pedel,
der
;
–/pedellen
, auch lat. Plural;
aus
mlat.
pedellus
›Diener, Bote‹
, dies aus
ahd.
bitil
›Werber‹
(
Kluge/S.
1989, 533
f.; ).
›Pedell, Angestellter einer Institution (vor allem eines Gerichts oder einer Bildungseinrichtung) mit verschiedenen Funktionen‹; je nach Funktion: ›Notar, Schreiber‹; ›Bote, Büttel, Diener‹.
Zur Sache:
DuCange
1, 646
.
Wortbildungen:
pedellenampt
.

Belegblock:

Buch Weinsb.  (
rib.
,
um 1560
):
es gingen die bidelli der universiteten mit den silbern steifen vur im.
Ebd. (
rib.
,
1581
):
erhoif sich der rumor und ufflauf, das die bedellen und licentiaten mit iren studenten darvon schlichen zu haus.
Laufs, Reichskammergo.
160, 5
 (
Mainz
1555
):
Der pedell soll geloben und schweren, daß er wöll seinem pedellenampt mit allen trewen und fleyß fürsein.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Buͤttel. […] Gerichtsbott oder Gerichtsknecht / der das Gericht zusammen beruͤfft / die Partheyen citirt.
Schade, Sat. u. Pasqu.  (
md.
1521
):
daß sie allen pedellen, die citation oder banbrief zů in bringen, zům ersten die oren abschneiden.
Ebd. (
orhein.
1520
):
also hat docter Martinus Luther entdeckt den freudigen schalkhaftigen wolf docter Ecken, daß er von aller geschrift gefallen und ein pedel worden.
Golius (
Straßb.
1579
):
Pedellus, Minister scholæ, der schůlen gemeiner Diener / Pedell.
Sachs (
Nürnb.
1523
):
Fürbaß mercket von den bischöfen, | Wie es zu-geh an iren höfen | Mit notari, officieln, | Mit citatzschreibern und bedeln | An irem falsch geistlichen recht.
Ders. (
Nürnb.
1553
):
Inquisitor spricht: | Ja, sein namen wil ich wol fassen, | Mein pedeln ich im gleych zu-schick.
Rot
337
(
Augsb.
1571
):
Pedel, Ein Pfaffen scherg / wie man sie bey den Consistorijs, hat. Last sich ansehen / das es vom wort pes herkomme. Ein fůßknecht oder pot / der zu fuͤssen laufft. Oder aber es hat seinen vrsprung von dem Griechischen wort pedeo, ich bind / leg gefangen / Es mag auch wol etwas gemeinschafft haben mit dem wort Pitel.
Henisch  (
Augsb.
1616
):
Bedell / hat den namen von dem bieten / wirt auff den hohen Schulen also genant […] Bedell / büttel / schergant.
Laufs, a. a. O.
61, 2
;
123, 7
;
Schade, a. a. O. , Titel;
Schlosser, H. v. Sachsenh.
2392
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 44
.