patene,
die
;
zu
mhd.
patên(e)
›Patene‹
(), dies aus
mlat.
patena
(
DuCange
6, 208
).
›Patene, Hostienteller, Oblatenteller, Hostienschale, flacher Teller aus Edelmetall oder mit Edelmetallüberzug, auf dem bei der Messe die zu konsekrierende Hostie liegt‹; die Patene diente gleichzeitig als Kelchdeckel.
Zur Sache:
LThK
8, 168
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, , ,
1
 1.
Syntagmen:
die p. bringen / küssen / nemen / stelen
;
p.
(Subj.)
etw. bedeuten, p. vergüldet sein
;
das brot auf die p. legen
;
p. auf dem kelch
;
schöne / köstliche / übergüldete / silberne p
.;
sacrament auf der p., kelch mit der p.
Wortbildungen:
patenenfutter
›(potentiell mit Golddrähten durchzogenes) Tuch auf der Patene‹ (a. 1564).

Belegblock:

Jürges u. a., Waldecker Chron. (
wmd.
,
1546
):
Ein tuch durchzogen mit golden traden, das die diachen prauchen zu der battainen auf festtagen.
Küther, UB Frauensee 
410, 1
(
thür.
,
1540
):
1 silbrin kelch mit eyner patenen sein vergult.
Reichert, Gesamtausl. Messe
33, 4
(
Nürnb.
um 1480
):
Die paten bedeut den steyn, der fuer das grab gelegt ward und versigelt […], dy breyte der paten bedeut die liebe der heiligen XIIpoten.
Ebd.
102, 19
:
Die paten ist preyt und synwel und hat auch ein kleyne tieffen in der mitte, das die hosti dar auf geligen mueg. Und das bedeut die lieb der heyligen apostelnn.
Chron. Nürnb. 3,  (
nobd.
,
1488
):
Die zirlichen wat, messgewant, altartüecher, cappen, tebich, corperal, kelich, patenen, rauchfaß sei unnutz.
Kohler u. a., Peinl. GO Karls V.  (o. O.
1532
):
Stele aber einer sunst gullden oder Silberin geweichte gefess […] oder aber kellch oder patenen.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Und bracht man im die osti, das sacrament uff ainer baten.
V. Anshelm. Berner Chron.
6, 29, 33
(
halem.
,
n. 1529
):
gieng im der Keiser nach bis zum altar und nam die patên, daruf lag die ostia.
Vetter, Schw. zu Töß (Hs.
15. Jh.
):
in dem liecht lies sich ain schoͤne patten nider uff die zwechelen.
Chron. Augsb. 4, 
87, 5
(
schwäb.
,
v. 1536
):
wann sie [kingin] bei dem ampt ist, so gibt man ir die patenen zů kussen, aber das evangeli nit.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
893
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein kelch a ovato von helffenb: mit der paten.
Zingerle, Inventare  (
tir.
,
1490
):
in der cappelln ist vorhandenn […] ain kelich, ain paten.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
70, 33
;
313, 30
;
633, 23
;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
475, 14
;
483, 21
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ; ;
Buck, a. a. O. ;
Fuchs, Murner. 4 Ketzer 
4116
;
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr. 
6, 51, 16
;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
293, 24
;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Boner, Urk. Brugg
373, 25
;
Bächtold, N. Manuel. Krankh.
235, 21
;
Leidinger, V. Arnpeck ;
Zingerle, a. a. O. ; ;
Bremer, Voc. opt.
12032
;
Schmitt, Ordo rerum 
58, 12
;
Rot
336
;
Voc. Teut.-Lat.
y iiijr
;
Öst. Wb.
2, 461
;
Möller, Fremdwörter.
1915, 122
.