ochsenhaut,
die
;
-Ø/-häute
.
›Haut eines Ochsen; abgezogene ungegerbte oder gegerbte und sonstwie (zu Leder) verarbeitete Haut eines Ochsen (teils wohl auch des Rindes generell)‹;
vgl.  1,  1.
Phraseme:
einen schis tun, als der eine ochsenhaut zerris
.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , ,  1, , , .
Syntagmen:
eine / die o. gerben / ledern / kaufen
(dies z. B.
auf dem ochsen
›auf dem noch lebenden Tier‹),
x ochsenhäute mit heu füllen, jm. eine o. geben
;
die o
. (Subj.)
zol geben
;
auf eine o
. (etw.)
schreiben, aus ochsenhäuten beien werden
(Glaube an Urzeugung),
jn. in eine o. tun
(um ihn zu verbrennen; spiegelnde Strafe für Brandstifter; );
die (ein)gesalzene / geschmierte / grosse o
.;
eine o
. [ein Betrag].

Belegblock:

Struck, Joh. Pfannstiel
187, 22
(
mosfrk.
,
1549
/
55
):
Dem loer zu Itzstein von zwein den oschenhuden gegeben 16 alb.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1606
):
daß [...] ins kunfftig keiner, [...] einig ochsenhaut uff dem ochsen kauffen, sondern so lang erwartten soll, biß die haut dem ochsen abgezogen [...] worden, mitt diser fernerer verwarnung, daß kein schlachtmetzger oder ochsenhandler hierinnen einigen vorsatz [...] gebrauchen [...] soll bey straff.
Thür. Chron.
11v, 18
(
Mühlh.
1599
):
Da schreib er wider zu Ruͤck vff eine gantze Ochssenhaut / Kom ich / so Kom ich.
Fastnachtsp. (o. O. o J.):
Do thet er freilich heut ein schiß, | Als der ein ochsenhaut zuriß.
Bell, G. Hager
416, 3, 18
(
nobd.
,
1595
):
Der feind hat im vor zu gerichte | Etlich dausent ochsen heüt freÿe | mit heÿ gefült; hat die geschlichte | vnd ge macht ein brucken.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 393, 3
(
Hagenau
1534
):
trotz nicht auff dein jugent / es kommen eben sovil kelberhewt zum marckt / als ochsenhewt.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 784, 6
(
schwäb.
,
1622
):
es solle jede kue-, ochsen-, stüer-, oder roßhaut, [...], von jeden fl zwen pfenning zol geben
(hier mit Subjektschub).
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
ez werdent auch peinn auz ochsenhäuten, die man in der erden verpirgt, und auz eselhäuten werdent websen.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1431
):
ain grossew oxenhawt, de geledert
[s.
lieder
1]
ist.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
102, 13
;
ders., Gr. Ämterb.
430, 36
;
Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
498, 8
;
Stolz, Zollwesen
87, 23
.