1.
›offen‹ (Bezugsgegebenheiten meist konkreter Art charakterisierend, deren mögliche Versperrung aufgehoben ist); auch: ›offen gemacht, geöffnet, nicht versperrt‹; in beiden Nuancen mehrfach ütr., z. B.
die offene pforte / tür, das offene buch / grab
; breiter extensionaler Gebrauch, z. B. ›geschwätzig‹ (ütr. vom Mund); ›nicht gebunden‹ (vom Haar); ›ausgebreitet‹ (von den Flügeln eines Vogels); ›unmittelbar, unverstellt, direkt‹ (z. B. ütr. von
der angesicht
).
Syntagmen:
eine stat / tür o. sein, das bier o. sein
›zum Ausschank gelangen‹,
ein fas, die schuhe oben o. sein, das wasser o
. ›eisfrei‹
werden, ein eingang o. bleiben
;
die herzen einander o. sein
(ütr.),
(jm.) die pforte / welt, das haus, der himmel o. stehen
(subjektbez. präd. Attr.), ˹
die tür o. haben, das dach o. machen
›abdecken‹,
den himmel o. sehen, das maul o. vergessen
˺ (objektbez. präd. Attr.),
j. seines mundes o. vergessen
(genetivobjektbez. präd. Attr.; unflektiert);
der offene busen / gang / gaume / schlag
›Taubenschlag‹
/ wein
›Wein vom geöffneten Faß‹ (hier Verschiebung der Bezugsgröße),
die offene angesicht / ausfart / hand / kluft / schranne / tür
(dies ütr.),
das offene buch / gefängnis / grab / har / tor, offene oren / augen / flügel / hosen
.