ost,
der
,oste
(nur 1 Beleg, das
),
osten,
das
, vereinzelt der
.1.
›Osten, relativ zum Betrachterstandpunkt östlich gelegenes Gebiet; Himmelsrichtung, von der etw. ausgeht oder auf die etw. hinläuft‹; speziell: ›Ort des Aufgangs der Sonne‹ sowie ›Sonnenaufgang‹.Phraseme:
nord, ost, süden, westen
›überall; die gesamte Welt‹.Syntagmen:
etw. ost genant werden
; der comet / stern an dem osten erscheinen, der comet von osten streichen, der tag auf das oste aufdringen / aufschliessen, ein stern gegen dem osten aufgehen, j. jn. gegen ost senden, der herre in osten wonen, j. jn. in das osten ziehen, in dem osten drei sonnen brennen sehen, die christen in westen sich mit denen in osten vergleichen, die winde einen sturm von osten bringen, eine diet von osten wärts gefaren kommen
.Wortbildungen:
osten
ostenland
ostenmer
ostenpforte
ostenweg
ostindisch
ostnisch
ostseite
Belegblock:
Daz ist suden, westen, nordert, | Osten; in den vier orten | Gibet Got in den worten | Gewalt disen mortvr
e
idigen. In des selbin jâris vart | der Tartrin dit von ôstin wart | quam gevarn mit starkir hant | in Ungirn und Polêner lant.
der geist irhub mich und vurte mich in zu der ostenphorten
[
gegen osten zuͦ dem torMentel
1466: ; nd. Bibel 1478:
oester porten;
thor [...], das gegen morgen sihetLuther
1545: ]
des huyses des herren, di do ist kegen dem ufgange der sunnen. Ebd.
43, 1
: er vurte mich zu der phortin, dy do steet kegin dem ostinwege
[
gegen dem ostnischen wegMentel
1466: ;
auf dem weg gen OrientEck
1537: ],
und set, dy achberkeit Israhelis gotis ging in an dem wege des ostin [
von morgenLuther
1545: ].
Ebd.
47, 18
: an das ostinmer
[
zuͦ dem orientischen merMentel
1466: ;
mer gen auffgang der SonnenFroschauer
1531: ;
gen OrientEck
1537: ;
ans Meer gegen morgenLuther
1545: ]
sullit ir messin ouch dy want des ostin [
die ostnischen seitenMentel
1466: ; Var. 1475
die gegent gen Orient2
–1518 / Eck
1537: ;
gegen morgenLuther
1545: ].
auff der einen seiten war eine gantze Rheyhe so hohe vnnd schreckliche Berge / die sich von der Ostseiten / da der Oronoque eynfleust / biß gen Quito in Peru erstrecken.
Alle Tag fuhren wir bey schoͤnen Fluͤssen her / deren etliche vom Ost / etliche vom West in den Amana fielen.
Da er gestarb, als ich sage, | Vort an dem andern tage | Worden dri sunnen clar gesen | In dem osten schone bren.
wen wir sahen synen sternen in osten lande unde syn kumen her in an czu betene.
Natura seit, was tugent hat | der Ster wann uf gein osten gat.
di meistere sprechin, wan der comete irschine an deme ostin, daz si ein zeichin daz di gudin herschaft sullin habin ubir di bosin.
Do sohen vff dz oste her | Mit wūneclicher ger | Den liechtē dag vff sliesßen.
Er [Caesius] weiset und lehret uns die Anapaͤsten / | So werden sie loben Ost / Suͤden und Westen.
er wont gegen dem ostnischen teil vntz bis zuͦ dem eingang der wústung.
der weg was vor der vorlauben des gesunderten gestifftes durch den ostnischen weg eingeend.
Ost / Morgen / Orient, Oriens.
der dritt wint haizt der ôsterwint
[s. d.]
oder der ôstener [s. 2],
dar umb, daz er von ôsten fleugt, daz ist von der sunnen aufganch. hörner, sollen von einer ostindischen gaiß sein.
Ward beschlossen, damit sich die christen in westen mit den in osten vergleichten in begêung solchs tags, das man die ostern nach Theophili außweisung halten solt.
2.
›Ostwind‹.Wortbildungen:
ostener
Belegblock:
der dritt wint haizt der ôsterwint oder der ôstener, dar umb, daz er von ôsten fleugt.
mit dem strang nicht halt, | kompt mit gewalt der osst in tüt vertreiben.
O trumetan, wie hastu mein | vergessen hie in solcher pein, | das du hast lan gewaltig sein | den süd, und osst spatzieren hrein.