pap,
pappe,
pappen
(in einem Drittel der Schreibungen initiales b-
, auch Schreibungen mit Umlaut), der / die / das
;1.
›Kinderbrei, Mehlbrei‹.Phraseme:
jm. etw. mit dem ersten pappen einstreichen.
Syntagmen:
jm. p. kochen / machen / geben / einstreichen
; jn. mit p. geschweigen / nären, etw. unter den p. vermischen
; schleimeriger / zäher p.
Belegblock:
Spanier, Murner. Narrenb.
27, 12
(Straßb.
1512
): Man woͤlt yetz künig, fürsten, herren, | Die man noch solt mit bappen neren.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 138, 33
(Straßb.
1522
): Wer zuͤcht die Kind? Wie kan ich inen Bapen kochen?
Fuchs, Murner. Geuchmat Kap.
5, 12, 2
(Basel
1519
): Welcher gouch nit selber spynnen kan / garn winden / hechlen / weben / den kinden bappen geben.
Rot
335
(Augsb.
1571
): Pappa, Pappen / koch / preyn / můß / wie mans den jungen Kindern gibt / die es am ersten nennen lernen / vnnd papa heyssen.
Diefenbach
410
c; Voc. Teut.-Lat.
y iijr
; Rot
335
; Hulsius
A ivr
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
21
; Schwäb. Wb.
1, 626/7
; Schweiz. Id.
4, 1413
.2.
›Leim, einfache, aus Brei bestehende Klebemasse‹; auch: ›Kleisterwerkstoff der Buchbinder‹.Belegblock:
Chron. Augsb.
7, 365, 13
(schwäb.
, zu 1559
): hat man ainen prief bei s. Anna an dem tor, mit pappen anklaibet, gefunden.
Rot
335
(Augsb.
1571
): Pappa, Pappen [...]. So heissen die Bůchbinder jhre Clyster / damit sie die Buͤcher vberziehen auch Papen / dann es ein můß ist / von mellstüp vnnd leimwasser angemacht.