pauke,
2
bauke
(letzteres etwas seltener),
die
;
–/-n
;
zu
mhd.
pûke
(), dessen Etymologie ungeklärt ist (
Kluge/S.
1989, 533
).
1.
›Pauke; Trommel‹; vereinzelt metonymisch: ›Paukenspieler‹; ›Paukenton‹.
Zur Sache:
Ruf u. a., Lexikon Musikinstrumente
1991, 387-389
.
Syntagmen:
die / eine p. schlagen
(mehrfach)
/ durchstechen / hören / geben, die p. in die hand nemen
;
p
. (Subj.)
erschellen, p. am tanze sein
;
auf pauken schlagen, jn. mit pauken bestellen, mit pauken jauchzen, jn. mit der p. hinaustrommeln, jm. mit p. entgegengehen, etw
. (z. B.
haut
[des Maultiers])
zur p. dienlich sein
;
beieinanderstehen wie ein hase bei der p
. (ironisch);
par pauken
.
Wortbildungen:
paukenmacher
,
paukenschal
,
paukenspiel
,
paukenton
.

Belegblock:

Dubizmay, kurß zu Teutze
34, 18
(
hess.
,
1463
):
SI loben seynnen
[Gottes]
nomen in dem kore in der paucken vnd in dem salter singen sie im.
Alberus
Yy iiijv
(
Frankf.
1540
):
Tympanites, wañ einer ein bauch hat wie ein bauck.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob  (
omd.
,
1338
):
Sy han puken
[hier ist Kopfform von
paukenspiel
denkbar]
und seyten spil | Und ander massenie vil.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Swen sie horten irschellen | Busunen, pfifen gellen, | Puken, harfen lobelich.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
13, 31
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Dort
[in der
wustenunge
]
hort man stetis der tuvil stymme unde spil geczoyge, allir meyst puken done.
Weise. Jugend-Lust  (
Leipzig
1684
):
Jnwendig werden Trompeten und Paucken gehoͤret / darzu wird geschrien und gefochten / als im Streite.
Göz. Leichabd.  (
Jena
1664
):
Sie jauchzen mit Pauken / und sind froͤlich mit Harfen.
Chron. Nürnb. 2,  (
nobd.
,
1449
/
50
):
auch hett man etlich mit sackpfeifen und etlich mit pauken bestelt; dieselben pfiffen und pauckten dem fußvolck auf.
Gille u. a., M. Beheim 
324, 26
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
von pauken und trumeten | es ach an diesen steten | auff alle art erhal.
Sachs 15, 
50, 12
(
Nürnb.
1557
):
Die weiber uns entgegen giengen | Mit harpffen, paucken, thetten singen | An dem rheyen.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
so rilich waz daz gancz her: | ich horte da bucken, pfiffen mer, | tambůrn und bosumen schal.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
Nempt den psalm vnd gebet die baucke.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 177, 14
 (
halem.
,
1508
/
16
):
das man den 6 oder 8 boggen pfifer und trumeter für Uͤtikon über die hoͤhi liess in har zien.
Morrall, Mandev. Reiseb. 
160, 2
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
etwenn hoͤrt man busünen, etwenn hoͤrt man naͤkkerlan, etwenn pöcken.
Chron. Augsb. 4, 
141, 14
(
schwäb.
,
v. 1536
):
[200 mann] haben vor dem raisigen zeug den vorzug gehept mit baugen und trumen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Auch sind die von Pruck […] mit den paucken und hellpartten […] dem kunig zu gesichte und widerwertikait komen, zu gespotnus ain pawken durchstochen […] und vil annder ungepurlikhait getrieben.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
2146
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein uhrwerckh […] hatt ein Bachustriumph mit der bauggken und andere zierd mehr.
A. à S. Clara. Deo Gratias  (
Wien
1680
):
Auf diß hat der gesammte chor der Trompeten / mit hell-lautendem Paucken-Schall ganz Freuden-voll sich hören lassen.
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Hampe, Ged. v. Hausrat
4, 10, 5
;
Grossmann, a. a. O. ;
Zingerle, Inventare ;
Schmitt, Ordo rerum 
264, 33
;
Voc. Teut.-Lat.
m iijr
;
Voc. inc. teut.
c ijr
;
s iijr
;
Alberus
c iijv
;
Hulsius
A iiijv
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
2, 601
.
2.
die pauken
eine wohl mit Geschwulsten einhergehende Pferdekrankheit.

Belegblock:

Schwäb. Wb. (a. 
1571
);
Schmeller/F.
1, 381
.