ochsenhaut,
die
;-Ø/-häute
.›Haut eines Ochsen; abgezogene ungegerbte oder gegerbte und sonstwie (zu Leder) verarbeitete Haut eines Ochsen (teils wohl auch des Rindes generell)‹;
Phraseme:
einen schis tun, als der eine ochsenhaut zerris
.Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , , 1, , , .Syntagmen:
eine / die o. gerben / ledern / kaufen
(dies z. B. auf dem ochsen
›auf dem noch lebenden Tier‹), x ochsenhäute mit heu füllen, jm. eine o. geben
; die o
. (Subj.) zol geben
; auf eine o
. (etw.) schreiben, aus ochsenhäuten beien werden
(Glaube an Urzeugung), jn. in eine o. tun
(um ihn zu verbrennen; spiegelnde Strafe für Brandstifter; ); die (ein)gesalzene / geschmierte / grosse o
.; eine o
. [ein Betrag].Belegblock:
Dem loer zu Itzstein von zwein den oschenhuden gegeben 16 alb.
daß [...] ins kunfftig keiner, [...] einig ochsenhaut uff dem ochsen kauffen, sondern so lang erwartten soll, biß die haut dem ochsen abgezogen [...] worden, mitt diser fernerer verwarnung, daß kein schlachtmetzger oder ochsenhandler hierinnen einigen vorsatz [...] gebrauchen [...] soll bey straff.
Da schreib er wider zu Ruͤck vff eine gantze Ochssenhaut / Kom ich / so Kom ich.
Fastnachtsp. (o. O. o J.):
Do thet er freilich heut ein schiß, | Als der ein ochsenhaut zuriß.
Der feind hat im vor zu gerichte | Etlich dausent ochsen heüt freÿe | mit heÿ gefült; hat die geschlichte | vnd ge macht ein brucken.
trotz nicht auff dein jugent / es kommen eben sovil kelberhewt zum marckt / als ochsenhewt.
es solle jede kue-, ochsen-, stüer-, oder roßhaut, [...], von jeden fl zwen pfenning zol geben
(hier mit Subjektschub).
ez werdent auch peinn auz ochsenhäuten, die man in der erden verpirgt, und auz eselhäuten werdent websen.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
102, 13
; ders., Gr. Ämterb.
430, 36
; Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
498, 8
; Stolz, Zollwesen
87, 23
.