par,
1.
›Paar, Einheit zweier Menschen oder Tiere verschiedenen Geschlechts‹.Belegblock:
Di vurgenanten elude worden alle [...] von dodes wegen gescheiden ane libeserben, sunder daz jungeste phar.
Wies der Natur ist angethan, | Das sie bey paren komen zsamen.
von allen reynen thiren saltu 7 par doryn nemen unde von den unreynen zwei par.
das fur mich komen [...] ein ehlich par volcks, da eins odder alle beide sich vorhin heimlich mit andern verlobet hatten.
das sie geben das Opffer / nach dem gesagt ist im Gesetz des HERRN / ein par Dorteltauben / oder zwo Jungetauben.
darumb er in der natur beschaffen hat on gepresten par und par.
hießt inn [Noe] ŏch darinn thuon ein par vonn yetlichem thier und gefögel.
2.
›Einheit von zwei durch Aussehen oder Funktion zusammengehörigen Gegenständen, (oft) Geräten, Körperteilen, oder (vereinzelt) Personen (im Unterschied zu 1 gleichen Geschlechtes), aus zwei gleichartigen Teilen zusammengesetzter Gegenstand (z. B.: die Hose)‹.Syntagmen:
ein p. blasebälge / hosen / kerzen / lachen / leiste / mülensteine / ochsen / rosse / strümpfe
; schönes p.
(auf die Augen bezogen), liebliches p.
(auf die Wangen bezogen).Belegblock:
twe par molenstein van den achtziender biß up den dreizehnder.
IIII kuͤssen, I howptpfol, II par laken.
hab er Zu Zeitten 1 Par strumpf 1 Laub Proth / gestolen.
Da sach ich inn dem garten nieder | Das volck kurzweylen hin und wider. | Ein par sach ich mit scharpffen klennen | Wol gerüst ein ander ab-rennen.
Minnecliches pild du schönes bar | Von Capadocia bin ich komen har.
Par, Ein gleich / zwey ding / da eins ist wie das ander / vnd derhalben zusamen gehoͤrn. Als wie man spricht: Ein par volck / ein par Ochsen / ein par schůch / par hosen.
Das macht dein mündlin wolgevar, | mit wenglin rot, ain lieplich par.
hab ich Eÿnn por schŭgenn khaŭfft.
3.
›Gegenstück zu etw., passendes Zweites‹.Belegblock:
das sie allem dinge sin par | ey nach der ebin maze machen.
4.
phras.: mit paren, zu par und zu par, par und par, bei paren
jeweils ›paarweise, zu zweien, zwei zusammen‹; unser ist par und par
›wir gehören zusammen‹.Belegblock:
wanne die misse uis ist, so sall man den meisteren wederumb folgen mit paren bis in die gaffel.
So sullen die beggarden dem doiden licham navoulgen ind darna die broderen gemeinlichen zo par ind zo par.
wenn die Aff gebert | Bey paren, sie jr Kinder nert, | Der thut sie eins vorm andern lieben.
5.
›einige, einige wenige‹; mit vorangestelltem Zahlwort wohl: ›ungefähr, in der Größenordnung von (einer Zahl)‹.Syntagmen:
ein p. stunden / tage, ein p. Franzosen, ein p. mücken / ochsen
; kleider ein p.
; mit Zahlwort: z. B. 20 beste p. zobel.
Wortbildungen:
manigpar
Belegblock:
Groze menje mitte sint | Volkis an ritender schar, | Wegne darzu manicpar | Deme kunge von norden.
dannher die copula ein par stunden eher als der Mittag eingefallen: so zieh’ ich wegen solcher 2 stunden vom loco Solis 4’. 56” scrupel ab.
Rudolphus hatte dem Thurnier auch ein paar tage beygewohnt.
eym solchen man dem ist gegeben | ein bar hunczmuͤcken, [...] | das sie in stechen.
wir muͤssen ein par Franzosen selbst davon hoͤren.
Ain junger ritter [...] | [...] mit ainer wilden schar | Darunder warn wol drissig par | Scharganten bůben oder me.
wa man die 20 beste bar zobel aus den andern geklaubt.