oberhaupt,
das
.
›vorgeordnete Person in der Rechtshierarchie‹; als Metonymie: ›vorgeordnete Instanz‹;
vgl. (Adj.) 5,  3.
Im eigenen Material nur in rib. Rechtstexten belegt.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, (
der
1; zur Metonymie: (
das
4.
Syntagmen:
ein / das o. besuchen / wälen / haben, das o
. [wo]
holen
;
j. js.o. sein, der könig das o. im felde sein
;
sich an das o. wenden, am o. ein urteil empfangen, vom o. ein urteil kommen, jn. vor das o. erkennen
;
das o. zu Köln
.

Belegblock:

Lau, Qu. Neuß (
rib.
,
1515
):
Of ymantz [...] ennich oirdel an dem egenanten hoigen gerichte zo na ginge, der mach sich des [...] an unse overheuft zo Colne beroifen.
Grimm, Weisth. (
rib.
,
1559
):
wie der scheffen von Hoeveles zu junigen am oberheuft urteil entpfenget.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
v. 1639
):
Erstlich ist zur zeit eine frau abtdiß zu st. Ursulen dieses lehengerichts jederzeit und alleweg vor das oberhaupt erkent.
Ebd. (
1549
):
wer sache, dat de scheffen zu Anstell ein oirtel wisen solden und de des neit wise en weren, so mogen sy [...] trecken zu Boechem und hoelen da ir overheuft, wie dat von alders gewonlich ist.
Ebd. (
1573
):
Wannehe von rechthengigen sachen [...] umb rat gefragt werden soll, welch oberheupt man alsdan besuchen soll.
Grimm, a. a. O. ;