pfütze,
die
;
-n/-n
;
zu
mhd.
phütze
›Lache, Pfütze‹
(), dies wohl aus
lat.
puteus
›Grube, Brunnen, Zisterne‹
, aber Entlehnung nicht gesichert (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 1001
).
1.
›gegrabener Brunnen, Ziehbrunnen, Zisterne‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
der
2, (
der
2.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
,
1400
):
de putze waren verdruget, dat man rinwasser veil hatte up den gassen.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
wir lesen daz her Jeremias der propheta wart gelazen in ein phütze eines mannes der hiez Abdimelech.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›See, Fluß, Gewässer‹.

Belegblock:

Thür. Chron.
1r, 8
(
Mühlh.
1599
):
fieng er [Noah] an die Arche zubauwen […] das sie in den Landen auff den Pfützen vnnd Wasser schwebete.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
Ein Knab fuhle vngefähr in ein Pfitz oder Teich / darinnen er wegen der Tieffe deß Wassers zu Boden gangen / vnd ertruncken.
dannhero sie behend den Sohn zu suchen der Pfitzen zugeeilet.
3.
›Lache, Pfuhl, Sumpf‹.
Bedeutungsverwandte:
, ,
1
, , ; vgl. .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Mistlach kottlah pfütz grundtsuppen misthüle trübcistern.
Palmer, Tondolus (
Speyer
um 1483
):
Der engel rurt mich an vnd ich wart gesunt / vnd volgt im nach / bitz das wir komend an ein ful pfutz.
In dem pfutze warent mangerlei thier.
Luther, WA (
1541
):
Ein pantzer angezogen und par stiffel, in die pfutzen zu treten.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
65, 6
(
osächs.
,
1570
/
7
):
mistjauche, so von dem kuhmist in die pfützen abseiget.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 291, 21
(
omd.
,
1428
):
von dannen off eynen eychenen pfol och an eyner pfutcze, der wol gegersotczet ist und wol beschut.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
20, 23
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
zeitig epfel fallen geren in das kot, reisende biren fallen geren in die pfützen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Du woltes nie rains wasser nützen, | Du thest recht sam ain sau in einer pfützen, | Die sich unsauber köste fleist | Und die sich unfletiglich pescheist.
Volz, Prophet Daniel E
8, 3
(
Augsb.
1537
):
vnd saihe ain wider stund vor der pfitz / het hohe hoͤrner.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Es sol ǒch das pfútz oder wasserbruch nit nach by sin den gebúwen noch ǒch angehefft den rittersch wegen.
Gereke, Seifrits Alex.
2582
(
oobd.
, Hs.
1466
):
sumlich die nach voligten, | in den puczen sy sich soligten, | das sy gar czornig wurden.
Schmid, R. Cysat
6, 67
;
Bremer, Voc. opt.
1, 362
;
Hulsius
N iijr
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 220
;
4.
ütr. oft mit abhängigem genitivus explicativus in Wendungen wie
des abgrunds / ungemachs, der sünde pf
. ›Sünden-, Höllenpfuhl‹;
die grundlose / höllische / unreine pf
. ›Hölle‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Und im [Johan] wart der sluzzel gegeben | Der grundelosen pfutzen | Die die vorlornen nutzen | Und do man die argen derrete. | Die pfutzen her uf sperrete.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
die reife beduͤten die gebot da mit man den sunder sol ziehen ouz der phůzen der unreinen sůnden.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Uz sines herzen phutze | Roch nu manic ubel stanc.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Gut ist sie [die glose] unde nutze, | Wand sie der sunden pfutze | Wol kan leren umme gen | Und an Gotis dienste sten.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Wir sein auch sulch geselln, | Das wir pfützschen außwaten welln.
Sachs (
Nürnb.
1530
):
Trenckt sie auß der höllischen pfütschen.
Ebd. (
Nürnb.
1548
):
namb mir für inn meym gemüt | Das kurtz gedicht, darmit zu warnen | Die jugendt vor der liebe garnen, | Der pfütschen alles ungemachs.
Ebd. (
Nürnb.
1562
):
Daß er wird auß seim regiment | Gestürtzt int pfütz alls ungemachs | Durch gottes rach. so spricht Hans Sachs.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Kein Hertz mag ich gewinnen: | Die Höllisch Pfitz nimbt mir mein Witz, | Der Abgrund thut mich schrecken.
Das ist der gantz erschröcklich Orth, | Die Pfützen aller Pfützen.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
es sy dann, das ich vilicht selbs betrogen werd, das ich nit schaͤtz in dem ertrich des schlimrigen pfútz und bittern fúchtikait.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Der leib ade ist gefangen vnd besessen vom dewfel als ain vnraine putzen aller schand, lasster vnd vbels.