pfad,
der
und
das
;
-es
/auch
(+ Uml.).
1.
›schmaler, gangbarer Weg, Fußweg, Weg‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 3,  5, I, 1, .
Syntagmen:
den pf. bereiten / faren / finden / kennen / suchen / ziehen
›wegziehen‹;
jm. den pf. verzäunen; jn. auf den pf. leiten, sich auf den pf. machen, jn. an das pf. bringen; der enge / rechte pf
.; als Doppelformel:
weg(e) und pf
.

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6508
(
rib.
,
1444
):
Nu verre mir Got alle gebrech, | want ich en kenne noch pat noch wech | Den ich moege gain mit sicherheiden.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
via Weg steig pfadt ban.
Froning, Alsf. Passionssp. 
1071
(
ohess.
,
1501ff.
):
Herre Sathan, du gibbest gutten raid! | mache dich vor hynnen uff den pad.
Küther, UB Frauensee
314, 11
(
thür.
,
1512
):
Derselbige cruͤtzweck […] ghet […] die Hoestrasße enufen, kombt uff ein phat, der ghet von Sent Jost her.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
226, 34
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wie die genge und pfädt, dahin man wiltpret haben wil, zu bereiten seind.
Feudel, Evangelistar V.
399
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
sy sprach: ,nu […] brenge mich an daz pfat, do myn kynt gehangen stat‘.
Gille u. a., M. Beheim
99, 1018
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Der kung […] zach auss der stat Oven | mit seinem her den nechsten pfat | gen Sibenburgen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Was fliechen mocht, das floch von im, | Wan er was michel und grim: | Des lie man im weg und pfat, | Mit flucht sú lúffent in die stat.
Die herren fůrent von der stat | Gen Bethlechen den rechten phat.
Thiele, Minner. II,
15, 282
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
in dem fand ich ein pfad zwischen holtz und einem hag, der trůg mich hem.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
247, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Dy Chriechen mangen enden | suechten, wo sy zue stad | am pesten möchten lenden, | do was vertzeündt in wege und auch pfadt.
2.
›Weg des Lebens, Lebensweg, Leben‹; ütr. oder bildlich.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
by dis lebens phat, | Di wile daz sy hi waz tochten | Und mit der vernumphten mochten | Wol sehen bescheidenclichen an | Waz sy tun solden oder lan.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
sint er [Got] doch hat | In gewalde dine pfat.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
kint, disem pfat gang nach und kumme dar ab nút, so wurstu vollekomenliche bewiset der hoͤsten warheit.
3.
in Verbindung mit abhängigem Gen. (meist von Abstrakta) für den Inhalt gebraucht, auf den mit dem genitivischen Ausdruck Bezug genommen wird; z. B.
der busse pfad
›Buße‹,
der künste pfad
›Kunst‹.

Belegblock:

Thiele, Minner. II,
22, 74
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
wer mir ye eyns van ir irlůngen | eyn guetlich wort, ich wer vyrsat | von leyde al in der vreuden pat.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Die reinen alten hie bevor | Suchten manig engez spor,| Uf daz sie der untugent pfat | Machten an dem vleische mat.
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
16, 1
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
Ir merker, merket eben uf der êren pfede. | ach hinderrede | sult ir durch sælde miden.
Jahr, H. v. Mügeln
1718
(
omd.
, Hs.
1463
):
welch man in in rechten trüwen hat | gefolget miner tugnde pfat, | des ist er sunder falles far | mit lobe rich durchpinselt gar.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Der buman von rechte sal | Arbeit haben ane zal | Vrolichen gar sunder zorn. | Darzu ist er hie geborn | Uf disses ertriches pfat.
Wol im wart der hie bedacht | Hat gar sine missetat, | Willic in der buze pfat | get.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Dardurch geöffnet wart das pfat | Der gnaden.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Verflüchett sy des weges pfad | der mich her getragen hatt | zü dierre grossen ungeschichtt!
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 118, 7
(Hs. ˹
alem.
,
14. Jh.
˺):
döne unde wort, die krummes bar die werden meister lasen, | Die vor uns han gestrichen uf der künste pfaden.
Klein, Oswald
60, 24
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Die vasnacht und des maien pfat, | die pfeiffen vast außs ainem sack.