clerlich greifflich augenscheinlich vor augen am tag [...] ansehenlich augensichtlich.
Mieder, Lehmann. Flor.
(
Lübeck
1639
):
Offenbare garn / schewen alle Voͤgel.
Da sihestu offenberlich den moͤrdisschen, aufrurischen, rachgierigen geist, dem der odem nach dem schwert stinckt.
Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz sprichet ein ander offenbâre und sprichet, daz diu guldîn ketene ist diu lûter blôze natûre, diu gehœhet ist in got und der niht ensmecket, daz ûzer im ist, und diu got begrîfet.
Ders., Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Nû mac man offenbârliche bekennen, wie billîche und in vil wîse ein guot mensche allenthalben getrœstet wirt in lîdenne.
und ist ouch wol offenbâr, daz der mensche hât in im zweierhande natûre: lîp und geist.
Ouch hân ich etwenne ein offenbâr glîchnisse gesprochen: sô ein meister bilde machet von einem holze oder von einem steine, er entreget daz bilde in daz holz niht, mêr er snîdet abe die spæne.
Jostes, Eckhart
71, 15
(
14. Jh.
):
von der offenung auzzer ku̇nst so wirt die ku̇nst offenbar, die in der sele ist naturlich verborgen.
wie aller der werlte schopper | mit zeichen offenbere, | dar zuͦ mit heilger lere | [...] | gewandelt hat vf ertrich.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
242b, 37
(
Frankf./M.
1649
):
Gott der Allmaͤchtige es also schickt / dy jhre Vnschuldt offenbahr werde Wie bald aber? so bald sie nemblich zu Aschen verbrand seind.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.
(
osächs.
,
1343
):
dû bist ouch ûz jenen, wan dîne sprâche machit dich ouch offinbâr
macht offen
offenbart
verrhedt dich
].
es ist offenbahr / daß unter den Deutschen zu erlernung der Astronomia / so begierig alß taugliche ingenia sindt / dehrer viel durch ohnkuͤndigkeit der Lateinischen Sprache / davon zuruͤck gehalten werden.
Mayer, Folz. Meisterl.
(
nobd.
,
v. 1496
):
Das er dar mitte | Die worheit offenperlich precht anß liehte.
Trunz, Meyfart. Tub. Nov.
91, 21
(
Coburg
1626
):
vnd ist doch offenbahr / daß der groͤßte Theil derselbigen [...] aus vergeblicher Rachgier / [...] suͤndiget.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
27, 2
(
Nürnb.
,
1446
):
Y mer du fragest, y offenparer die gespreche werden.
Diser adelar ist daz wort in der gotheit, Wie daz us fliessende ist und wider in fliessende ist, daz ist allen geisten verborgen, als es ime ist in ime selber offenbar.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
9, 23
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Doch geschiht, daz etwaz funden wirt in den selbestanden dingen, daz niht behöret zuo der rede des gesteltnüsses alse die zuovelle [...], alse ez aller meist offenbar ist von den dingen, die da zesamengesast sint.
,in solichen dingen so ist ellü die rede des geschenen dinges dü maht des wirkenden‘. Aber diz ist offenbar, daz nach der meinunge des wirkenden des aller ersten erfüllet ist unde dar nach alre erste so wirt gemachet dü gantzheit des dinges unde ouch dü teile des dinges.
daz worte gotis wirt offenbar in etlicher wis übermitz daz wort unsers verstans, daz nihtes niht anders enist denne ein tüwelichü entphahung unser küntlichi.
Primisser, Suchenwirt
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Auch hoͤrt ir, roten muͤnde chlar, | Dy heldes hertze offenwar | Entzuͤnden mit der minne flam | Durch lieb in lait, mit lust in scham.
Schmitt, Ordo rerum
474, 7
(
oobd.
,
1437
/
8
):
Evidens [...] scheinperlich [...] bebärleich [...] gar merkleich offenbar.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
83, 20
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Sam es an dem ersten offenpar
[Vorlage:
manifestum
]
ist; wann die naturleichen maister sint gevallen oft in vil irrsal.
Aus dem ist offenbar, wye gar nucz es ist, das man wiss aygenleich dy vnderschayd der tugent vnd dy recht weys, mazz vnd gestalt der warhait der rechten tugent vnd dye falschayt der vntugent.
Höver, Bonaventura. Itin. A
117
(
moobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
dye menig der güeter [...] verkündt vnd erczaygt offenbarleychen in got dye vnmessichhait der vor gesprochhen dreyer aygenschaft.
Drescher, Hartlieb. Caes.
(
moobd.
,
1456
/
67
):
beger ich vierlay ding von dir zu erweist werden, nicht aus verporgen synnen, sunder mit exempeln und ebenpilden offenbarigen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
7, 13
(
tir.
,
1464
):
v̈nsre hënd die haben perüert sein weisshait vnd lëre, des lëben offenwar ist.
Das ist ain offenbares zaichen der verdammnus, wenn es dem menschen wol get nach allem seinem willen in diser welt.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
26, 12
(
mslow. inseldt.
,
1509
):
Georg ZiPśer, der in vnmeßlicher Vbelthat erfunden worden iśt, vnd offenbarlich geśprochen hat lüegenhaftig.