͤt.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
120, 15
;
Eckhardt, Ohess. Klöster
2, 442, 22
;
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
89, 20
;
Anderson u. a., a. a. O.
30, 6, 13
;
Schlosser, a. a. O.
5015
;
5034
;
Rennefahrt, Gebiet Bern ;
Maaler R ;
Schmitt, Ordo rerum
262, 9
;
Bremer, Voc. opt.
1, 361
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 146
;
Relleke, Instrumentenbez.
1980, 316
;
Bad. Wb.
1, 196
;
Öst. Wb.
3, 36
.