pfül,
der
und
das
;
–/-e
, auch
;
pfulbe,
der
und
das
;
–/-n
;
zu
mhd.
phulwe, phülwe
›Federkissen, Pfühl‹
, dies aus
lat.
pulvı̄nus
›Polster, Kissen‹
(
Kluge/S.
1995, 542
).
1.
›mit Federn gefülltes Ruhekissen‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
ein samtenes / sanftes / seidenes pf.; sich auf ein pf. legen, auf einem pf. sitzen
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Ez.
134, 18
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
we in, di do neyn pholelin undir alle hende elbogin und machin houbtkusselin undir allis alderis houbte.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1401
):
3 m. vor syde zu tolden und do man die pfole und twelen methe geneyt hat.
2 m. dy pfole und twelen zu machen und 9 m. 8 scot vor 5 tischlaken uf des meisters tisch.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
40, 4
(
preuß.
,
1431
):
in dem backhuse: […] item 3 bette und 1 pfoͤl, item 4 tischtucher.
Ebd.
118, 12
(
preuß.
,
1406
):
und ein bette und syden pfoel off des spittelers bette.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
47, 37
(
preuß.
,
1437
/
8
):
1 töpth vor daz cruze, item 1 pfole und 3 kussen, item 6 handthucher gut und arg.
Ebd.
55, 46
:
1 zeiden pfole und 1 zeiden kußen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
53, 19
(
preuß.
,
16. Jh.
):
Gemeyn hawsgeret: 12 bette, 5 pfol, 10 kossen, 6 tischtucher.
Ebd.
149, 13
(
preuß.
,
1521
):
Behtkleider: 19 pehtt, 8 pfuel, 14 kues, 6 par lagkenn.
Ebd.
590, 21
(
preuß.
,
1414
):
Oppelyn: item 1 fas lantwin […] item 1 federbette und 1 pful, item 2 federbette czu Engelsberg.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1566
):
Oben uff der somerkamer: ein eigen gel verneiste betstat mit sinem renner, 2 federen bedde mit iren zwen pollen und 1 kussen.
Ebd. (
rib.
,
1575
):
1 zimlich gut fiddernbet van 15 streifen mit 1 pollen, mit 2 feddernkussen.
Struck, Joh. Pfannstiel
219, 32
(
mosfrk.
,
um 1559
):
Ein kisten, darin sy leinwadtgeredt und kuessen hat. Ein kisten, darin 3 decktucher, ein pfulb und ein beltzdeck.
Struck, Klöster
140, 41
(
mosfrk.
,
1567
):
Ihn m. g. fürsten undt hern kamer: 2 dennen betladen. – 2 feddern underbett. – 2 federn pfoel. – 2 federn kussen.
Jürges u. a., Waldecker Chron. (
wmd.
,
1546
):
Ein bette mit pollen, kussen, zweien leinlachen, peltzdecken und einer alten kappen.
Luther, WA (
1530
):
Wer hat die Mutter alda gelernet, wie sie dem armen wurmleyn hat kunnen helffen? Nulla facta mencio lecti, kusßen, pfhul. Der gancze schacz waren geringe windeln.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Und nimet der sun deme vatere sines gutes icht, iz si, waz iz si, pfert, ku, bette, pful, harnasch.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Macharius gienc […] in eines heidens grab slafen […] vnd zoch einen toten heiden vnder sin houbt, als er ein pful were.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 397, 24
(
omd.
,
1431
):
dy knechtchen sullen haben eyn idirman 1 pfol.
Welti, Pilgerf. v. Walth.
11, 32
(
omd.
,
n. 1474
):
Wer eyn huß vormitte, das der bettegewand, tischlaken, lynlachen, pfale, kussen vnd hantwelen […] bestellen müste.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
vnd schryne garn lyn vnd vlachs vnd alle bettegewant. alse pfule. kussen vnd lylachen dekelachen vnd kulten.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1390
):
von demselben erb vor uzz werden daz best bett, ain phulwe, ain küssi, zwai lilach und ain deklach oder ain golter.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
3050
(
schwäb.
,
1453
):
Hin gieng der knecht unwilliklich | Und murmelt ser in sinem můt, | Doch bracht er mir das pfülblin gůt | Das lett ich zwifelt unders houbt.
Ebd.
5664
:
In tütschem land hon ich vier stett, | Da ist ain pfulb recht als ain bett.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1553
):
an bethgewand ainhundert ain und zwainzig ligbeth, dreüundvierzig deckhbeth, neunundsechzig pfülben.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Da funden die armen leyt von Underkirchberg bey den totten korpern ire hab und guter, kannten, pfannen, kessel, kusse, pfulben.
Bobertag, Schwänke (
Augsb.
1548
):
hat er [Claus narr] einen sammeten pfulben auff getrennet, vnd die federn so weit die stůben für rosen gesträwet.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das sich der jung herr und das gesündt […] in der alten gesündtstuben uf die benk umbher, uf pfulben […] sich legten und nit gleich zu bet giengen.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Und solte der hußwirtt sinen gesten geben: tisch, tischlachen, linlachen, küssi, pfulwen, häfen, kessi, kanten und alle söliche bruchige ding.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
So klimpt er unders dach | Und wirft herab würst und bachen, | So stosst er küssi und pfulwen in sak.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Doch tet im och kain hicze nút: | Vil jare sachend es die lút | in ainem pfůlen, das es lag, | Da bi das volk des spiles phlag.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
pfulwen bett, gültter sydin | Hiess man spraitten über all | in daz gaden hin ze tall | Durch rüwe dem kinde.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1354
):
Denne so machen und ordnon ich den selbigen duͥrftigen usser minem hus sehtzehen bette, sehtzehen pfulwen, sehtzehen kuͥssi.
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 113, 11
(
halem.
,
1332
):
do hatte man in mines herren hof […] 34 bette und 12 pfulwen mit mines herren und des probstes von Vare betten und phulwen.
Boner, Urk. Aarau
406, 13
(
halem.
,
1431
):
ein gůt bett vnd druͥ die besten kuͥssy vnd vier guͤty linlachen, ein pfulwen, ein gůt deky.
UB Zug
803, 7
(
halem.
,
1435
):
Von vedergewand, dz ein bett ist, von jedem zopf 4 d, unn, was minder ist, sol man ŏch zollen, eß sye pfulwen oder kússy.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
677, 46
(
halem.
,
1466
):
ein pfulw dri pfening.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
sie waren beide geseßen | uff einen pfulwen sydein.
in der selben varwe | pfulwen und kuͤssin garwe | lag daz schiff allez vol.
Lemmer, Brant. Narrensch.
18, 21
(
Basel
1494
):
Vnd strecken sich noch der gedeckt | Vnd künnen pfulwen vnderstrowen | Eym yeden vndern ellenbogen.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1552
/
1609
):
ain jeder frembder, der bettgewatt hie kauft, ererbt und hinweg füert, gibt von […] ainem pfülben und kisse jedem zipfel sechs phening.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
sunder ir ligt darfür auf senften pfulmen.
Zingerle, Inventare (
vorarlb.
,
1479
):
dru vederbett, ain strosack, ain linlach, zway kussin, ain pfulw, zwo deckin.
Ebd. (
tir.
,
15. Jh.
):
i bettladen, i bett, i phulwen, i beltzin teckin.
Bremer, Voc. opt.
1, 362
;
Schmitt, Ordo rerum
222, 11
;
Hulsius
N iijr
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bad. Wb.
1, 217
;
2.
›Bett, Lager‹; Synekdoche zu 1.

Belegblock:

Goerlitz u. a., Magd. Schöff./Schweidnitz
64, 20
(
omd.
, o. J.):
Darnoch sal sie geben ir pfule, das ist eyn bette vn zcwey cussin vnd zwey lilachen vnd czwey beckin vnd eyn tyslachen.