peterlein,
das
;
auch:
peterle,
peterli,
peterling
.
›Petersilie, Petroselinum‹, auch für andere Gewürzkräuter gebraucht.
Zur Sache:
Marzell
3, 629-33
.
Phraseme:
peterlein auf allen suppen sein wollen
›auf allen Hochzeiten tanzen wollen‹;
in peterle mer verzeren dan [...]
›an Kleinigkeiten mehr ausgeben als [...]‹;
peterlein um den altar säen
›den Weg zum Altar mit Gras bewachsen lassen‹.
Wortbildungen:
peterleinblat
,
peterleinkraut
,
peterleinsame
,
peterleinwürz
›Petersiliengewürz‹,
peterleinwurzel
(15. Jh.).

Belegblock:

Hajek, Gůte spise
8
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
tů rowe eyer dor zvͦ vnd einen sniten brotes vnd peterlin krut.
Hampe, Ged. v. Hausrat
2, 3, 31
(
Nürnb.
1544
):
Knoblach, zwibel vnd abschlag | peterlein, retig nüetzt man all tag.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
215r, 18
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Wer geswollen sig in dem lib oder anderswa, / der nem nachtschatten vnd hopfen vnd peterli.
Rohland, Schäden, S. 
493
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
nim ... peterling vnd weckolter ana manipulam unam.
Lemmer, Brant. Narrensch.
71, 29
(
Basel
1494
):
Mancher verzert jn petterle me | Dann jm vß synem tag entstee.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
6, 115, 21
(
Straßb.
1520
):
sie sollent peterlin darzů kauffen das es dester geschmacker werde.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Es wer gůt Peterlin umb den Altar seyen seinethalb, er zertret sie nit, er kumpt selten darzů.
ward ein Esel vor dem Lewen verklagt, das er drei oder fier Peterlinbletlin on Saltz het gessen.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1508
):
umb anken, speck, pfeffer, mel, zibelen, peterli, eyger, saltz.
Maaler (
Zürich
1561
):
Peterli (der) Apium, Atrum holus.
Eis, Albrants Roßarzneib.
130, 27
(
oobd.
,
1442
):
Da ein roß nicht harnen mage. Der neme pappellen und knoblach und peterlein würtzen mit wein gesotten und guße es dem roß in den hals.
Rohland, a. a. O.
493
;
Lehmann, Rezeptb., S. 
233
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 219
;
Strauss, A. v. Villanova dt.
153r, 6
;
Bremer, Voc. opt.
50229
;
Schmitt, Ordo rerum
390, 20
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v. .