pellican,
der
,
-es/–
;
zu
mhd.
pellicân
, dies über
kirchenlat.
pelicānus
aus dem
Griech.
(
Kluge/S.
1989, 1993, 534
).
1.
›Pelikan (ein großer Schwimmvogel)‹.
Zur Rolle des Vogels in der Kunst und religiösen Literatur vgl.
LThK
8, 253
; sowie die Belege.

Belegblock:

Blümcke, Hans. Gesandtsch. (
nrddt.
,
1603
/
05
):
Fur den Pellican, wicht 364 Loth, zu 30 Sch. das loth zahlt, 682 M.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
der vogel pellicanus, | der sines selbes lib todet alsus, | durch daz her mit sinem blute erner | sine jungen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1605
):
O du getrewer Pellican, | O mein HERR JESV guͤt.
Struck, Marienst. Wetzlar
1158, 62
(
hess.
,
1495
):
Eyn rot samet casel, dy
e
hait eyn crucifixe mit eym pellicano druff.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
die falcken vnd den schwan vnd den taucher vnd den habich vnd den pellican [...] vnd die mospell all in irem geschlecht.
Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Daz ewr yglicher besundern | Kürsen von wilden kündern | Schikt tausent an der stünd | Von pelickein und von pünd.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 132
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Ruff uns recht als der leo tůt, | speis uns mit pelikanes plůt, | jüng / als der fenix in der glůt.
Stackmann u. a., Frauenlob
1, 12, 18
;
Jahr, H. v. Mügeln
1760
;
Mayer, Folz. Meisterl. ; ;
Bihlmeyer, Seuse ;
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
5, 39
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Bremer, Voc. opt.
44180
;
Schmitt, Ordo rerum
316, 28
;
Bad. Wb.
1, 143
;
Vgl. ferner s. v.  3.
2.
›Zange zum Zähneziehen‹.
Bedeutungsverwandte:
, .

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Vberwurff (der) oder Pellicans / Ein gattu͂g einer zangen den balbiereren dienstlich. Forfex.
Schwäb. Wb. (a. 
1629
);
Schweiz. Id. (
M. 16. Jh.
).
3.
ein Gefäß in der Arzneizubereitung; Übertragungsmotiv möglicherweise nach der besonderen Form des Schnabels des Pelikans, dazu:
Brehm, Tierleben
6, 146/7
.
Wortbildungen:
pellicanieren
,
pellicanisch
(genaue Bedeutung?).

Belegblock:

Sudhoff, Paracelsus (
1526
/
7
):
Rec. den marcasiten wol geriben 1 lb., aquae comedentis 2 lb.; misch sie zusamen in ein pelican, laß in der digest stehen zwen monat.
Ebd. (
1530
):
darum lassen das oleum stehen [...]. es ist noch reicher und nüzer in kreften, der es pelicanirt, der es retortirt auf sein monat.
Ebd. (
n. 1560
):
sez das element feur und salis terrae alcolatisch zusamen zu digeriren in sein pelicanisch wesen.