pest,
pestis
(letzteres seltener),
die
,
vereinzelt
der / das
;
-Ø/–
(für
die
), lat. Flexion (für
pestis
);
aus
lat.
pestis
›Seuche‹
(
Georges
2, 1868
).
›ansteckende, in der Regel tödlich verlaufende Krankheit, Seuche, Epidemie‹; speziell: ›Pest, Beulenpest‹; auch: ›tödlich verlaufende Tierkrankheit‹; dazu speziell z. B.: ›Pferdepest‹; in mehrfacher Richtung ütr., dann z. B. ›Leidenschaft, Feuer‹; ›Unglück‹; ›anarchischer Zustand‹.
Bedeutungsverwandte:
,  3, (
der
1,  1,  2,  1,  2, (
der
8, (
die
2, , (s. v.  8 und , V., 2); vgl. .
Syntagmen:
die p. aussprengen / haben / überkommen; p
. (Subj.)
anstecken / wüten, die p. das land durchwüten; an der p. abgehen / sterben; p. der jugend; verderbliche p.; kränke / tod / zeit der p
.
Wortbildungen:
pestarzet
,
pestbude
(als Schimpfwort),
pesthaus
,
pestnot
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
86, 1351
(
Magdeb.
1608
):
[Nun hett sein Adel] Jm Hertzen ein wildfewr erweckt / | Wie ein Fiber / Gifft vnd Pest anbrent.
Schoop, Qu. Düren
243, 24
(
rib.
,
1608
):
sollen diejenige, in wilcher Behausung die Krenken dero Pest ist, die Versehung thuen, dass ihnen was an Essen [...] nötig sein wirdet, [...] sich an ihren Hausdurren handreichen laissen.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
faulkeit (welche ich [...] als ein verfluchte Pest der jugent vnd verderbliche Sucht [...] vermeiden wöllen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Die Pest steckt auch über jar an.
Kollnig, Weist. Schriesh.
63, 38
(
rhfrk.
,
1628
):
So ein schwein stürbe oder eine pest under den haufen käme, solle der hirt schuldig sein, solches anzuezeigen.
Opitz. Poeterey
12, 6
(
Breslau
1624
):
wie die pest gantze Laͤnder durchwuͤtet.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
einen Herculem, der das H. Reich / von den Zweytrachten / Raubereyen [...] als verderblichen Pesten und Bestien / reinige.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
):
darumb ein blut anthracem macht, eins pestem, eins apostemata.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Die wahl geschahe zu Günzburg wegen der pest und des kriegs.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das die henner und anders geflügel auch pestem überkommen.
In der nacht wardn sie krank, überkamen pestem, daran das weib und kinder gleich hinsturben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1563
):
Verzaichnus, was für [...] personen alhie zuͤ Augspurg anno 1563 [...] am pestis gestorben [...] seind.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 37, 18
(
schwäb.
,
1574
):
wann ein roß gehe abgeet und vermutlich, das es an der pestis gestorben sey, soll man das nit abziehen.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
Ein groß Elend [...] ware die von uns ausgestandene Pest⸗Not.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
164, 9
(
mslow. inseldt.
,
1631
):
iśt Palko Gerhardt [...] in nram Curiam citirt worden, dorauf Er trotzig geantwort Peśt bude, Er habe hir keinen Richter.
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
6212
;
Barack, a. a. O. ; ; ;
Rohland, Schäden
493
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 219
;
Vgl. ferner s. v. ,  1,  4.