pfandschaft,
die
;
-Ø/-en
, auch
.
1.
›das verpfändete Gut, Pfand‹;
zu  345.
Syntagmen:
die pf. behalten / bestetigen / erlangen / erneuern / haben / innehaben
.

Belegblock:

Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Varende gůt ist golt vnde selber […] vnde edele gesteyne, gewant vnde pantschaft hant in de lute zů varendem gůte genomen von der gewonheit.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1619
):
alle brief und siegel uber erb und pfandschaften werden durch beide vogt versiegelt.
Köbler, Ref. Wormbs
92, 2
(
Worms
1499
):
Pfantschafft zuerfolgen daruff einer gelichen hat mag clag gescheen also.
Köbler, Ref. Franckenfort
56, 2
(
Mainz
1509
):
Von pfantschafften vnnd gleubigern: So pfantschafft oder pfand habenn.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
130, 4, 11
(
schles.
,
1367
):
das der hochgebornne Wladislaw […] sein furstenthum, land, herrschafft vnd pfantschaft […] ouf gelossen.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
347, 21
(
noobd.
,
1347
):
daz wir in iren hausfrowen und iren erben di selben phantschaft bestetten von unsern kuniglichen gnaden.
Ebd.
385, 15
(
nobd.
,
1350
):
di muͤl gelegen ze Jungolting und den hof gelegen ze Dypoltzelle, di unsereu pfant woren und uns stuieren von dem gotzhaus ze Eystet pfantscheft umb unsern dienst, den wir […] dem gotzhaus zu Evstet getan heten.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1348
/
50
):
ez si aigen, lehen, pfantschaft oder beraitschaft. daz sol alles andern sinen geswistergiden werden.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1366
):
Dazů und da mit haben wir in ouch in denselben kouff gegeben unser phantschafft ze Ertingen.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1399
):
denselben ufschlag unser lieber vater herzog Leupolt séliger gedéchtnusse mit seinem brief bestétt hat, die […] phantschaft des vorgenanten schultheissampts genzlich bestétt und vernewet.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1415
):
daz die burgere der vorgenanten stat Überlingen die vorgenant muͤntze und pfantschaft in redlichem wesen […] behalten moͤgen.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1348
):
Darumb, von unsern kunklichen genaden bestetigen wir in alle ir pfantschaft, di si nu innen haben.
Edlib. Chron. (
ohalem.
,
um 1500
):
habend die von switz über sömlichs die lüt jn dem gastel, vff ammand vnd ander die jnn die selben pfandschaft windegg gehörend ze ewigen lantlütten genomen.
den von zürich darumm nützit zu antwortten haben söllent vntz vff die stund dz die von zürich der herschanft von österrich die lossung derselben pfantschanft mit recht anbehebent.
Herzog, Landsh. UB
166, 20
(
moobd.
,
1322
):
Wir staͤten avch, vestten vnd newen allen den, di vns mit disem gvͦt iezvͦ geholfen sint, […] alle ander hantvestt […], ez sei vmb alt herschaft, ez sei vmb grafschaft, vmb pfantschaft, vmb aygen, vmb lehen.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Und swelcher ienen, der die phantschaft inne hat, fuͤr gericht pracht hat, der hat dann auf den selben pfanten, swen sich die pfant abgedienent, hintz dem ersten, der sein guͤt mit dem aid darauf werett hat, seinew recht ze pfantschaft erlangt.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
die […] sollten die Schlos und Stett gegen ain annder übergeben und die Pfandtschaft ein antwurtten.
Rintelen, B. Walther
68, 16
(
moobd.
,
1552
/
8
):
allein der Lehensman hat sunst andere aigenthumbliche Güeter oder Pfandtschaft nit.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
27, 38
(
1438
/
9
):
das wir im und sinen erben […] alle hantvesten und briffe, die er […] uber alle pfantschafft und ampt, die er von Romischen keisern und kunigen und dem heiligen riche hat […] zu bestetigen, zu ernewen und zu confirmiren geruchten.
Dirr, a. a. O. ; ;
Koller, a. a. O.
190, 4
;
207, 30
.
2.
›die Pfändung, Verpfändung und die rechtlichen Bestimmungen darüber‹;
zu  345.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
260, 14
(
Worms
1499
):
Verpfendūg oder sach der pfantschafften ist dermassen gefryhet vn̄ fürsehen das dem verpfender oder schuldner er hab das pfand mit gůtem oder bösem glauben ingehabt. so er syn pfandt wider fordert mag ime nit fürgeworffen werden die herschafft oder eigenthum des pfands stee ime nit zu.
Ebd.
262, 2
:
So pfandtschafft versprochen aber nit vollzogen wirdet.
Ebd.
273, 4
:
Der Schulther oder gläubiger dē durch den schuldner pfantschafft oder instellung etlicher habe oder güter geschehen ist für syn schulde der geet vor dem der allein erkentnuss briefe oder handtschrifft hat syner schulden.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1479
):
alsdanne sullen solch arrest unnd vorboth nach anzcal, maß und wirderung der angesatzten clagen gemessigt und mit pfantschafft ader redlicher burgschafft zcu croffen gestatt werden.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1347
):
der hat dann auf denselben pfanten, wenn sich dieselben pfant abgedienet, […] seine recht darauf ze pfantschaft erlangt.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
44, 17
(
1438
/
9
):
Des haben wir […] mit wolbedachtem mute […] zu solcher obgenanten verpfendung und versaczung uber die obgenanten dorffere und wickelde Erteneborch mitsampt dem slosz doselbst noch laute der vorgeschriben pfandschafft briff daruber gegeben.