osterlam,
das
;
Gw mehrfach in Diminutivform:
osterlämlein, osterlämmel
.
– Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›Passahlamm, das im Rahmen von
ostern
1 im Gedenken an die Erinnerungsbestände des alten Israel gegessen wurde‹;
zu  1, vgl. (
das
12.
Syntagmen:
das o. geniessen / essen, jm. das o. bereiten
;
das o
. (Subj.)
in der alten ehe sein
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Ges.
12, 9
(
Hamb.
1646
):
er [Adam] wardt getaufft, ohne alle eußerliche wassertauffe, er aß das Oster Lamb ob gleiche Jerusalem noch nit gebauwet war.
Feudel, Evangelistar
46, 24
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
wo wiltu [Jhesus] daz wir dir machen czu ezzen daz osterlamp?
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 1213
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
In dem abentessen zvͦ dem hohen hochzit der ostern, do Cristus [...] das oster lamp gessen hatte mit sinen iungern, vnd die alte e vollbraht was.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
essent daz osterlembelin und bestrichent uwer türen mit dem bluͦte.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
6, 50
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
das osterlamb was in der alten ee, | das himmelprot viel nider auf den kle.
Froning, Alsf. Passionssp. ;
Adrian, Saelden Hort
9213
;
Wyss, Luz. Ostersp.
2463
.
2.
›Jesus Christus, typologisch vorgebildet durch das Passahlamm und im Neuen Testament das
opferlam
seiend bzw. als
opferlam
tropisiert‹;
zu  2, (
das
2.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
das o. nutzen / opfern
;
das o
. (Subj.)
in liebe gebraten, am kreuzesstam gehöhet sein
;
Christus geistlicher weise das o. sein
;
mit inniglicher flamme zu dem o. gehen
;
das rechte / reine / unschuldige o
.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
aller dinge | Uns allen czu gelinge | Nu daz osterlemmel Crist | Gar trostlich geopphert ist.
Luther, WA (
1524
):
Hie ist das recht Osterlamm, | dauon Gott hat gepotten, | Das ist an des Creutzes stamm | ynn heysser lieb gebrotten.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1550
):
Dann er [Christus] ist vnser speiß, | Vnd das rein Osterlaͤmblein geistlicher weiß.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Du [herr] bist doch daz unschuldig osterlembli, daz hút vúr aller menschen súnde wirt geophert.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
25, 41
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
das osterlamb in ophers fart | an krewzes stam gehohet wart.
Kochendörffer, a. a. O. ; ; ; ;
Gille u. a., M. Beheim
160, 53
;
Kehrein, a. a. O. .
3.
s.  3.