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pelzen,V.;
weitere Lit. s. v. .1.
›gärtnerisch tätig sein, Obstbau treiben; Obstgehölze pfropfen, durch Einsetzen eines Edelreises veredeln‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›(Edelreiser) auf-, einsetzen‹; in mannigfacher Hinsicht ütr. gebraucht.Zur Sache: zu
pelzbüchern
s. Lex. d. Mal.
; zur Verbreitung in den Schreiblandschaften s. 6, 1865
Besch, Sprachlandschaften.
mit Karte.1967, 237-239
Syntagmen:
den apfel / baum / wein, die frucht p., etw
. (z. B. den ast
) in etw
. (z. B. den stok
) / auf etw
. (z. B. den stam
) p
.; gepelzter ast / baum
; kunst des pelzens
.Wortbildungen:
pelzfrucht
pelzgarten
pelzmeister
pelzobstbaum
pelzerreis
pelzreis
2
3, , , , ), pelzstat
Belegblock:
wie sie [...] heuser den swalben geleich kleiben; pflanzen und pelzen, baumgarten machen.
Die zweige brechet [...] und grabet die im letzten virtel des Christmonden in ein kühles erdreich [...], bis so lange ihr die belzen wollet.
Ebd.
108, 6
: Belzen oder propfen. So ihr den zweig zu dem belzen schneiden wollet.
Ebd.
126, 26
: nemet gepülferten weyrauch oder hirschhorn, wann ir belzet, und thut es zwuschen die rinden ein.
Die sußen beltzriser | Diner gut tuͤ in in pfropffen.
Ebd.
2232
: ich geliche dich eim edeln baum, | Der uff einen unedeln stam | Ist gebeltzet.
truwe vnd warheit ist worden knecht, | schande laster siet man beltzen.
das cristenleicher nam | gepelczet ist auf euren stam.
Daß kainer ist so stolz, | Ich will in pelzen auf ain holz.
ich macht gerten [...] vnd ich zweiget
[Var. ZS-Oa:
peltzet]
sy mit manicherhant geschlecht der baum. So kan ich selber peltzen | Yeglich frucht nach meiner hennd.
Die gebeltzte zweig schlagen gewohnlich vor de͂ Brachmonat nicht auß [...]. Jn die schelb / in den kern beltzen / impfen.
ein edel zwey | daz peltzt man in ein posen stokch.
Der gartener got selber ist, | Der peltzet wochen, tag, und vrist.
pelczreiz [...] spißling [...] pflanczreis dicitur ramus dum procrescit [...] schüssling [...] pelczer reyß [...] pelcz czweil [...] pelczer.
olitores, hortulani, frondator ,peltzmaister‘.
muesten die leut von im ackern säen schneiden dreschen malen pachen pelzen, viech ziehen, imp setzen, paumgärten züglen.
hat luciper zwayerlay gelid, wie ain paem hat zwaierlay esst, etlich so mit jm aufgewachsen, seinn paemstocks natur [...], etlich so aufnn stockh gepeltzt, seinn ainer andern natur vnd dannoch dem paem eingeleybt.
von der lantstras nach fur des herzogn wald unzt auf an di polzstat, und von der polzstat oben uber unzt gen Ringleinstal.
drei frei weg [...], den andern weg füer den pelzgarten.
Ermisch u. a., a. a. O.
107, 31
; Pyritz, a. a. O.
1038
; Niewöhner, a. a. O.
106, 27
; Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst., S.
291
; Winter, a. a. O. A. 22;
Voc. inc. teut.
s vv
; 2.
›flicken, ausbessern‹; ütr. zu 1; der Beleg ist möglicherweise als zufällige metathetische Schreibung von bletzen
zu lesen (Frnhd. Gr. § L
).64, 2