ofen,
der
;
-s/öfen
.
– Zur Lautung von 'Ofen' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
1.
›Ofen, Herd, Esse, Rauchfang‹; die damit umrissenen Einrichtungen reichen von der offenen Feuerstelle über den kleinen Stubenofen bis zum Rauchabzug als festem Bauteil des Hauses (s. dazu unter je eigenen Aspekten:
Lex. d. Mal.
6, 1365
;
Hwb. dt. Abergl.
6, 1186-99
); dementsprechend oszilliert die Bauart des Ofens zwischen einem einfachen Gebilde aus Lehm und Steinen und einem unterschiedlich großen ausgemauerten Metallrahmen mit Heizplatten, angeschlossenen Sitzflächen u. dgl.; funktional dient der Ofen zum Wärmen von Räumen, zur Bereitung eines angenehmen Aufenthaltsortes, zur Abführung von Rauch, zur Herstellung und Bearbeitung von Speisen, Arzneimitteln u. ä., zum Erwärmen, Trocknen, Brennen, Schmelzen alltagsüblicher Substanzen. In tropischem und bildlichem Gebrauch wird der Ofen zum Ort von Annehmlichkeiten, von eigenverschuldeter wie gelenkter sozialer Abseitigkeit / Ausgrenzung / Nutzlosigkeit; in religiösen Kontexten begegnen alttestamentliche Begebenheiten (z. B. die drei Jünglinge im Feuerofen), von denen ausgehend sich die mehrfach belegten textlichen Folter-, Qual-, Drohszenarien herleiten lassen.
Phraseme:
[eine Person]
hinter dem ofen
›träge herumsitzende Person‹;
js. schanze steht nur bei dem ofen
›[...] liegt nur im Rückzug in die Abseitigkeit‹;
keinen hund aus dem ofen locken können
;
hinter dem ofen seine stärke suchen
(Ratschlag für
alte leute
);
hinter dem ofen bellen
›aus einem sicheren Hintergrund Unruhe stiften‹;
jn. hinter den ofen setzen
›jn. verachten‹;
jn. hinter den ofen füren
›jn. betrügen‹;
etw. hinter dem ofen verdämpfen lassen
›etw. aussitzen‹;
wie Kunz hinter dem ofen leben
;
hinter dem ofen stehen die holzschuhe
›wartet die Tücke (des
weibes
)‹;
in einen kalten ofen blasen
›Unnützes reden / tun‹;
im ofen schne backen
›Unmögliches tun‹;
(eher) in einem feurenen ofen liegen / in einen glühenden ofen kriechen (wollen), als [...]
›eher im Feuer schmoren, als [...]‹;
nicht zum ofen kommen
›nicht zu den Annehmlichkeiten (des Hofes) kommen‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): (
die
),  3, , , .
Syntagmen:
einen ofen (auf)setzen / machen / zünden / hitzen / schüren / verkaufen / bewaren
›instand halten‹
/ zerbrechen
;
als ein heisser o. in andacht brünstig (werden)
;
etw. auf den o., hinter den o. stellen, etw. auf dem o. dörren, aus dem o. funken faren, rauch gehen, etw. hinter dem o. zerlassen, sich bei dem o. salben, in dem o. nur eine
(Zahlwort)
hitze sein, j. in einen o. schliefen
(um sich zu verstecken), ˹
jn. in einem o. finden / verbrennen, in einen o. senden
(z. B.
die bösen
)
/ stossen / werfen
˺ (meist Formeln in Folter-, Straf-, Drohszenarien oder in entsprechenden faktischen Zusammenhängen),
bilder in einen o. werfen, in einem o. verbrennen, eine stube mit öfen zubereitet sein, jn
. (eine pflegebedürftige Person)
zu dem o
. ›in ein geheiztes Zimmer‹
füren, die hitze zu dem o. auslälchen
;
der o. der imagination
;
der brennende / eiserne / feurige / glühende / heisse / hitzige / irdene / warme / wallende o
. (letzteres bildlich für ›Fegefeuer‹);
der mund, die glut des ofens, die hitze in dem o., die herberge mit öfen, die stiege vor dem o
.
Wortbildungen:
ofenbank
,
ofenblech
›Schutzblech am Ofen‹ (Sicherung gegen den Austritt des Feuers),
ofengeschir
›jedwedes zum Ofen gehörige Geschirr‹ (die Schreibung
ofengeschür
kann von
schüren
her motiviert sein, dann wäre ›Schüreisen‹ gemeint),
ofenhafen
›in den Ofen eingesenktes Gefäß zur Bereitung von warmem / heißem Wasser‹ (Gw zu
1
hafen
 1; s. ; a. 1566/87),
ofenkelle
›Kelle zum Mauern von Öfen‹ (Gw zu  2),
ofenmund
,
ofenplatte
›Rost, auf dem das Feuer aufliegt‹ (zum Gw vgl.  2),
ofenschirm
,
ofenschlot
,
ofenstab
(dazu bdv.: , ),
ofenstange
,
ofensturz
›Ofendeckel, obere Abdeckung‹,
ofentafel
›Ofendeckel‹.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1632
):
Weg mit dem der stets nur lieget | bei der faulen Ofenbank! | Wer sich in die Fremde füget, | wird bekant, verdienet Dank.
Mieder, Lehmann. Flor.
524, 4
(
Lübeck
1639
):
Mit welchem die Narrheit nicht mitleyden hat / vnd mit einer kurzweil heimsucht / der lebt wie Cuntz hinterm Offen.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1407
):
1 m. 4 scot 2 sch. vor 18 ofenstorzen zu 4 sch. gekouft.
Ebd. (
1408
):
2 m. Heynrich dem kachelofenmecher vor 2 ofen zu Grebyn zu machen.
Eis, Albrants Roßarzneib.
139, 40
(
preuß.
,
2. H. 15. Jh.
):
Weder die beyn swolst. Nym von eyme lyndene holcze die wurczel und sal die in einen oven legen und trewgen sie und sal [...].
Alberus, Barf. (
Wittenb.
1542
):
Sahe er [bruder Nestorius] vnzeliche Seelen aus dem Fegfewer faren / Gleich wie funcken aus einem hitzigen ofen.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
nû enist niht dan éin hitze in dem ovene und enwürket doch niht glîch in den teigen, wan der ein wirt schœne brôt, der ander wirt rûcher.
Jürges u. a., Waldecker Chron. (
wmd.
,
1546
):
bankkussen und 2 bankpfull; auch dei stuben des apts zerbrochen, den offen zerbrochen, die fenster henweg.
Apherdianus (
Köln
1575
):
Præfurnium, est os furni, ofen mund.
Karnein, Salm. u. Morolf
138, 2
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Morolff [...] | der sach ein ofen bi dem wege. | dar in schloff der listig man.
Perez, Dietzin
1, 209, 4
(
Frankf.
1626
):
Welches Liedleins wort denn gleich also warm auß dem Ofen meiner brennenden Jmagination oder Einbildung herauß fielen.
Schmitt, Ordo rerum 176, 12.
2
(
omd.
,
1466
):
Trulla clibanaria ouenkelle.
Ebd.
177, 15, 1
(
oobd.
,
1433
):
Vstarius schürstab [...] ofenstab [...] offenchrucken [...] ofenstangen.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
32, 28
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
ackern das ertreich, bauen weinwachs, machen mülwerk, zünden ofen, tun zehent.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Ein har nicht versenget was | Dort in des ovens palas.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
74, 20
(
omd.
,
1487
):
saltu erwirdiglich kegin ÿn [den eldern] vff stehn̄ [...]. Nicht sÿe hinder den ofen setzen vnd krúmp ansehen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
di engele [...] senden si [di bôsin] in den fuͦrigen oven
[
Mentel
1466:
aitoffen
;
Lang
1521:
ofen des feurs
;
Luther
1545:
Fewr ofen
]:
dâ wirt weinen und grizgrammen der zcene.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
9, 10
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
[Si] legin di [erde] czu samene als eynen burnenden ovyn; obir des ovyns munt odir obir dem ovyn loche do ist eyn yserin rost. Der rouch der us dem ovyn get, der [...].
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Wo die hohe Patientin nicht bis auf den Tod kan verwarloset werden / so will ich in einen gluͤenden Ofen kriechen.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Eines munches celle ist als der oven in babylonie, da dru kint gotes sin inne vunden.
Keil, Peter v. Ulm
262
(
nobd.
,
1453
/
4
):
thu sie [nesseln] denn auff ein prett vnd derr sie auf dem ofen oder an der sunnen.
Gille u. a., M. Beheim
449, 1009
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
in [riter] pedeuchte | alz ab ez feur wer in dem golde | und ausser ainem glewendigen aven leuchte.
Voc. Teut.-Lat.
x vijv
(
Nürnb.
1482
):
Offen de͂ mã hitzet zu allerding. fornax.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1513
):
für 1 taglun dem Kuncz stainmecz, auch mein ofenschlott czu pessern, thut alles 7 ℔, mee darein 2 große eißne ofenplech.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Es sint manig tusent selen die in dem wallenden ofen solten ligen bis an den jungsten tag.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
372, 30
(
els.
,
1362
):
Do dis sach Dioclecianus do hies er sant Vitus werfen in einen glugenden ofen.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Sein Haußfrau strafft in offt darumb, aber sie bließ in ein kalten Offen.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
8, 36, 13
(
Straßb.
1522
):
so sprech ich es wer die versamlung des luthers mit sampt noch zweien oder dreien die hinder dem ofen bellen ewangelisch sein / nüt dan die warheit liegen vnd offrierige freiheit ersüfftzen.
Anderson u. a., Flugschrr.
4, 8, 17
([
Straßb.
]
1524
):
lassent diß sach nit hynderm Ofen verdempffen / thuͦn der warheit getreüwen Christmessigen beystandt.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 213, 20
(
Hagenau
1534
):
Ich hett mich auch gern gewermet / aber ich konde nicht zum ofen kommen.
Ebd.
214, 18
:
es seind yhr sonst so vil vmb den ofen gestanden die sich gewermet haben / geschenke unnd gut begeret / daß [...].
Ebd.
433, 16
:
Alte leutte sollen yhre stercke suchen in der kannen / in weychen betten / und hynder dem ofen.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Schornstein / rauchloch / ofen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
4304
(
Basel
1519
):
Sy [kindt, wyb] werendt sich, das gott erbarm! – | Hinder dem offen – stond die holtzschuͦh!
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
n. 1437
):
das man all steͣgen uor den ofnen in holzinen huͥsren, [...], fuͥrderlichen abbreͣchen sol.
Bremer, Voc. opt.
13193
(
halem.
,
1328 f.
):
Fornicale ouengeschirre [...] ofenstang [...] offengeschúr [...] offenschirm [...] significat quod libet instrumentum fornacis.
Ebd.
14016
(
schwäb.
,
15. Jh.
):
Fornax esse [...] ofen [...] significat edificium super ignem, quo fumus educitur et rebus exterioribus ab incendio precauetur.
Maaler (
Zürich
1561
):
Jn ein kalten Ofen blaasen / Muͤy vnd arbeit verlieren mit einem zereden.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
351, 13
(
Genf
1636
):
ofenplatte / f. das Blat darauff das Fewer ligt.
Ebd.
21
:
Ofentafel / f. L’ame, ou table de fourneau, Lamina.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1513
):
ist den frömbden hafner hierin zugelassen, gantz öfen herein zu ieder zeit zu verkaufen, aber inen selbs nit, sonder den unsern vergunt aufzusetzen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Also ist Zimbern iezunder zum zwaiten mal hünder den offen gefüert worden.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Den schnee im ofen backen / mare exurere. frustra laborare.
Klein, Oswald
45, 88
(
oobd.
,
1415
):
neur bei dem ofen stünd mein schanz, | mit kinds geschrai umbfangen.
Ebd.
103, 21
(
1432
):
und mein öheim hinder dem ofen wër, | das wër ain besser stampanie, | wan das uns der peutel ler | wirt.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 542, 28
(
moobd.
,
1485
):
dasselbig arm soll liegen bei dem offen solanng, bis ain pett ledig wirdt.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1462
):
i eysnein ofenplech.
Piirainen, Stadtr. Sillein
101b, 26
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Yder man sol bewaren seynen ouen vnd seyne mavre bewaren und bewerfen.
Gerhard, Hist. alde e
4316
;
Jürges u. a., a. a. O. ;
Hübner, a. a. O. ; ;
Küther, UB Frauensee
410, 20
;
v. Tscharner, a. a. O.
9, 11
;
Lippert, UB Lübben
2, 233a, 28
;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. ;
Goldammer, Paracelsus
3, 283, 21
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
23, 15
;
Vogel, a. a. O.
1, 289, 28
;
Vetter, Schw. zu Töß ;
Sappler, H. Kaufringer
26, 61
;
Bremer, a. a. O.
13193
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 215
;
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 307
(mit Bezug auf alchimistische Zwecke).
Vgl. ferner s. v. , , .
2.
›kleinerer, fahrbarer Backofen des Wanderbäckers; größerer, in das Haus eingebauter Backofen des Bäckers (als beruflich genutzte Einrichtung); Backhaus einer nachbarlichen Genossenschaft‹.
Wortbildungen:
ofenbak
›Backmenge von 1 Backgang‹ (Gw zu
2
),
ofenbrot
(Gw zu  1),
ofenbusch
›Fegebesen (mit langem Stiel) für den Backofen (zum Entfernen von Holz-, Ascheresten)‹,
ofengrad
›gemauerter Fuß eines größeren Ofens‹ (wohl Backofens; zum Gw vgl.  1),
ofenmaul
›obere Öffnung eines größeren Ofens‹ (genauere Angabe nicht möglich),
ofenschüssel
›Platte mit langem Stiel zum Einschießen des Brotes in den Backofen‹,
ofentelle
(Gw zu
1
),
ofenwisch
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Voc. inc. teut.
r vjv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Ofe͂busch ofe͂wisch Vstulari’ vstari’.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1512
):
das einer sein handtwerk nit kenne, der sy dan zuvor in eynem frembden offen versuchet, das er best zu backen geschickt sy.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
66, 24
(
nobd.
,
1343
):
Wer leybim broͤt ezzen oder haben wil, der sol daz in sinem huse lazzen bereite, und sol daz schicken zuͦ dem ofen, und sol er oder sin bote dabi sin, biz daz gebecket.
Gille u. a., M. Beheim
345, 46
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ir har was nauch dem strigel | glat als ain oven wüsch, | Grind und laus gleicher müsch.
Voc. Teut.-Lat.
x viijr
(
Nürnb.
1482
):
Ofenprot. clibanacius clibanicus. [...] Ofen dar inen man prot pechet.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Och waren brottbecken, die hattend ringe öflin, die sy uff karren fuͤrtend, darinn sy basteten, ring und brätschelen buͦchend.
Brack (
Basel
1483
):
Pistendrum. ofen schússlin.
Leisi, Thurg. UB
8, 605, 7
(
halem.
,
1378
):
[das er] an dem hailigen abend ze winnächten ain offen bach hab unnd nit mer, so [...].
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1528
):
die von Schuͥpfen muͤssen ofental gen, jaͤrlichen ein alten guldin.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 197, 28
(
schwäb.
,
1445
/
6
):
Von aym offenmul zu machend 4 ß 6 h.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Der ofen ist aller becker meister.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1310
/
2
):
Wir wellen, daz dehein peche, der maister ist oder der haus und oven hat, dehein prot vail habe, niur auf der protpanch.
Rechn. Kronstadt
3, 66, 9
(
siebenb.
,
1543
):
Simoni muratori, quod pedem fornacis vulgo Ofin Grat paravit et pavimentum seu potius solum vulgo Erhen [...] melioravit, asp. 25.
Ebd.
329, 42
(
1560
/
1
):
vor 2 czÿmssen vnnd vor 2 Owen scheslen asp. 17½.
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 215
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 219
.
Vgl. ferner s. v. .
3.
›Hütten-, Schmelzofen‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
ofenschmelze
(verdeutlichend).

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1421
):
uisgescheiden diegene, die an den belgen of an dem oiven arbeiden.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
159, 19
(
omd.
,
1554
/
1633
):
Die eigen schmeltzwergk haben. Dieselben thüren bey und neben den gewergkschaften ofen und schichten nicht schmelczen.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1499
/
1500
):
Es sollen auch hinfur allenthalben ein schicht gehalden und ein lon gegeben werden, nemlich acht stunden auff ein schicht vor dem ofen stehen
(dazu Anm:
wie lang die schmeltzer vor dem ofen sthen solten
).
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1509
):
der anlasser oder loser in der hütten an seiner arbeit nicht befunden würde [...] oder durch seine verwahrlosung seinem herrn schaden thäte, mit versetzung des ofens aber andern schäden, soll er von unserm hofmeister mit ernst gestraft werden.
Ebd. (
1516
):
vormeynen [...] unsern bergkwergk czum Reichnstein durch etlich offinschmeltzen rosten arbten und zurichtung bessern nocz und fromen auffzurichten.
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 127, 4
;
Wutke, a. a. O. .
4.
›Brennofen, größere, gewerblich betriebene Einrichtung zum Brennen von Kalk, Ziegelsteinen u. ä.‹.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1399
):
66½ m. vor 7 ofen zigils; der ofen behilt jo 38 000 muerzigil.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1667
):
16 Oct. hat rev
mus
dem ziegelbecker Iohan Paff’rath einen offen bedingt ad 200 000 ziegelstein zu lieberen.
J. W. von Cube. Hortus
136, 6
(
Mainz
1485
):
daz etlich machen kalck vß merstein. etlich vsz gemeyn steyn. etlich vsu marmoren stein. vñ den brennet man in in eynem offen als lange daz sie ynwendig vñ vszwendig wysz werden.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
108, 8
(
Frankf.
1535
):
Nim eyerschalen vnd thuͦ sie in einen newen hafen / vnd thuͦ den in einen ofen da mann ziegel inn brennt.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 140, 11
(
omd.
,
1425
):
us dem irsten ove entpfangen XXIjM an muwersteyne. [...] Item gebrant ym kleyne ove XM muersteyn.
Ebd.
97, 10
.