pater,
der
;
lat. Flexion;
aus
lat.
pater
›Vater‹
(
Schulz/Basler
2, 414/5
).
1.
›Gott als Vater‹; Ütr.: ›Abt eines Klosters; Ordensgeistlicher‹.
Zum biblischen Vater-Begriff vgl.
LThK
10, 618-621
.
Phraseme:
ad patres gehen
›sterben‹.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
v. 1496
):
[er] wirt doch numer mere | Von seim himlischen vater, | Dem allmechtigen pater, | Gewencket ab.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Ihr lieben getrewen, mein beichtvater, | Priester Ugrim, der heilig pater, | Will schaffen mir die köngin wider.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Wie dan mit einem großen brausen der Böse außfuhr, vnd darauff der Pater sich umbwandte vnd zu vns sprach.
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Dieweil […] der patter in der Carthus bald hernach mit todt abgieng.
die patres […] mit gueten wein und in aller fülle wol werden ussgemest.
Haszler, Kiechels Reisen  (
schwäb.
,
n. 1589
):
So hat der französische consul auch ein cappella im haus, und einen pater oder caplan bey sich.
Schulz/Basler
2, 415
.
2.
für kirchliche und biblische Texte gebraucht, die (wie das Paternoster) mit
pater
beginnen oder in denen
pater
den Textakzent trägt.

Belegblock:

Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
iz daz ir keine kummet na dem gloria patri daz man singet zu dem salme.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Jch hab das Patrem und Epistel underwegen gelassen, darumb bin ich ee ußkummen dan du.