odem,
der
;1.
›Atmung, Atemtätigkeit, Atemzug (des Menschen und Gottes)‹; steht teils als Zeichen für ›Leben‹; offen zu 2.Phraseme:
bei dem odem unseres herren
›beim Leben Gottes‹ (Beschwörungsformel bei heilkundlichen Handlungen); den lezten odem schnappen
.Wortbildungen:
ödmen
Belegblock:
Beid den odem und di luft, | Durch daz uz der grosen guft | Wil ich nu daz beczeigen | Daz Got sich wolde neigen | Von himel.
ALles was Odem
[
laͤbtFroschauer
1531: ;
gaistDietenberger
1534 / Eck
1537: ]
hat / Lobe den Herrn. Ebd.
Hiob 10, 12
: Leben vnd wolthat hastu [Gott] an mir gethan / vnd dein auffsehen bewart meinen odem
[
gaistFroschauer
1531 / Dietenberger
1534 / Eck
1537: ]. Dazu Randgl.:
(Odem) Das ist / mein Leben / das der odem anzeigt. Ebd.
17, 1
: Mein odem ist schwach / vnd meine tage sind abgekürtzt.
Frisch auff mein liebe hend / | Vnd ruͤcket dem Manthier die Kapp / | Das es den letzten Odem schnapp.
Arteria, pulsatilis uena, puls ader / odemader.
das der mensch eynen zurtzen oͤtdem gewynnet davon, wanne daz ist eyn schedlich eßen.
Zu nacht ich offt kaum ödnen mag | Vor arbeyt, die mirn tag ze-steht.
das ist ein Herr der gantzen Creatur / vnd schoͤpffer / regierer / vnd fuͤrer / alles das odem hat.
So peut ich dit, plat
[s.
blat 5]
daz du dich last pey dem othman unsz herren, daz du dich luftest.2.
›Atem, Atemluft, ein- und ausgeatmete Menge Luft‹; Metonymie zu 1.Phraseme:
jm. stinkt der odem nach dem schwert
.Belegblock:
Da sihestu offenberlich den moͤrdisschen, aufrurisschen, rachgirigen geist, dem der odem nach dem schwert stinckt.
die wir ohne in
[Gott]
nicht ein augenblick odem holen und leben koͤnnen? dy schenkin unde dy becker, dy han alle iren munt bedakt mit sydinen tuchirn das ir odem dem herren mache keyn unlust.
Negelein machet guten otdem vnd dez menschen muͤnt wol smecken.
Die [ein volck] haben gentzlich gar kein nasen, | Haben nur zwey kleine löchlein, | Dardurch der othem geht auß und ein.
Groß wunder ist das ich noch leb | Oder mein hertz noch meh othem geb.
Hastu
[Rat der
Venus an das
wyppliche geschlecht]
ein otem, der nüt sol, | So red nit nuͤchter, sunder fol. Welschem menschen der odem stinckt, der trinck des wassers.