paulun,
palun,
pavilun,
der / die / das
;–/-e
, auch -Ø
;-au-
und -a-
vorwiegend nrddt. und wmd., pavilun
eher obd.; zu
mhd.
pavelûn(e)
›Zelt‹
(), dies über afrz.
Vorlagen aus mlat.
papilio
›tentorium‹
(DuCange
; vgl. zur Etymologie und Wortgeschichte auch 6, 146
Schulz/Basler
sowie ).2, 433
›Zelt für Heerlager oder Turniere, zeltähnlicher Wohnbau‹; auch ›Verkaufsbude‹; ›Thronhimmel‹.
Syntagmen:
den / die / das p. aufschlagen / aufsetzen / denen / machen / zerspannen
; p
. (Subj.) sich erstrecken
; etw. zu p. geben, zu den paulunen keren
; reiche p
.; hütte der paulunen
(genitivus explicativus).Zur Sache:
Lex. d. Mal.
.6, 1838
Belegblock:
breite di stat dinis gezeltis und di hutte dinir paluynen dene.
sowe sich also bewijst, die sal ses gl. geven zo pauwelůne, zo kerzen ind zo allen dingen des gemeinen amptz.
Pauwluyn wurden dayr vp gesat, | Vmb Nuyssz lacht sych eyn duyrbar schat | Van heren ind greuen vyll.
as der selve greve eins nachtz in sinre paulune lach up sinem bedde, so sach he ein die allerschoinste jonfrauwe.
da sie auch ein weite hall mit borden uffgesclagen und an der sudeler da hutten, paulunen und kram vor wein, heir und ander dingen zu verkaufen, uffgesatzst.
sieh uff, hie lytt | der duessen Mynn frauw! | ir paflyon an schauw, | dar uff Amor, das kind, | dar by ir ingesind | mit einer meng groß.
paidew von hutten und von gezelt | und von reicher pavilan | hies er do auf slachen schon.
zu velld sach man menng pauilun, | dar ob vil panier gen dem luffte progen.
Thiele, Minner. II,
30, 71
; Schmitt, Ordo rerum
271, 13
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 407
; Jones, French Borrowings
505
.