offerman,
der
;
-s/offermänner
sowie
offerleute
;
Bw aus
lat.
operāri
›werktätig sein; opfern‹
herleitbar (
Georges
2, 1355
);
bei einer Reihe von Schreibungen ist formale Berührung mit
opfer-
im Spiel.
›j., der in weltlichen Diensten schwere körperliche Arbeit, Handlangerdienste u. ä. leistet, dabei in schlechtem sozialem Leumund steht; j., der in kirchlichem Auftrag mit verschiedenen untergeordneten Tagesaufgaben, vor allem im Vollzug kirchlicher Rituale, betraut ist, Kirchendiener‹; hinsichtlich letzterer Nuance liegt wohl semantische Berührung mit
offern
vor;
zu
1
 6.
Rib.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): (Kurzform zu
andelager
),  2, , ,  12.

Belegblock:

Herborn u. a., Rechn. Jülich
106, 19
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
Ghegeve(n) dem off(er)man(n)e van Lyppe zu sstigen, als alwege gewoenlich ist geweist 1 Sümber.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1415
):
unse herren soelen ouch alleine loenen dem offermanne 2 quart.
Ebd. (
1. H. 15. Jh.
):
darvan
[vom
zijnswijn
]
soillen wir den heren zo Camp ind dem offermanne, wat wijns yn geburt, vrechten.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1448
):
Sowat der offerman haven sall, [...]. Ind de zwene meister zerzijt soilen de alden stumpe zo baten haven up ire kost; ind soilen dem offermanne alle jare eins geven zwae m., updat he alwege de kerzen intfenge.
Mosler, UB Abtei Altenb.
2, 241, 46
(
rib.
,
1494
):
dat wir sullen geven ½ ml. rg. dem offerman vur syn luden ind dem verckes begynner ½ ml.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1586
):
Die gemein soldaten weren verdorben, verschulte, verbante leude [...] gewest, ploichknecht, scheifer, heckelsnider, hirten, offerlude, monchen, pertzknecht, die iren herschaften ungehorsam, faul, straifgirich, uffsetzich, moitwillich waren.
Koeniger, Sendgerichte (
rib.
,
1643
):
welche ohne füglichen ursachen nit erscheinen, sollen irremissibiliter der kirchen ein pfund wachs brüchig sein. Darumb der offerman die nahmen ordentlich auflesen solle.
Ebd. (
1452
):
Dei kirchmestere unde der offerman solen einen eid doin gode unde der hilgen kirchen und dem pastoire truwe unde holt to sine unde er gude to verwaren.
Ebd. (
17. Jh.
):
[der pastor] sall auch den chor im gedäch halten, sall auch uf di hochzeittag dem offerman die kost geben. Der halb priester ist der offermann. Derselb sall so geschickt [...] sein mit lehssen und singen, wie solches einem offerman zosteht.
sall der offerman dem pferd foeder geben.
Alberus (
Frankf.
1540
):
ein oppermann. i. der dem meister handtreichung thuͦt. ein andeler.
Herborn u. a., a. a. O.
111, 20
;
Koeniger, a. a. O. ; ; ; ; ;
Vgl. ferner s. v.  17.