ockert,
Adv.,
vereinzelt
Konj.;
zu
mhd.
ocker
[...]
›nur‹
,
ahd.
ekordi, ekrôdi
›dünn, zart‹
; Ausführlicheres bei
Splett, Ahd. Wb.
1, 1, 178
; sowie im
Mwb
1, 1505
s. v.
eht
; bei s. v.
ocker
; ; hohe Schreibvarianz infolge etymologischer Undurchsichtigkeit, einsilbige Formen stehen neben zweisilbigen auf
-er, -ern
und
-ers
sowie (vereinzelt) dreisilbigen (mit finalem
-it
);
in einem Teil der Belege ist die Zuordnung zu fraglich.
›bloß, nur‹; das Adv. deutet an, daß es um etw. geht, das ein Größeres, Bedeutenderes, Gewünschteres unterschreitet; im
Mwb
1, 1501
feine semantische und syntaktische Ausdifferenzierung.
Älteres und mittleres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
 5,  5.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Dî vundin ouch mit warne | bewarit dî burcdît impor | und branten og daz hûs dâvor.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
17, 13
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
wo sint die frumen, achbern leute, als vor zeiten waren? Ich wene, ir habt sie alle hin, [...], die useln sint och überbeliben.
Strauch, Par. anime int.
103, 30
(
thür.
,
14. Jh.
):
daz allir erste bilde daz da inspringit oder geborin wirt da Got ockerit berurit di sele, daz ist gnade.
Ebd.
136, 28
:
daz bilde daz sich da irbildit in deme spigile, inist nicht naturlich, mer ez ist ockirt ein glichnisse des daz bilde ist.
Niewöhner, Teichner
547, 72
(Hs. ˹
nobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Yesleich man gar wol verstat | der ock menschen sin hat.
Voc. Teut.-Lat.
x vijv
(
Nürnb.
1482
):
Ockers od’ nichtwen. solu͂modo tantu͂modo oder neurallein.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
dieser phariseyen fint man noch viel, die ockern geen mit uppigen fragen umb.
[die] wagent sele und lyp, ockert das sy etwas syn, das sie grosz, rich, hohe und geweldig syn.
Schönbach, Adt. Pred. ;
Ermisch, Sächs. Bergr. .
Vgl. ferner s. v. .