passen,
V.;
aus
frz.
passer
›sich von einem Ort zum andern bewegen‹
, mehrere Entlehnungszeiten und -räume seit dem 13. Jh. (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 978
; ).
1.
›sich wohin begeben, wohin gehen‹.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1535
).
2.
›einem Glücksspiel nachgehen‹.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1474
;
1533
).
3.
›etw. zubereiten, für etw. rüsten; etw. verfertigen‹.

Belegblock:

Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
107
(
Köln
1476
):
Sach man manchen getruwen gast, | Tzor wer ind stryd seer wayll gepast, | Vys Nuyssz gayn.
Ebd.
653
:
Nu waren dayr vp dem walle zor sijdtwer wayll gepast | Steynbussen ind slangen.
Ebd.
1120
:
Ouch sach man dayr vlysslych passen | Smeed der yser zo den pylen.
4.
›sich in einer bestimmten Weise verhalten, sich bestimmten Vorschriften fügen‹.

Belegblock:

Thiele, Minner. II, 
22, 29
 (Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
waz heils van wyben zy bleben | mangen man, dy sich paste | in důegenden und in deynste vaste.
5.
›sich jm. zugesellen, jm. gegenwärtig sein‹ (im Beleg vom Unglück gesagt).

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
1517
/
8
):
Ungluckes wid | Wurd teglich mit in passen.
6.
›jn. in bestimmter Weise einschätzen, veranschlagen; auf etw. achten, etw. beachten; ruhig auf jn. warten, jn. abwarten, jn. abpassen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 6.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
um 1480
):
Der Lucifer hoch passet, | Den hot die hell gefasset.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
357
(
Genf
1636
):
Passen / achten / Se soucier, Esse sollicitus. Jch (passe) nicht viel darauff / […] parum sollicitus sum.
Schweiz. Id. (a. 
1679
).