papieren,
Adj.
1.
›aus Papier bestehend‹ (oft im Unterschied zu
pergamenten
).
Syntagmen:
der p. brief / zettel / schaz, die p. fane, das p. buch / ding / haubstük
(bezogen auf Acht und Bann)
/ infel / schwert.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Wie der Entcrist in seinem dracz | Her nech in ein papiren schacz.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1489
):
da stelt man auf die laitern Margreth Salchingerin, het ein pappierein infel auf, teufel daran gemalt.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
485, 12
(
nobd.
,
1527
):
Ein pirgamene messbuch in swarz gepunden. viij bappirene messbucher.
Voc. Teut.-Lat.
y iijv
(
Nürnb.
1482
):
Pappirin ding. [...] od’ ding võ rore oder von pintzen gemacht.
Lemmer, Brant. Narrensch.
103, 8
(
Basel
1494
):
Die gent dem glouben erst eyn büff | Vnd netzen das bapyren schyff.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Etliche brief waren bermentin, etliche papire.
Chron. Augsb. Anm. 7 (
schwäb.
,
1372
):
die ersten pappirnin brief kosten 5 g., die zwen birmitin brief die vom hertzogen kostend auch 5 g.
Ebd. (zu
1547
):
disem hat man ain pabiren fahnen an den latz geheft und sie also auf den Vischmarckt etlich stund am galgen hangen lassen.
2.
›schriftlich abgefaßt, festgehalten, dargestellt‹.

Belegblock:

Mon. Boica, NF.
2, 1, 7, 9
(
nobd.
,
1464
):
wie der herrschaft und dem markt uͤnrecht geschehe an iren pirprewen nach den pappirenn briefen.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
248, 37
(
nobd.
,
1494
):
zeigten und weisten einen unverserten bapirin brif mit einem aufgetruckten insigil versigilt.
Heidegger. Mythoscopia
17, 9
(
Zürich
1698
):
ein vollstaͤndiges Muster der PAPEIRERNEN ROMANEN.
Vock u. a., Urk. Nördl.
2013, 3
(
schwäb.
,
1437
):
Daz ist ein bappeyrin urtailbrief mit dez obgenanten Hansen von Sunthen uffgedrucktem insigel.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 289, 16
;
Trübner, Dt. Wb.
5, 51
.