pension,
wmd. vereinzelt
pensie,
die
;–/-en
(für pension
);aus
frz.
pension
›Besoldung‹
, dies aus lat.
pensio
(Schulz/Basler 2, 476/7
; Eckel, Fremdw. Murners. 1978, 45/6
).1.
›Zinsen‹, in der Mehrzahl der Belege verstanden als ›Zinsabgabe, -zahlung, -betrag, -verpflichtung‹, seltener als ›Zinseinkünfte‹.Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
Buch Weinsb.
2, 66, 20
(rib.
, um 1560
): und hatten die vur etlich gelt versatzt, und bezalten die pensionen uis irer hant.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 277, 37
(mosfrk.
, 1469
): darfur
[Geldanleihe]
wir ime funf und siebenzig gl. jerlicher pensien und jaresgulden bewist verschrieben [...] hain. Struck, Marienst. Wetzlar
570, 30
(hess.
, 1400
): 24 tn. von Herthe Scheffer vor korn von sine pensien.
2.
›aus der Verleihung / Verpachtung eines liegenden Gutes, eines Amtes o. ä. anfallender oder zu bezahlender finanzieller Betrag, Pachtgebühr‹; auch ›Naturalabgabe‹.Belegblock:
Brinkmann, Bad. Weist.
122, 24
(rhfrk.
, 1526
): vielgedacht hofguter [...] mit drei huner [...] und zwelf siemeren korns jerlicher pension, zins oder gulten zu beschwern.
Köbler, Stattr. Fryburg
109, 14
(Basel
1520
): Welcher ein ligend gůt [...] dem verlyher verschwigenlich vmb die pension verpfendet.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern
243, 28
(halem.
, 1505
): er schulde dem Propst der Stift
jaͤrlichen von der selben pfarr ein pension und guͥlt. Mollwo, Rotes Buch Ulm
106, 19
(schwäb.
, 1384
): die pfarr in uͥnser stat ze Ulme gelegen mit der pension und quart.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
188, 23
(moobd.
, 1524
): fur das gericht ein jarlich pension zu geben, wie man sich des mit ime vergleicht und solich pension von dem stattgericht zu betzallen.
Köbler, Ref. Wormbs
237, 18
; ders., a. a. O.
199, 39
; Müller, Alte Landsch. St. Gallen
288, 2
; Schwäb. Wb.
6, 1617
.3.
›jm. für geleistete Dienste zustehende Bezahlung, Vergütung, Entgelt; Sold; Rente, Ruhegehalt‹; offen zu 4.Belegblock:
Allg. Schau-Buͤhne
53/54, 34
(Frankf.
1699
): Sigismund Bathori bittet umb des Kaͤysers Gnade bekomt Lubokowiz in Boͤhmen an statt einer Pension.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
21, 189, 18
(schles.
, 1639
): etlich tausend baarer gelder [...], damit man die gewerken verleget und nachmalen die bezalung samt einer leidlichen pension oder ergötzlichkeit für gethanen vorschub an silber blei und glätte abgenommen.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 73, 33
(Straßb.
1522
): Ich [Haß] beger, ir [Lewe] woͤllen mir ein Dienstgelt, ein Pension oder ein Wartgelt geben.
Allg. Schau-Buͤhne
64, 26
; Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
103, 18
; Matzinger-Pfister, Paarformel.
1972, 158
; Lex. d. Mal.
6, 1872/3
; Haberkern/Wallach
2, 476
.4.
›Jahrgeld, für die Stellung von Kampftruppen oder für sonstige politische Unterstützung gezahlter Betrag‹, mit Tendenz zu ›Schmiergeld, Bestechungsgeld, Geschenk‹.Wobd.
Syntagmen:
(eine) p. benamsen / bezalen / einnemen / geben / haben / heischen
; jm. der pensionen genug werden
; jn. mit p. schweigen, gelt zu p. geben
; p. der Franzosen
; ewige / gewaltige / grosse p
.Wortbildungen:
pensionenseckel
pensionieren
pensionisch
pensionrodel
Belegblock:
Schib, H. Stockar
106, 28
(halem.
, 1520
/9
): also ist uns Schwitzer des Frantzosen kronan und penzionen und jargelt gnog worden.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
1163
(˹wohl Straßb.
˺ 1509
): die statt | Von Bern klaͤglichen vndergatt, | Das sye von der Franckrichschen kron | Jaͤrlichen nemen pension.
Lauater. Gespaͤnste
26r, 12
(Zürich
1578
): die pensionen so sy jaͤrlich vom künig in Franckrych hettend.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
287, 16
(halem.
, 1538
): aber unser gnediger herr inen ir pension vom Frantzosen ouch ingenomen.
‒
Vgl. ferner s. v. .