offenlich,
Adj.;
initiales
o-
teils mit Umlaut(schreibung):
öffenlich
; rund 1 Drittel der Belege zeigt anorganisches
-t
:
offentlich,
öffentlich
. – Das Bedeutungsfeld unterscheidet sich von demjenigen von
offen
durch das Fehlen der dortigen Ansätze 1-4; die Ansätze 5-9 von
offen
sind mit denjenigen von
offenlich
weitgehend, nicht aber in den Nuancen deckungsgleich; im wird
öffenlich
als monosem behandelt (mit umfänglicher Belegdarbietung).
1.
›vor Augen, auf der Hand liegend; nach der gesamten menschlichen Wahrnehmungs-, Erkennungs- und Urteilstätigkeit klar identifizierbar (lat.
manifestus, ēvidēns
)‹;
zu  5.
Phraseme:
offenliche not
(s. dazu
offen
5).
Gegensätze:
 1, (Adj.) 1, (Adj.), .
Syntagmen:
j. o. lesen / sprechen / sünden
, [wo]
gehen / sitzen
/ [wohin]
gehen
,
eine missetat
(Subj.)
o. sein, die barmherzigkeit o. werden, etw
. (Subj.)
o. erlogen, zu sehen
, [wo]
verstreut
›eingestreut, eingearbeitet‹
sein, etw. sich o. erfinden, jm. etw
. (z. B.
ein einflus
)
o. erscheinen, o. (am tage) sein, das [...], niendert o. begriffen sein, das [...], Christus jm. o. erschienen sein, got
(nicht)
o. in die sele treten, j. e. S
. (Gen.obj.)
o. gewar werden, j. etw. o. künden
(z. B.
die dreifaltigkeit
)
/ reden
(z. B.
ein wort
)
/ sagen / sehen, j. o. sprechen, das [...], j. ein siegel o. an einen brief henken
;
das offenliche bild
›Zeichen‹
/ ding / zeichen, die offenliche (un)warheit
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Do wart grozer stimmen schal | In dem himel uber al | Sprechende offenliche: | [...].
Luther, WA (
1546
):
Wie vngleublich ist doch das geredt, vnd widder die offentliche vnd tegliche erfarung, [...].
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dirre rede und dér wârheit hân wir ein offenlich bilde und bewîsunge in der natûre.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
wie offenlich am tag, | Das niemand mehr dem andern gan, | Wenn einr selb ander gut moͤcht han.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
16, 13
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Wir sein nichts und doch etwas. Deshalben nichts, wann wir [...], nicht sichtig sein, nicht greiflich
[Var. oschwäb., um 1480:
offenlich
]
sein; deshalben etwas, wann wir [...].
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
25, 34
(
omd.
,
1487
):
Szo ehliche leẉte, eins das ander vmb sein lebenn woltt bringen, vnd das offentliche zceichen vnd gezceẉgniß vorhanden wern, mocht [...].
Strauch, Par. anime int.
113, 11
(
thür.
,
14. Jh.
):
trede Got offinlich in di sele, si inmochtis nicht gelidin, si muiste fon libe und fon freudin [...] forwerdin.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
188, 33
(
thür.
,
1474
):
unde ist Lorencie Styrer dyzcyt uff der gasse gegangen uffintlich met lichten unde lattern, unde ist her also begossin addir bepisset worden.
Thür. Chron.
6v, 28
(
Mühlh.
1599
):
daß man [...] kein wort / so leisse oder offentlich Reden kondte / man hoͤrt eß in allen Gemachen.
Pyritz, Minneburg
3667
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Dar inne waz verstrewet zwar | Offenlich und niht taugen | Wis stahel grower augen | Als vil als ir die banir mocht | Begriffen.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
112
(
Nürnb.
1517
):
das die heirat zwischen man und weib durch offenlichste warheit ein figur ist der ee Christi und der kirchen.
Adrian, Saelden Hort
7317
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
dú [Gotes muter] gab so minneclichen schin | daz er do offenlich verjach, | [...].
Hubert, Straßb. lit. Ordn. (
Straßb.
1524
):
der nach seiner aufferstendtnuß seinen jüngern offentlich erschinen.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 499, 15
(
Hagenau
1534
):
er uberredet yhn eyns dings / das offentlich erlogen ist.
Edlib. Chron. (
ohalem.
,
um 1500
):
vnd habent vnsser jnsigel [...], offenlich gehenckt an dissen brieff.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
an den öpfeln scheint ains menschen piz gar offenleich und kuntleich und dar umb haizt man si Adâmes öpfel.
Wolf, Norm im sp. Ma.
38, 32
(
oobd.
,
1486
):
sy
[Mönche]
sullent nit reiten, es thet den offenlich not.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
23, 4
(
noobd.
,
1347
/
50
):
wo ein mysstat ausserhalb redlicher vrsach, [...], oͮffenlich vnd vnzweifenlich ist oder gemacht wirt, [...].
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1740
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Offenleich wirdet die heylig driualtichait gechündet von Christo Matthei xxiij (28, 19) „Get vnd leret alles volkch“.
Ebd.
1936
:
Nu lawgen die Chriechen daz der heylig geist auch von dem sun aus ge, darumb daz nyndert öffenleich in der heyligen schrifft begriffen ist.
Höver, Bonaventura. Itin. A
370
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
erkhennleichew ding, daz ist dy da mügleich sind erkhennet werden, habend ze gepeeren irselbs gestaltnüss, veriehend vnd offenleich ausschreyend, daz yn yn sam yn spyegeln mag geshen werden die ewig geperung des wortes.
Bauer, Imitatio Haller
71, 26
(
tir.
,
1466
):
Vnd ist das du ainen menschen offenleichen sihest sünden oder etwas grosses thuen, so [...].
Enders, Eberlin ;
Jahr, H. v. Mügeln
1412
;
zu Dohna u. a., a. a. O.
215
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Vetter, Pred. Taulers ;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
399, 27
;
Baptist-Hlawatsch, a. a. O. Vorr.
41
;
Höver, a. a. O. A
144
;
Wolf, a. a. O.
38, 30
;
Weber, Füetrer. Poyt.
12, 1
;
Löffler, Columella/Österreicher ;
Meisen u. a., J. Eck
52, 5
;
Reithmeier, B. v. Chiemsee ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
81, 18
.
2.
kennzeichnet innerhalb eines Verfahrens (eines Gerichtsverfahrens o.ä., auch eines Beschreiungsrituals) die beanspruchte oder tatsächliche rechtliche Relevanz einer Bezugsgegebenheit (-größe oder -handlung), dies jeweils auf dem Hintergrund der im einzelnen Verfahren vorausgesetzten Öffentlichkeit: ›rechtsrelevant, rechtserheblich, rechtsgültig; der betroffenen Öffentlichkeit bekannt‹;
vgl.  78.
Gehäuft rechtsrelevante, auch narrative Texte.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
sich o. verbürgen
;
j
. (auf der Seite des Handlungsbefugten)
o. zu gericht sitzen, etw. künden / ausrufen, mit einem brief kundtun, ein erkentnis tun, eine klage verlesen, jn. o
. [wohin]
erfordern, öflich nemen
(›zur Frau nehmen‹),
jn. o. vor gericht rufen, in die acht verkünden, für einen räuber beschreien, eine klage o. vor gericht verlesen, einen brief wiederrufen, jm. vorlesen, j
. (auf der Seite des Antwortenden)
o. mit urteil geschwächet sein, bekennen / sagen, das [...]
oder Hauptsatz im Konj.;
die offenliche verbriefung, das offenliche verlöbnis / gericht, die offenlich vertraute dirne
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
INSTRVMENTVM Jnstrument Notarischer brieff schrifftlich vrkund offenliche verbrieffung.
Köbler, Ref. Wormbs
110, 19
(
Worms
1499
):
soll der beclagt [...] mit briefen offenlich an der gewonlichen Tafel vnder der Müntz erfordert vnd beruffen werden vff einen nemlichen tag.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. (
Frankf./M.
1649
):
sie sagte offentlich vnd ohne schewe / daß sie vnschuldig wehre.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
130, 5, 3
(
schles.
,
1379
):
[Wir] Bekennen vnd thuen kund offintlich mit desim Brife [...], das vor vns quomen die hochgebornne ludwig vnd henrich.
Fischer, Folz. Reimp.
12, 214
(
Nürnb.
um 1485
/
6
):
Pis sie
[Tochter eines Rabbis]
auß den sechs wochen kam | Und sie der student öflich nam. | Do taufft man kint vnd muter peid.
Köbler, Ref. Nürnberg
136, 11
(
Nürnb.
1484
):
WAnn die zeugen gesagt haben so sol mã Jr sag offenlich vor gericht verlesen.
Ders., Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Die mit vrteil offenlich geschmecht sind.
Skála, Egerer Urgichtenb.
176, 10
(
nwböhm.
,
1575
):
hat er gilch Bastel an d(er) leitter offenlich bekandt er woll drauff Sterben dz [...].
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
gaben sich die pawren offenlich aus, sy hyetten guet bryeff vonn dem kayser.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Er ward auch offenlich vor allermänigklich in die künigklich acht verkündet.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
do beschrei in hertzog Ludbig ofenlich vor dem konig fur einen rawͦber.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
12, 17
(
mslow. inseldt.
,
1497
):
hat der genant Edlman für den bemelten Herr von KörPPn offentlich wiederruofft den Brieff, [...], Vnnd śPricht, das Er nit recht geśchrieben śey.
Wyss, Limb. Chron. U ;
Köbler, Ref. Franckenfort
96, 9
;
ders., Stattr. Fryburg ;
Behrend, Magd. Fragen ;
Küther, UB Frauensee
140, 5
;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
69, 1
;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ; ;
Grothausmann, a. a. O.
37, 3
.
Vgl. ferner s. v.  4, (Konj.) 1,  2,  2,
2
 3.
3.
›öffentlich, für jederman zugänglich, vor / in aller Öffentlichkeit; jederman ersichtlich, prüfbar, einsehbar, hörbar, lesbar; allgemein zugänglich (z. B. von Drucken), wahrnehmbar (z. B. von
schanden
)‹;
vgl.  78.
Phraseme:
weder heimlich noch offenlich
›auf keine Weise‹ (polare Paarformel).
Bedeutungsverwandte:
, (Adj.) 5,  1, (Adj.) 2, .
Gegensätze:
 9, .
Syntagmen:
j. o. leren / reden, hunger sterben, ein kauf o. geschehen (sollen), die schande o. an tag kommen, j. jn. o. schamigen / bekennen, etw. o. anzeigen / auskünden, ein spiel o. spielen, einen brief o. anschlagen, etw. o. leren / verkünden / bezeugen / erzälen / nennen, durch den druk ausgehen lassen, den wein o. anstechen, o. wirtschaft halten, sein wort reden, die kunst o. zu tage tun, jm. etw. o. beweisen / sagen, dem volk o. ein wunder sagen
;
e. S
. (Gen.obj.)
o. gedenken, sich e. S
. (Gen.obj.)
o. berümen
;
die offenliche bekantnis / chronik / predig / schande / schule, das offenliche ampt, ausfilzen
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Notum Kundt offenbar offentlich [...] vor augen am tag.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. (
Frankf./M.
1649
):
Mann / welcher hierinnen seine sonderbahre Kunst vñ Wissenschafft / [...] offentlich zu Tage thun [...] will.
Böhme, Morg.R.
15, 4
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
sie [die Weisheit Gottes] redet jhre wort in der Statt / oͤffentlich am wege und an der strassen stehet sie an den Thoren.
Franck, Decl.
333, 20
(
Nürnb.
1531
):
das vnser vnflat gerügt vnd lautprecht werden / vnd vnser schand offentlich an tag kommen.
Dietrich. Summaria
29r, 24
(
Nürnb.
1578
):
Denn das Euangelium ist ein oͤffentliche predig / die niemand außschleust.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
du wirst von minen widersachen dik heimlich gevelschet und offenlich geschamget.
Adrian, Saelden Hort
2544
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
so wartz im offenlich gesait | von im do vor den luten.
Lemmer, Brant. Narrensch. 39, Überschr.
1
(
Basel
1494
):
[...] Wer oͤfflich schleht syn meynung an | Vnd spannt syn garn fuͤr yederman | [...] von offliche͂ anschlag.
Fuchs, Murner. Geuchmat
498
(
Basel
1519
):
So wil ich ir offlich bewysen, | Das vil gewisser ist myn lon.
Jörg, Salat. Reformationschr.
184, 4
(
halem.
,
1534
/
5
):
Die entschuldigung / [...] lies er [Zwingli] offenlich ouch jm truck us gan by allen orten.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1646
):
daß sömlich köüfe nit heimlicher noch verborgner wyß geschechen söllend, sonders fry offentlich, in bywesen ehrenleüten.
Stammler, Berner Weltger.
279
(
ohalem.
,
1465
):
Was in der vinstri ist volbracht, | Des wirt den offenlich gedacht.
Edlib. Chron. (
ohalem.
,
um 1500
):
vnd dar wider niemer zu thun noch verhengen, noch vergunsten ze tun, weder heimlich noch offenlich, jn kein weg.
Heydn. maister
25r, 12
(
Augsb.
1490
):
Er [Licurgus] hatt auch das volck alles offenlich heissen wirtschafte halten / damit niemand verporgenliche͂ wollußtt vnd übermaß uͤbte.
Gereke, Seifrits Alex.
3088
(
oobd.
, Hs.
1466
):
Dye potschaft cham aldar | und ir der chunig wart gewar, | er lies sew lesen offenlich | und horn aller meniklich.
Rosenthal. Bedencken
34, 1
;
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
7, 21
;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
391, 32
;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1344
;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. ;
Barack, Zim. Chron. ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
122, 25
;
Vgl. ferner s. v.  2,  16,  9,  2.
4.
charakterisiert ein Verhalten, das e. P. ungeniert, ohne jedes Zeichen von Moral an den Tag legt und das insofern der Näheöffentlichkeit bekannt ist; im Unterschied zu 3 eher die moralische Verwerflichkeit des Handelnden und seiner Taten betonend; demnach: neben ›allbekannt‹ auch ›verwerflich, schändlich, lasterhaft‹;
vgl. am ehesten  8.
Bedeutungsverwandte:
, (Adj.) 25,  5, , .
Gegensätze:
 9,
2
 1.
Syntagmen:
j. o. liegen
›lügen‹,
o. schande singen, vieh verletzen, ungerechtigkeit treiben, umher schwanzen, von jm. nemen
(mit Ellipse von
etw
.),
etw. wieder die stat tun, der teufel o. feindschaft zu den menschen haben
;
der offenliche dieb / bösewicht / verräter / ehebruch, die offenliche hure / hurerei / schande, das offenliche laster / afterreden
.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
wird dauon
[von der Untreue seiner Frau]
nicht allein vngeschewet gesaget, Sondern auch öffentlich gesungen.
Luther, WA (
1531
):
ob sie wol wissen, das sie hie mit liegen als die offentlichen boͤsewichter.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
also daß man sich anjetzo nit schaͤmt offentlich [...] solche Schand zu klingen vnd zu singen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
so man ellú unnútzú wort, gesprochnú, gedahtú oder geschribnú, heimlich oder offenlich, wirt vor gotte und aller der welte offenbarlich lesende.
Spanier, Murner. Narrenb.
82, 66
(
Straßb.
1512
):
das sy all zucht / ere / hondt vergessen | Vnd sindt in oͤflich hüser gesessen.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Münch du solt gar nit dantzen, | So offenlich vmbher schwantzen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
63, 55
(
Basel
1494
):
Herolden / sprecher / Partzifand / Die strofften ettwann oͤfflich schand.
Maaler (
Zürich
1561
):
Balg (der) das ist / Ein offentliche huͦr / oder gemeine maͤtz.
Sappler, H. Kaufringer
16, 7
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
der tewfel söllich veintschaft hat | zuo dem menschen offenlich, | das er [...].
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1556
):
indem er sich mit übbigkait und schandlicher, offentlicher hurerei vilfeltig befleckt.
Meisen u. a., J. Eck
25, 10
(
Ingolst.
1526
):
wie moͤgt irr dann leiden, das ewer ketzerisch predicantenn [...] so offenlich und toͤglich darwider thund.
Klein, Oswald
112, 129
(
oobd.
,
1438
):
von ainem nimpt er [vorsprech] offenlich, | der ander sticht in haimelich.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
, Hs.
17.
/
18. Jh.
):
Eß sollen auch hinfüran aller offentlicher ehebruch und zugleich alle unzucht [...] hart gestraft werden.
Qu. Brassó
5, 451, 3
(
siebenb.
,
1613
):
nehmen den Andream Nagj als einen offentlichen Verräter mit Gewalt und ziehen ohne all Aufhaltung nach Hungern zu.
Alberus, Barf. Vorr. Alb. ;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. ;
Völker, Antichrist
102
;
Bischoff u. a., a. a. O. .
Vgl. ferner s. v.  2, .