pfanne,
die
;
-n/-n
, bei Apokope auch
;
zu
mhd.
phanne
›Pfanne‹
(), dies über
mlat.
panna
letztlich aus
lat.
patina
,
griech.
paténē
›Schüssel‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 994
f.).
1.
›flaches, meist metallenes Gefäß mit Stiel zum Backen, Braten, Sieden‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  1.
Syntagmen:
die eiserne / kupferne / rostige pf.; etw. in eine pf. tun; etw. in einer pf. schmelzen / zerlassen
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
12, 16
(
preuß.
,
1322
):
bruder Vollegeld […] vant daz nachgeschreben gerette: Czum ersten 11 tyschlaken, item 5 hantuchir […], 2 morser 2 toppe, item 4 kesselhocken, item 1 rost, ein pfanne, einen brotspiz.
Ebd.
18, 2
(
preuß.
,
1437
):
5 grose kessel, 6 fischkessel cleyn und grosz, 2 grosse groppen und 4 cleyne, 2 pfannen, 5 hackemesser.
Ebd.
70, 6
(
preuß.
,
1442
):
2 roste, item 1 brotspisz, item 1 tygel, item 1 kleine phanne, item 1 koppersyp.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
466, 16
(
preuß.
,
1392
):
2 pfannen, item 3 kellen, item 2 hackemesser.
Ebd.
46, 9
(
preuß.
,
1399
):
in der kuchen ist: […] 2 kellen, 1 morser, 1 rost, 1 pfanne.
Ebd.
297, 31
(
preuß.
,
1513
):
Kuchengerethe: […] 4 backtigel, 4 eiszern pfannen, 4 hackmesser, […] 2 brotpfanne.
Ebd.
123, 5
(
preuß.
,
1521
):
Inn der kuchenn: […] 11 kessel grosz und kleynn, 1 eysernn pffan zum backen, 1 brodtpffann.
Struck, Joh. Pfannstiel
55, 30
(
mosfrk.
,
1526
):
An zynnwergk: […] 7 groppen groß und cleyn, 8 pfannen groß und cleyn und zwo brodtpfannen.
Ebd.
115, 15
(
mosfrk.
,
1565
):
Die kesil und pfan seint alle verprant.
Köbler, Ref. Franckenfort
102, 24
(
Mainz
1509
):
Auch wes vō hußrat eins geschlichts oder wesens fundē wirdet / etlich zal der firmaß kannen / oder anders / als zenen schüssel / deller / pfānen / kessel.
Hajek, Gůte spise
1
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
nim denne ein rein smaltz oder spec vnde smeltze daz in einer phannen.
Keil, Peter v. Ulm
14
(
nobd.
,
1453
/
4
):
So nym leinkuchen vnd zerstoß die clein vnd red das durch ein sib, daz es gar clein sey; so nym her ein pfannen vnd seud daz mit hönig.
Ebd.
105
:
Vnd die creuter stoß vor clein vnd thu es denn in ein pfannen vnd thu denn dor zu daz hartz vnd daz vnslit vnd smer.
Ebd.
143
:
So nym das saft von dem schelkraut, thu es in ein pfennlein vnd seud es.
Hampe, Ged. v. Hausrat
1, 2, 20
(
Nürnb.
n. 1480
):
So mon düt in die küchen gann | heffen vnd krüg kessel vnd pfann | driffus pratspis müs mon auch hann.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1494
):
Kessel, pfannen machen! | Alt pfannen pletzen, kessel flicken, | Darzu kan ich mich also schicken.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
Nürnb.
1516
):
adi 20 czugnio fur 1 kupfferen pfennlen auf 3 eißnen füßlen.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Pfan̄. Cacabus […] gedeckte Pfanne. Clibanus. bratPfan̄.
Nyberg, Birgittenkl.
2, 157, 10
(
schwäb.
,
um 1522
):
Sy sagt in auch, sy wer zů Nuͤrberg gewesen, het inen hausrat erbetelt, als kessel, pfanen vnd schuͤßlen vnd dergeleichen andern hausrat.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1553
):
an kupfer und messegeschirr ain schwenkhkanten, […] ain messiner tischring, vier und fünfzig pfannen klain und gross.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
213r, 26
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Wer welli machen smekenden win […] der nem galgan vnd snicze den klain vnd brenn den in ainer pfannen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1517
):
Denne sol ich […] verkoufen […] allen hußrat mit betten, kussinen […] zinninen und holtzinen geschir, kessi, haͤfen, rost, pfannen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein eysine oder ehrine Pfann. Cucuma.
Weitz, Albich v. Prag
162, 16
(Hs. ˹
oobd.
,
A. 16. Jh.
˺):
das kraut stoß wol mit altem schmer, zer laß es jn ainer pfannen vnd mach dar aus ain pflaster.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1488
):
ain zinein handtvas, vier zinschüssl, klain und gros, zwo achstainein paternuster und drei phannen.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
47, 2
(
Augsb.
1553
):
Ain músß zú machen, das von jm selbert aús der pfannen felt.
Klein, Oswald
45, 13
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Ain wasser müsz in ainer pfann, | die brauten kurz gemessen, wildbrät und visch sein inn dem bann, der turrent ir nit essen.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1472
):
ein mörser vnd ein stössel. ein pachpfann. vier gemayn pfannen. vier protspiß.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
113, 13
(
tir.
,
1464
):
seine gepain die werden zermist vnd verprent als das fleisch in der pfhannen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
226, 16
(
nwböhm.
,
1577
):
dem Vogl In der fleischgaßen ein pfan gestoln vmb 2 Creutzer einer peuerin vf Marckt Vorkaufft.
Piirainen, Stadtr. Sillein
80b, 24
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
chisten mit gebognen gliden vnd aller hande gepende vnd phannen di man aus vor mitet alz chessel.
Keil, a. a. O.
88
;
187
;
214
;
Ott-Voigtländer, a. a. O.
204v, 29
;
Weitz, a. a. O.
154, 17
;
Zingerle, a. a. O. ; ; ;
Skála, a. a. O.
40, 13
;
224, 17
;
Bad. Wb.
1, 188
;
Öst. Wb.
3, 9
.
2.
›Sudpfanne in einem Brauhaus, in einer Salz-, Zuckersiederei; Schmelzpfanne‹.
Wortbildungen:
pfannenarbeit
,
pfannenbereitung
,
pfannensalz
,
pfannenschale
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1409
):
13 m. 8 scot und 1 sch. vor 1 pfanne, dy wug 2 zentener vor 6 m.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
120, 15
(
preuß.
,
1437
/
8
):
1 moleysen, 2 czappen, 4 rinken, 1 spille, 1 pfanne.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
E. 15. Jh.
):
ime sullen alle der pannen blader, vort pannen, duppen, kessel zo cleine sijn, die hie erkrijgen moege.
Struck, Cist. Marienst.
1037
(
mosfrk.
,
n. 1457
):
2 groisse isendoppen und 2 cleynen, 2 groisse pannen, 2 cleynen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
92, 3
(
Frankf.
1535
):
Man machts auch von Minien / so man die in ein eisen pfand thůt / vnd ein jrden platten oder geschirr darunder / dann so verkleib man die pfan / so tröpffet das quecksilber auß der Minien.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Sollichs den, die sieden, eyn grosszer zugang, und den, die uff yre uszlouffte yrer pfannen sitzen, eyn grosszer abetrag und schade […] ist.
Lippert, UB Lübben
2, 190, 26
(
osächs.
,
1523
):
Lampricht Kleinsmidt 7 ar. minus 3 d. dedit; idem 6 ar. von der pfannen dedit.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1617
):
1 bleierne pfanne 6 grosse leuterböthen darin die schlich abgelauget werden.
Ebd. (
schles.
,
1653
):
Mit der bleienen pfannen ist es auch seltsam hergangen, so man zum kupferwasser gebraucht.
Goerlitz u. a., Rechtsd. Schweidnitz
99, 4
(
omd.
,
1363
):
Diz ist, das zcu deme erbe horit, als golt, silbir […] vnd die pfannen, di stille stent, vnd buten vnd sewaz, alle kessele svndir eynen waschekezzil.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1487
):
welch gast bette, kisten […] wegfuret, der sal von dem stucke geben zwene pfenninge; von einem bruwfasse […] vier pfenninge, von einer pfannen vier pfenninge.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1583
):
Sy söllent ouch weder iren wyberen dieneren noch anderen frouwen nit zůlaßen […], in oder vor dem koufhuß einich saltz […] by dem pfänneli zů verkoufen.
Patocka, Salzwesen
1987, 119
(
oobd.
,
1595
):
Auf Pringen die Sulcz Zur Pfan guet.
Piirainen, Stadtr. Sillein
80b, 23
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
chisten mit gebognen gliden vnd aller hande gepende vnd phannen.
3.
Holzmaß; Menge an Holz, das zum Sieden einer Sudpfanne nötig ist; Metonymie zu 2.

Belegblock:

Patocka, Salzwesen.
1987, 299
(
oobd.
,
1595
):
Ain Rachl, gibt dreissig Scheitter, / Vnd 6 Rächl, ein weil weitter, / Deren Aindlif, machen ain Pfann.
4.
›mit lichtgebenden, brennbaren Stoffen gefüllter Behälter, der zur Beleuchtung (bei Sturmleuten) an bestimmten Stellen eines Ortes aufgestellt wird‹.

Belegblock:

Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1481
):
An dise end sind pfannen verordnet. Item dri pfannen uf das rathus. Fünf pfannen bi den fünf thorn, namlich ie bi dem naͤsten hus bi dem thor ain pfannen. Ain pfannen bi dem ussern zughus.
5.
phras.
jm. nichts an der pfanne kleben lassen
›jm. nichts hingehen lassen, nichts schenken, nichts ungerächt lassen‹;
j. klebt an der pfanne
. ›j. zieht den kürzeren‹.

Belegblock:

Schottenloher, Flugschrr.
98, 19
(
Würzb.
1523
):
Wolten des schimpffs nit, | Leichtlich einer an der pfannen klebt, | Der dem, so recht ist, widerstrebt.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Was ir mir habt gethon zů leit, | Das wil ich euch mit gleicher massen | Nichtz an der pfannen kleben lassen.