pfand,
das
;
-es/-er
+ Uml.;
Pl. auch
und
-e
;
zu
mhd.
phant
›Pfand, Unterpfand, Bürgschaft‹
(), Herkunft ungeklärt.
– Überwiegend in Rechts- und Wirtschaftstexten.
1.
Bezeichnung für alles, was als Sicherheit, Bürgschaft genommen oder gegeben wird. Verwendung für jede Bezahlung, die nicht mit barem Geld erfolgt ().
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
ein pf. behalten / besitzen / einlösen / einsetzen / empfangen / fordern / geben / gewären / nemen / suchen / verkaufen / versetzen; etw. zum pf. setzen; in pfandes weise
›nach dem Pfandrecht‹;
ein essendes / farendes / liegendes pf
.
2.
›Sicherheit, Bürgschaft‹ (ohne konkreten Bezug).
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4, (
der/die
5, , , .

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 399, 22
(
preuß.
,
1442
):
wir hetten eyne geente sache vor eynem halben jare und hetten nach seynem geheisze pfand von den gebuwern gefordert.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
etliche nennen geistliche vur weltliche, etliche verandern die nammen, etliche setzen pende.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Und is dat dyr idt also ergait, | Dat du koemps in eyn stat kalt und nat, | Und hais dairzo den clappertzant, | Und du en hais noch gelt noch pant.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Da en bynnen myt valschem rade | santen sy vmb busschowe Coinrait, | dat hie, als scheir als hie verneme | ir boitschaff, in zo Coelne queme, da were geweist bynnen eyn stryt, | des syne pant solden quijt | mit rade ind irre helpen werden.
,Her richter ich byn her komen, | dry hundert marck wille ich uch vromen, | maich ich is dryssich marck geneissen, | ich doin uch quede pant dar vur befleissen.‘ | ,Brengestu dat pant noch her zo myr, | dryssich marck die geue ich dir‘.
Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
vnde ne Cůmt iener nicht, daz her sin pfant lose, so sol man iz nach achte tagen vorkoůfen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 75, 18
(
md.
,
1328
):
Wolde abir her edir ymand dicke hindern mit siner koist, so sol der bercmeister mit phandin helfin.
Köbler, Ref. Wormbs
235, 25
(
Worms
1499
):
es ist sicherer sich an pfande zuhalten dan die Person an zuclagen.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1565
):
im fall aber der burgermeister nit geschickt sondern gescheften halb nit beihanden sein möchte, soll ime der schulthais vertreten, und so oft einer gerügt würt, von stund ane das pfand vertaidigen.
Rueff, Rhein. Ostersp. 
1397
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
win-drincken ist keyn schande. | hant ir nit gelt, so brenget pande. | so werden ir alle win-geil, | wyl er ist so woil-feyl.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
M. 15. Jh.
):
Auch welch wirt ein phant hat von der gesellen wegen, der darff iß nit lennger beyden dan vierzehen tage.
Ebd. (
hess.
,
1463
):
Auch sal man die rechenmeistere alle nacht bezalen mit gelde oder mit phanden.
Ebd. (
hess.
,
1609
):
so eynem krancken gesellen etwas vorgestreckt were undt er sich wider auffmachtt und kein arbeitt alhier hett, soll er pfandt hier laßen.
Köbler, Ref. Franckenfort
42b
(
Frankf.
1509
):
Es sol auch hin für kein pfant vffgebotten werden / es sey dann das vorhin die heupt sach darumb das pfandt gegebenn ist gerechtfertiget werde.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1503
):
Szo auch ymants pfande uff dem rathhusze hette, der sal die bynnen vier wochen nehst dornach […] widderlosen.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Wie der pfänter geperen sal mit dem pfande, so es der verseczer nicht lost auf angesaczte zeit.
Was man auf das pfand reichet, das man durch des pfandes notturft darauf legt oder gelegt hat, das muß der wider kern, der es losen will.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
129, 11, 11
(
schles.
,
1392
):
dy phande man schatcin sal, wes sy wert sint.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
soliche pfand sol man bringen in daz gericht zu Rote und furder domit halten und tun, als des gerichtz ist.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
209, 22
(
nobd.
,
1490
):
Und ob sich sein kranckheit verlengt, und er mer begert, das man im leyhen solle auß der büchsen, so sol man ime mehr leyhen uff pfand oder gewißheyt.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
106, 3
(
nobd.
,
1475
):
Es mag ein geschworner knecht oder schulthiß in sein hauß gehen und pfand nemen.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
waz man Juden schuldig waz, daz wart alles wette, und wurdent alle pfant und briefe die sie hettent uber schulde wider geben.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
5052
(
schwäb.
,
1453
):
Rit wider bald in din gezelt! | Du haust doch weder pfand noch gelt, | Der mantel wech der ist nit din.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1411
):
Wenn einer beclagt wird und man pfand bi im sucht und nit findet, so sol man im anderbaid fürgebieten.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 755, 27
(
schwäb.
,
1580
):
über acht tag hinumb komen sie wider zu dem schuldner, wa er in under den acht tagen nit ußgericht hat, und erfordert aber pfand; so soll inen der schuldner das klain pfand geben, ist ain pfenig.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1592
):
Ordnung und satzung wie man pfand nach meines gnedigsten herrn von Ellwangen gericht handlen und wie es mit den freveln gehalten werden soll.
Ebd. (
schwäb.
,
1552
):
So ainer nit zahlen könnde als er versprochen hette und würde vorm amtmann verclagt, so erlaubt man ime den bittel, demselben muß er pfand verheißen nach des flecken brauch.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1365
):
Alayn der rate und die burger gemeinlich der stat zu Newemburg ym Bryzzgewe […] in pfants weise und zu pfant versetzt sein und noch pfandes sten dem hochgebornen Rudolfen, herzogen in Osterich.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
14. Jh.
):
Wir hant ǒch gesetzet: swer dem andern sin aigen oder sin phand verbútet, ierret er in darúber uf sinem aigen oder uf sinem phand, der git den burgern schilling.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1404
):
Were oͧch, dz inen geroͧbtez oder verstolnes pfant gesetzt wurd, daz sullen si dem herren dez pfandes umbe daz hoͧbtgůt allein, aͧne gewin, wider geben ze loͤsen.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
328, 31
(
halem.
,
1409
):
Was ouch inen pfendern von únsern burgern versetzet werdent, wenn die ein jar und ein maͧnot gestanden sint, dar nach mugent si die selben pfand nach únser statt recht an offenem markt verkoͧffen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1404
):
Welcher ouch ein phande usvertiget und verkoufft, der sol das phande, doch nach phandez rechte […] verkouffen ane geverde.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
A. 14. Jh.
):
swer en burger an sinem eigen old lehen, an phanden old an anderm sinem gůte […] ze vnrecht beswarte, der sol im buͤssen zehen phunt.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
22, 4
(
moobd.
,
1305
):
Sein gewant, sineu puech oder ander sineu phant sol im niemen nemen, swie vil er verleust.
Auer, Stadtr. München Anh. (
moobd.
,
1343
):
Und swelcher jud leihet ân pfant uf triuwe oder uf porgen, der sol darüber einen brief nemen mit seinen insigeln.
Swenn zwein chriegent umb ain pfant oder umb gelt, swederm ez der fronbot ze dem ersten sait bey dem aid, der sol des geniezzen.
Swer pfant oder empfolhen guot nützet, der muoz die ergerung gelten.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
12
):
Ez muͤgen auch die pfleger selbe ân fronpoten pfenten. Und swer in pfant versait oder versteet oder wert, der geit dem richter ein unrecht.
Ebd. (
moobd.
,
1340
):
Swem ein pfant gesetzt wirt oder enpfolhen ze hingeben, der sol daz behalten ân gevaerd und chain nutz darab nemen.
Wie man gelihen gůt oder daz ze pfant stet handeln sol.
Wie sich ainer zů einem pfant ziehen sol, daz er inn hat und daz ein andrer anchlagt.
Straus, Juden Regensb.
1100, 114
(
oobd.
,
1519
):
Stet, merkt, und auch ein ganzes land | die Juden schier verderbet hand, | das merkt man bei vil guͤtem pfand, | das man unter den Juden fand.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs.
16. Jh.
):
So das ist, das der clager pfand hat, so muess der clager dieselben pfand für gericht tragen vnd muess fragen, wie er mit dem pfand farn soll.
Ebd. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
Ez sol nyemant ain phant verseczen, er trags e fur gericht, als recht ist.
Kisch, a. a. O. ;
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Goerlitz u. a., Rechtsd. Schweidnitz
194, 11
;
Bindewald, a. a. O.
45, 29
;
Gehring, a. a. O.
115, 45
;
166, 14
;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Graf-Fuchs, a. a. O. ; ; ;
Welti, a. a. O. ;
Hoffmann, a. a. O.
68, 1
;
Auer, a. a. O. ; ; ;
3.
›Sicherheit, Bürgschaft‹ (mit Bezug auf Grundbesitz und Liegenschaften).

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
204, 8
(
preuß.
,
1402
/
04
):
Hyrvor stet uns seyn hus uff der alden stadt czu pfande.
Aubin, Weist. Köln/Brühl (
rib.
,
M. 16. Jh.
):
Item ligende pand sall stain […] 14 tag.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
der von Wilgenhausen gewann bischof Wernern wieder eine burg an genant Ur, die stunde dem bischof pfandes.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
247, 33
(
thür.
,
1474
):
Hath Barbara Wusteners Nigkeln Frunde eyn huß unde hoff vorkoufft, so muß sy ym daz gnoglichen met burgen addir phanden gewehern.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 252, 23
(
omd.
,
1427
):
der egenant Peter, ir vater, hot in syne legende grunde gesatczt czu pfande.
Köbler, Ref. Nürnberg
301, 5
(
Nürnb.
1484
):
Vōn gerichtlicher angreiffũg vnd verkauffung eingesetzter verwilkurter beweglicher vnnd vnbeweglicher pfand vnd Irer anpiettung gen dem selbgelter.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Er loste ouch Offenburg, Ortenberg, Gengenbach und das darzů gehoͤret an das bistum von dem marcgroven von Baden dem es pfandes stunt von dem riche.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1484
):
es soll ainer dem andern vor dem gericht ligend pfand aufgeben und einsezen, on das hat es kein craft.
Leisi, Thurg. UB
6, 706, 13
(
halem.
,
1373
):
also dz der selb von Landenberg und sin erben súllen nun hinfúr die vorgenanten hoͤfe, hůben, guͤter, stůre und guͤlte zu einem rechten werendem phande innhaben.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1360
):
Als die gesloss Wietelspach, Bipp und Erlispurg mit iren zugehoͤrungen unser pfand sint und ze pfand an uns sint komen von der […] grefin Annen von Kyberg.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Wen̄ ligende pfand angriffen werden / was zethun ist.
Müller, Lands. St. Gallen
29, 8
(
halem.
,
1525
):
Es sol ouch dehainer dem andern umb schulden dehain hus, das vorhin in underpfands wise, es sige umb zins ald anders, versetzt oder in underpfantz wise verschriben sig, ze pfand geben.
Leisi, Thurg. UB
5, 562, 8
(
halem.
,
1357
):
Er sol ǒch den êgenanten hof, und swas darzu hoͤret, und als er min phant ist, jaͤrlichs haben und niessen genzelich ǎne abnútz.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
Des selben mals ward auch die vesti genant Múli verbrent, die was do ze mal des von Empz phand und stůnd im 6 tusent guldin.
Weissthanner, Urk. Schäftlarn
101, 19
(
moobd.
,
1319
):
Vnd darvmb […] setzen [wir] mit disem brief ze rechtem pfant vnsern hof datz Teysenhouen.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
Hat Ernestus vnd Fridericus […] Hertzogen auß Oestreich bey etlichen Reichs Stätten […] eine Summa Gelt entlehnet / vnd Ihnen etliche Stättlein vnd Schlösser / in Schwabenland zum Pfand eingesetzet.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
12
):
Swer gůt uf der erde, daz niht varent gůt ist, ze pfant setzen will, der sol daz tůn offenlichen vor gerihtes nit vorsprechen.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
Wer aigen oder lechen, ez sey häuser oder ander guot mit rechten ze pfant in sein gewalt pringt.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2886, 12
(
moobd.
,
1418
):
darumb sy im das vorgenant haus ze pfannt gesaczt haben.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
89, 7
(
mslow. inseldt.
,
1609
):
Der frauen Bori Mihelin ist ein Ackher am Alten Perg vmb 15 florin Zu pfandt.
Sattler, a. a. O.
33, 24
;
316, 6
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 21, 26
;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Boner, Urk. Brugg
16, 11
;
Schib, Urk. Laufenb.
68, 10
;
Boner, Urk. Zofingen
363, 5
;
Köbler, a. a. O. ;
Welti, Stadtr. Bern ; ;
Leisi, a. a. O.
111, 25
;
292, 31
;
643, 5
;
680, 23
;
827, 10
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
92, 19
;
Dirr, a. a. O. ; ;
Auer, a. a. O. ; ;
Grothausmann, a. a. O.
104, 15
.
4.
›Sicherheit, Bürgschaft‹ (mit Bezug auf Nutzvieh, [das gefüttert werden muß]).
Wortbildungen:
pfandros
.

Belegblock:

Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
man mag das einem in einem voigtdinge […] von recht nicht eigen noch nicht uberantworten, es were dan ein essende pfand.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
30, 22
(
nobd.
,
1522
):
Behelt er aber die essenden pfand lenger dan tag und nacht, soll sich der gepfent mit dem wirth umb die atzung, auch gehabte mühe nach billichait vertragen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 637, 38
(
schwäb.
,
1570
):
send es aber essige oder schädliche pfand, die sollent über nacht im pfandhof stillsteen und darnach des nechsten tags vergant werden.
Merz, Urk. Lenzb.
105, 23
(
halem.
,
1566
):
Sollte der Zins vff sin zyt vnd auch in werschafft nicht ausgerichtet werden, sollen auf Mahnung hin aͤssende pfand in eines offens wyrthshuß gestellt werden.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1528
):
Ist er im dann gehorsam mit pfand und pfennig und er ime dieselbigen pfand nemmet […] vier die besten pfand, namlich schaff und rinder, haͤffen und kessy, so mag er zů den geschwornen schetzern gan und im dieselbige pfand schetzen laßen für dritteil und hoptgůt.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
Wirt ainem purger pfant geantwurt mit fronboten oder mit dem pfenter, daz ein ezzent pfant ist, daz sol man stellen an den fuͤtraer.
Setzt ainer ein pfaert ze pfant oder ein ander vich, swaz dem geschicht zwischen parn und wazzers, sterb oder leb, daz sol enem, dem daz pfant stet, nicht schaden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
essende pfant sol ein brobst stellen in die stat an einen fueträr drei tag und da fail lassen fuern.
so nem er im ain pfant. ist es ain ligend pfand, das sol 14 tag ligen. ist es aber ein essent pfant, das sol drei tag steen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1671
):
dieselben pfand, so es essente pfand sein, so mag man sie an die füeterung stöllen zwo fünster und drei liecht.
Ebd. (
smoobd.
,
1585
):
so soll dasselbig viech darumb vergandt […] und mit derselben gantung […] gefaren werden, als sich mit abessenden pfanden zu faren gebürt.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
145, 25
;
Gehring, a. a. O.
21, 25
;
Graf-Fuchs, a. a. O. ;
Dirr, a. a. O. ;
Bischoff, a. a. O. .
5.
›Sicherheit, Bürgschaft‹ (mit Bezug auf bewegliches Gut und Geld).

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
55, 23
(
preuß.
,
1410
):
dovor styt eyn kelk czu phande.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
160, 17
(
preuß.
,
1443
):
des voyths czum Stum syn silberwerk steet pfanth.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
714, 33
(
preuß.
,
1447
):
Czum irsten 1 roten mantel mit eynem swarczen zamathborten, der steht 8 m. pfandes.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
252, 22
(
preuß.
,
1411
):
der smit dy bicken hatte czu pfande behalten vor das scherflon.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1396
):
Ich Lodewich van Hachenberg clagen u. gn. over den vurs. Cuenen, dat eine zijt is, dat min wijf gaff dem vurs. Cuenen ein silveren cruesen zo pande vur 13 m. min 4 s.
Aubin, Weist. Köln/Brühl (
rib.
,
v. 1524
):
und were sache, hie derselvigen nit verricht worde, mach hie die vesser vor ein pant nemen, bis zo lange hie verricht werde.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Man mag wol eygen adir andir gut vor gerichte zcu pfande seczen vor benand gelt czu losszene uff eyne cziet.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
69, 7
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Von erstigkeit und furzug in pfandgutern.
Küther, UB Frauensee
191, 32
(
thür.
,
1409
):
zo erleiben wir egenante probist, ader wer denne ein vormunde were dez egenanten goczhus, alle unße phant dovor aneczugriffen uff dem hoffe unde gute zu Rona an alle wederrede.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 21, 15
(
schwäb.
,
1574
):
Welchem die pfand, so varend sein, geschezt werden, so soll alsbald nach sollichem schezen ermelte geschezte pfand durch amptmann und gericht, darzuo dem, so die pfand sein, zuo hauß und hof auch verkyndt werden.
Müller, Stadtr. Ravensb.
69, 2
(
oschwäb.
,
1326
/
30
):
sol och enkain winman umb sinen wailen win turriu pfant versprechen.
Kläui, Urk. Hermetschwil
66, 11
(
halem.
,
1455
):
wir im […] die gnad getan und im daruff ouch zů pfand fúnffzig mark silbers geschlagen haben.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Gegebne varende pfand sol der pfandherr nit pruchen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1528
):
mag er an stab geloben, daß er das bar gelt nit hab, so sol er silberni pfand darlegen, und so er die ouch nit hette, so sol er ime die besten pfand darstellen und lassen schetzen.
Leisi, Thurg. UB
5, 200, 4
(
halem.
,
1347
):
Und hat mir der selb min herre bischof Uͦlrich umb die selben sehszig pfund pfenning versetzet die quart der kilchen ze Singen ze ainem rehten gewerten pfand ân alles abniessen.
Ebd.
8, 69, 5
(
halem.
,
1392
):
daz wir […] habent versetzt ze rechtem pfand daz úbrig pfeffergelt, schulterrengelt und aigergelt, daz wir noch ze Bernang und ze Stekboren hant.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
Ez mag ain iegleich wirt, der auf offner taefern sitzt, wol pfant einnemen umb sein ezzen und umb sein trinchen ân deu pfant, deu von alter her verpoten sint.
das kainerlay harnasch hye in unser stat zu München pfand sol sein weder an kristen noch an juden.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
n. 1319
):
Den pechen und leitgeben ist dreyerlay pfand verboten: plůtig gewant, chirchgewaet und ungewint chorn.
Ebd. (
moobd.
,
1310
/
12
):
daz nieman chein wollein garn ze pfant neme.
Bastian, Runtingerb.
2, 166, 15
(
oobd.
,
1405
):
Sy suͤllen mir silbereinew pfant seczen oder ain gůten porgen.
Sattler, a. a. O.
189, 33
;
Rennefahrt, Recht Laupen ;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
Köbler, a. a. O. ;
Leisi, a. a. O.
5, 850, 10
.
6.
mit Bezug auf Personen ›Bürge, Geisel‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,
1
 1.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp. 
1013
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich muß der nemmen eyn sweres pandt: | dyn leben sal nu eyn ende han, | wan du must mer dyn heubt lan.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Und wo hier die geringste Gefahr ist, so will ich meinen Kopf zu Pfande setzen.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Um uns, her, litestu die schant, | Gabest dich fur unß all zu pfant.
Karnein, Salm. u. Morolf
18, 5
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
die botschafft wil ich werben, | solte ich den lip zu pfand lan.
Morrall, Mandev. Reiseb.
106, 9
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
sie erkantent an der vogel fliegung wie es uns soͤlt gon, und hond mir ouch ir houpt zů ainem pfand gesetzt.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
311, 3
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Ir muest hie pfande wesen | das ir schluegt Patroclum mein freund zue tod.
Munz, Füetrer. Persibein
372, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
herr geloubet, | er ist aus vnnser art, | zw pfannd secz ichs mein houbet.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
muest ain iede partei der andern geisel geben, lebendig pfant und pürgen setzen, under denen auch herzog Dieth der jung fürst war.
Gereke, Seifrits Alex.
6826
(
oobd.
, Hs.
1466
):
sy muesten in zu phant lassen | manigen stolczen ritter, | dem der sig ward gar pitter.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
37, 24
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
sein gnad sich da zu uns verpant, | er satzt uns gar ain kostlich pfant: | sich selb mit der gerechten hant | uns armen hie zu geben.
Schmitt, Ordo rerum
255, 31
(
oobd.
, Hs. M6
1468
):
Obses […] ain mensch der do stet als ain phant.
Bastian u. a., Regensb. UB
217, 25
(
oobd.
,
1362
):
daz ir dheiner fuͤr niemant pfant sol sein oder dheinerlay schaden nemen fuͤr den andern, weder an leib noh an gůt.
7.
›Unterpfand, Beweis für etw.‹ (meist von religiösen Bezugsgegenständen).
Syntagmen:
oft mit abhängigem Gen.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp. 
3688
(
ohess.
,
1501ff.
):
gottes sone nant her sich! | disser sach ist hie eyn pant. | das thun mer der, liebe herre, bekant!
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Die Göttlich gnad von Himel groß, | Sich in die keusche Mutter goß, | Ein Medlein trug ein heimlich pfand, | Das der natur war vnbekandt.
Opitz. Poeterey
3, 35
(
Breslau
1624
):
wollen sie / zum pfande meiner künfftigen vorsorge […] dieses buch auff / vnd annemen.
Illing, Albert. Sup. miss.
1621
(
els.
,
n. 1380
):
Har vmbe das blůt cristi, so das der mensche enphahet, so heisset es ein pfant der erloͤsunge vnd des heils.
Ebd.
1634
:
Durch das selbe heilge blůt wurt vns geben das pfant des geistes.
Ebd.
2594
:
du woltest dich selber genzliche vnd mittenander […] vns geben in dirre heilgen messe zů einre so kospern goben, in der wir fundent alle richeit vnd gnode vnd ein sicher pfant vnsers ewigen heils.
Reu, Süddt. Kat.
1, 248, 40
(
Heidelberg
1563
):
Zum dritten ist vns die aufferstehung Christi ein gewisses pfandt vnserer seligen aufferstehung.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
er muͤssi mir ain phant lassen siner guͤti, daz er schiere her wider kome und daz er denne alle zit bi mir blibe.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Min trüw sol des sin din pfand | Daz ich dir bin mit trüwen by | Und dich aller sorgen fry | Vor aller menglich machen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
57, 94
(
Basel
1494
):
Beharr | so gib ich dir myn sel | Zů pfand | du kumbst nit jnn die hell.
A. à S. Clara. Glori E, (
Wien
1680
):
GEORGIUS […] hat gewust / daß diese sey ein sicheres Pfand der Seeligkeit.
Munz, Füetrer. Persibein
57, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
mein eer ewr pfannde sey, vnnd mein peste trew.
Reu, a. a. O.
249, 19
;
252, 41
;
Koppitz, a. a. O. ; .