1
pascha,
1
paschen,
passah,
das
;
zu
mhd.
pasche
›Osterfest‹
(), dies über (m)
lat.
pascha
letztlich aus
hebr.
pēsaḥ
,
aram.
pesḥâ
›Vorübergehen Jahwes an den Häusern der Israeliten‹
(vgl. 2. Mose 12, 13) (
Schulz/Basler
2, 398/9
).
– Zur Sache:
LThK
8, 133-136
;
Lex. d. Mal.
6, 1914
(s. v.
Pessach
);
Rgg
4, 1735-1739
(s. v.
Ostern
).
– Nrddt./md.; älteres und mittleres Frnhd., rib. bis ins 16. Jh.; man vgl. auch die Komposita!
1.
bei den Nomaden des alten Israel ein im Frühling gefeiertes Familienfest mit Opferung der Erstlinge, gleichzeitig Kultfeier zum Gedächtnis des Auszuges aus Ägypten, bei der seßhaften Bevölkerung das Fest der ungesäuerten Brote; in christlicher Umdeutung: ›Osterfest‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Daz pascha wir benennen | Und unse schult bekennen | Dem prister an Gotes stat.
Pascha ist ein criches wort, | In latine phase, vort | So vil dutet als ein gank,| Do von daz an allen wank | Crist uf von des todes lu | Ist gegangen.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
64, 35
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
den jege(re)n vurs(creven) gegeve(n) zu yre kost sint paisschen an gereide(n) gelde
200 Mark
.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1300
(
Köln
1476
):
Idt was vurwayr […], | Vort dye lieuerongh int gemeyn | Bys zu Paysschen, dat hoyghtzijt reyn.
Koeniger, Sendgerichte (
rib.
,
1526
):
dat der offermann van Lypp alle jaer zuo Caster by alle huyssgeseess zu pairschen umb seyn eyer geyt gelich des gewoentlichen ist in allen kyrspelskirchen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
iz was pascha und ôstern nâch zwein tagen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck 
253, 32
(
thür.
,
1474
):
Vorsigilt met unnserm ingesigil Pasce anno 1456.
Sachs (
Nürnb.
1588
):
Wann es ist das passah des Herrn, | Wann ich wil dieselb nacht von ferrn | Selber gehn durch Egypten-land | Und erschlagen mit meiner hand | alle erst-geburt.
Ebd. (
1552
):
das man wider | Deß Herren heilig passah halt | Im landt Juda.
Herborn u. a., a. a. O.
152, 18
;
Koeniger, Sendgerichte ;
Feudel, Evangelistar 
35, 17
;
Schmitt, Ordo rerum 
15, 35
;
Voc. Ex quo P
169
;
2.
›das im alten Israel anläßlich des Passahfestes geopferte erstgeborene Lamm‹;
Metonymie zu 1; vgl. .

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
an dem êrstin tage der ôsteren dô si di paschen opfirten, dô sprâchin zů ime di jungern: „War wiltu daz wir gên und bereiten dir daz du ezzis di paschen?