pestilenzisch,
pestilenzialisch
(letzteres vereinzelt),
Adj.
1.
›epidemisch; verseucht, mit todbringender Krankheit infiziert‹; speziell: ›pesthaft; pestbringend‹;
Bedeutungsverwandte:
 2,  2, , .
Syntagmen:
der pestilenzische dampf / luft / tod
,
die pestilenzische impression / seuche / zeit
,
das pestilenzische apostem / fieber / zeichen
.

Belegblock:

Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
47, 27
(
osächs.
,
1542
/
70
):
Nachdeme die erfahrung gelernet, das in pestilenzischer zeit ein mensch das andere beschmeiset und vergift, darumb wolle ein jeder gewarnet sein, [...] die versamlungen [...] in badstuben und bierheusern zu meiden.
Sachs (o. J.):
der gott Saturnus | Erwürgt mit uberfluß | Mit seym vergifften lufft | Pestilentzischem dufft | Weyber unnd junge kinder.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
nun ist der ganz leib ein harnisch gegen der pestilenzischen impression.
Maaler (
Zürich
1561
):
Pestilentzisch / Das pestilentz bringt. Pestilens. Pestilentzischer vnd verderblicher oder schaͤdlicher dampff. Pestifera exhalatio.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
):
Es seind [...] vil menschen an pestilencialischen fiebern kranck worden.
ain weib [...] hat 18 pestilentzialische zaichen an irem leib, auch auf der zungen gehapt, seind nit vil größer dann die erbis gewesen.
Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp.
2, 63, 31
;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
104, 13
;
Fischer, Folz. Reimp.
44, 11
;
45, 3
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 219
;
Heidegger. Mythoscopia
31, 12
;
A. à S. Clara. Deo Gratias ;
Vgl. ferner s. v. , ,  1.
2.
›verderblich‹;

Belegblock:

Rosenthal. Bedencken
41, 3
(
Köln
1653
):
sie speyen toͤdtliche Gifft mit ihren Pestilentzischen Zungen; ihre Red reist vmb sich wie der Krebs.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Noch sitzet auff der spötter stul | In der pestilentzischen schul.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
bin ich gewest ein Inhalt alles Elends / [...] ein angefuͤllter Kraiß mit Pestilentzischem Gifft / ein untergebene Vasallin des Todts.