pfeifen,
V., unr. abl.
Phraseme:
mit jm. pfeifen
›mit jm. übereinstimmen‹; auf jn. pfeifen
›Schlechtes von jm. reden‹; über jn. pfeifen
›auf jn. schimpfen‹; jm. die warheit pfeifen
›jm. die Wahrheit sagen‹; recht pfeifen
›die Wahrheit sagen‹; auf dem lezten löchlein pfeifen
›(mit der Kraft) am Ende sein, in den letzten Zügen liegen‹.Syntagmen:
ein lied, einen reigen / tanz pf.; jm. pf
. ›jn. mit Musik begleiten, ihm zu Ehren aufspielen‹.Belegblock:
Sy sprongen ind sy pyffen | Ind ryeffen spytelych.
in diser zit sang man unde peif in allen disen landen dit lit.
da reden di Walen des morgens enweg unde lißen ir pifer pifen durch di nacht.
Darvon du auch dein theil ergreifst: | Deshalben mit dem Entchrist pfeifst, | ,Daß nur die ee nit werd gestatt, | Dann es dir in der küchen schatt.
Ir grossen heubt ir sit bedeubt | uff gůdem spor, ir pifft daz ror | mit grossen vngelympen.
Vil vester dann wann porpiteiffen, pfeifen und aller glancz, tancz ader sust lust.
Ebd.
301, 199
: mit tanczen und ach springen, | pusaumen, pfeiffen, singen | und allem saiten spil | Haben sy lustes vil.
Wan wie ez get, | Allz ers verstet | Allso pfeift er den reien.
da pfeif man in durch die stat untz an Weinmarkt.
die statpfeifer stunden auf dem Mark […] und musten pfeifen als lang als man alle glocken leutet in Nürnberg.
Da gab einer auß, ich het ir dran griffen, | Und hat das jar her auf mich gepfiffen.
Pfeiffer, pfeif vns ein züchtigen Reyen! | Man pfeifft; sie Tantzen alle ab.
Do kumpt Ulysses der Künig schon | Mit seinen dienern iner gohn | Dem went wir als suͤß pfeiffen und singen.
als die kay. mt. hinab über den Berlach gezogen, haben die statpfeifer im ercker […] am Rathaus gepfiffen, bis die kay. mt. wol hinab komen ist.
da haben die statpfeiffer im ärcker auf dem Rathaus gepfiffen, wie man seinem vatter vor auch gethan hat.
Das man in wol die warhait pfiff | So kern sy sich doch nit dar an.
sobalt er [der ubeltheter] strencklich gefragt wart, da pfeyfet er recht.
Am Sontag vor H. Creutz Tag / kamen vom Necker drey Wägen mit Wein an / denen Pfeiffete man vorher.
die ihn [geist] im maul umbtragen, pfeifen und singen, lesen und allegieren ihn, und in irem herzen ist er nie da gewesen.
und sölt och dazwüschen nieman kain gelöff, noch kain geschraig machen, weder mit pfifen, noch mit dehainen ander sachen.
Wir haben och gesetzet, das nieman in vnser stat sinen brutlof noch hof mit phiffene noch mit tantzenne in dehein closter ziechen sol.
Inmitten in kurtzer frist | Brach dü riche schowey | Uss der statt ze Troye. | Ir pfiffen und ir hornes schall | Über alle Krichen herr erhall.
Mit seittenspyel, mit pfiffen, syngen | Am holtzmarckt vber die bloͤcher sprı̄gē | Das důnt studenten, pfaffen, leyen.
pfeiffen / auff der pfeiffen spielen.
da sein lieb erhort den val, | da hiez si pauken und pheiffen dar | und sampt der tumen ein michel schar.
wann wir ain feir oder fasttag beim ban pieten, so pfeift man und plerret über uns wie über die Juden.
auch kund ich fidlen, trummen, paugken, pfeiffen.
Ebd.
19, 135
: die vor an dich geloubent hand, | die pfeiffent dir mit grillen | zu tanz auff ainer tillen.
Alle römische geistlikait […] muesten singen pfeifen tanzen peten in allen kirchen umb ain regenwetter.
Belegblock:
Pfeifē als die gens singē.
gar heimlich solstu schleichen | ee dann der hauß han tuet pfeifen.
Das pfeifen oder Zischen der schlangen.